
Gegen Angst: 10 Methoden, die helfen
Angst ist ein überlebenswichtiges Gefühl, das uns dabei hilft, Bedrohungen zu erkennen und abzuwenden. Tritt Angst jedoch anhaltend ohne konkrete Gefahr auf, spricht man von einer Angststörung. Gegen Angst können Maßnahmen auch proaktiv ergriffen werden.
Gegen Angst: Das hilft – © Canva
Ab und zu in einem überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel etwas ängstlich zu sein, vor wichtigen Abschlüssen Prüfungsangst zu erleben oder angesichts des Weltgeschehens gelegentlich Zukunftsängste oder Klimaangst zu verspüren: Das kennen viele Menschen. Angst ist ein wichtiger Begleiter und als Gefühl, das uns vor Bedrohungen schützt, sogar überlebensnotwendig und entsprechend gesund. Nimmt die Angst jedoch überhand, kann es zu krankhaften Angststörungen kommen. Fast ein Viertel aller Menschen erlebt eine solche Störung einmal im Leben. Es gibt eine Vielzahl gut erforschter Behandlungsmöglichkeiten gegen Angst und zahlreiche Methoden und Strategien, mit denen Sie sich auch selbst in Angstsituationen beruhigen können.
Überblick: Gegen Angst
Im Artikel über Maßnahmen gegen Angst erhalten Sie Antworten auf diese Fragen:
- Was ist Angst?
- Welche Formen der Angst gibt es?
- Was hilft am besten gegen Angst?
- Was passiert in der Psychotherapie gegen Angst?
- Welche Medikamente gegen Angst werden häufig eingesetzt?
- Wie wirkt die evidenzbasierte Phytotherapie gegen Angst?
- Wie kann man lernen, die Angst anzunehmen?
- Welche Methoden gegen Angst kann man unmittelbar selbst anwenden?
- Wie bekommt man Angst aus dem Körper?
Was ist Angst?
Angst ist ein Gefühlszustand, der entsteht, wenn wir einer Bedrohung ausgesetzt sind. Damit ist die Angst ein grundlegend wichtiges und auch gesundes Gefühl, das uns auf Gefahren aufmerksam macht und unserem Körper dabei hilft, sich auf einen Kampf oder die Flucht vorzubereiten. Angst ist damit eine physiologische Emotion, die psychosomatischen Charakter hat, denn das Gefühl geht mit körperlichen Reaktionen einher.
Körperliche Symptome der Angst:
- Herzrasen
- Beschleunigte Atmung
- Erweiterung der Pupillen
- Zittern
- Anspannung
- Erhöhte Spannung in den Muskeln
- Unruhe
- Schwitzen
Weitere körperliche Zeichen infolge von Angst können sein:
Welche Formen der Angst gibt es?
Während Angst vor realen Bedrohungen sinnvoll und gesund ist, schätzen Menschen mit Angststörungen Gefahren fehlerhaft ein oder sind von starken Ängsten betroffen, die den Alltag einschränken und die Lebensqualität beeinträchtigen. In manchen Fällen ist es gar nicht so einfach, eine klare Grenze zwischen normaler Angst und einer krankheitswerten Angststörung zu ziehen. Ein Beispiel für den fließenden Verlauf ist die Ängstliche Verstimmung. Sie ist durch konstante Anspannung sowie Unruhe, kreisende Gedanken und Sorgen über mehrere Tage oder Wochen gekennzeichnet und kann unbearbeitet die Vorstufe einer generalisierten Angststörung sein. Sie ist eine von verschiedenen Angstformen, die als krankhaft gelten.
Angstformen:
- Generalisierte Angststörung: Sie ist gekennzeichnet von anhaltenden, unspezifischen Angstzuständen, die auf keinen konkreten Auslöser zurückzuführen sind.
- Soziale Angststörung: Die Soziophobie ist eine Form der krankhaften Sozialen Angst, bei der Betroffene ständig fürchten, bloßgestellt zu werden oder sich zu blamieren.
- Spezifische Phobien: Dabei haben Betroffene Angst vor ganz konkreten Objekten oder Situationen, die an sich nicht bedrohlich sind.
- Panikstörung: Bei der Panikstörung erleben Patient:innen Panikattacken, die mit intensiver Angst bis hin zur Todesangst einhergehen können.
Weitere Varianten der pathologischen Angst sind etwa die Agoraphobie(Platzangst) oder bestimmte Formen der Trennungsangst. Gelegentlich wird auch die Posttraumatische Belastungsstörung infolge unverarbeiteter Traumata zum Kreis der Angsterkrankungen gezählt.
Behandlungsmöglichkeiten: Was hilft am besten gegen Angst?
Angststörungen zu behandeln ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit der Psyche. Denn unbehandelt können Ängste zu weitreichenden Folgen und schließlich Begleiterkrankungen führen. So kann angstbedingtes Vermeidungsverhalten zu sozialer Isolation führen und so möglicherweise auch in einer Depression münden.
Doch was hilft am besten gegen die Angst? Die genaue Antwort auf diese Frage hängt von der spezifischen Form der Angststörung ab, von der Menschen betroffen sind. Grundlegend kann man aber davon ausgehen, dass eine der folgenden Maßnahmen oder auch eine Kombination daraus gegen Angst hilft.
- Psychotherapie gegen Angst
- Medikamente gegen Angst
- Lebensstilanpassungen gegen Angst
Psychotherapie gegen Angst
In der Psychotherapie arbeiten Patient:in und Therapeut:in über spezifische psychotherapeutische, zumeist gesprächsbasierte Methoden am psychosozialen Erleben der Betroffenen. Dafür gibt es zahlreiche verschiedene in Österreich anerkannte Methoden. Je nach gewählter Methode werden Psychotherapeut:innen eher Ihre Gedanken und Ihr Verhalten oder Ihre Emotionen und Gefühle, Ihr Umfeld oder Ihr Körpererleben fokussieren. Ziel der Psychotherapie ist es, psychisches Leid zu lindern oder zu heilen. Psychotherapie lebt dabei immer auch von der aktiven Mitwirkung der Patient:innen und ist zumeist nach dem individuellen Anliegen der Betroffenen gestaltet. Zu diesen Anliegen kann unter anderem gehören:
- Einen gesünderen Umgang mit der Angst finden.
- Ursachen der übersteigerten Angst erforschen.
- Vermeidungsverhalten verändern.
- Sich selbst besser wahrnehmen und verstehen.
- Unbewusste Mechanismen erkennen.
- Gesunde Strategien zur Angstbewältigung erlernen (im Vergleich zu riskanten Bewältigungsversuchen, wie Alkoholkonsum, der zur Sucht führen kann).
- Lebensqualität und Lebensfreude stärken.
- Strategien und Methoden zur Selbstfürsorge erlernen und anwenden.
- Akute psychische Krisen begleiten, um die Krise schließlich zu bewältigen.
Im Rahmen der Psychotherapie kann es – z. B. bei Betroffenen spezifischer Phobien – auch zur Anwendung sogenannter Expositions-Therapien gegen die Angst kommen. Dabei geht es um eine kontrollierte Konfrontation mit dem gefürchteten Objekt oder der gefürchteten Situation. Mittlerweile werden für die Exposition auch Virtual Reality-Erfahrungen angeboten.
Klassische medikamentöse Therapie gegen Angst
Je nach Form der Angststörung können ganz unterschiedliche synthetische Medikamente gegen die Angst eingesetzt werden, die je nach Wirkstoff auf spezifische Stoffwechselvorgänge im Gehirn wirken und sich damit auf die psychische Konstitution der Betroffenen auswirken. Man nennt diese Medikamente auch Psychopharmaka. Zu den eingesetzten Wirkstoffen gegen Angst gehören die folgenden:
SSRIs | Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, gehören zur Gruppe der Antidepressiva |
SNRI | Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, greifen in den Noradrenalin- und Serotoninhaushalt ein |
TZA | Trizyklische Antidepressiva, wirken vielseitig an den Strukturen des Nervensystems |
Kalziummodulator | Pregabalin, findet Anwendung zur Behandlung neuropathischer Schmerzen und gegen generalisierte Angststörung |
Buspiron | Wirkung erst nach einigen Wochen, angstlösender Arzneistoff |
RIMA | Selektive reversible Monoaminooxidase-A-Hemmer, gehört zu den Antidepressiva |
Neben synthetischen Psychopharmaka spielt bei den medikamentösen Maßnahmen gegen Angst ein spezieller Wirkstoff aus dem medizinischen Lavendel eine herausragende Rolle.
Moderne Phytotherapie gegen Angst
Der Wirkstoff Silexan® gilt als am besten erforschtes pflanzliches Anxiolytikum. So nennt man in der Fachsprache angstlösende Arzneimittel. Wirksamkeitsbestimmend sind die Inhaltsstoffe Linalool und Linalylacetat, die im speziell aufbereiteten pharmazeutischen Lavendel-Öl enthalten sind, das gut verträglich ist und im Rahmen evidenzbasierter Untersuchungen ein hervorragendes Sicherheitsprofil aufweisen.
Der in Studien mit über 2.000 Patient:innen gut untersuchte pflanzliche Wirkstoff wirkt im Gehirn unmittelbar da, wo die Angst entsteht. Er reguliert übererregte Nervenzellen und zeigt eine vergleichbar angstlösende Wirkung wie synthetisch hergestellte Präparate. In Österreich ist das pflanzliche Arzneimittel, das gegen Ängste und Sorgen sowie gegen daraus resultierende Symptome wirkt, unter dem Handelsnamen Lasea® rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Die Wirkung von Lasea® ist frei von Gewöhnungseffekten und führt nicht zu Müdigkeit untertags.
Keine Angst vor der Angst: Angst annehmen kann gelernt werden
Wer nach Maßnahmen gegen die Angst sucht, wird von folgendem Aspekt erst einmal überrascht sein: Ein wichtiger Faktor im Umgang mit der Angst ist nämlich, zu lernen, sie anzunehmen. Denn die Angst vor der Angst selbst kann zu einem sich selbst verstärkenden Kreislauf aus Vermeidung und verstärkter Angst führen. Die Angst anzunehmen, heißt auch, sich bewusst mit ihr auseinander zu setzen, um in weiterer Folge entsprechend hilfreiche Maßnahmen gegen die Angst zu ergreifen, als durch Vermeidung das Gefühl zusätzlich zu verstärken. Je bewusster wir übermäßige Angst wahrnehmen, desto eher können wir also aktiv etwas gegen sie tun, anstatt sie zu verdrängen. Weitere Informationen zum Thema Angst sowie Berichte von Betroffenen finden Sie auch auf der Plattform >>> https://keineangst.schwabe.at/
10 Methoden gegen Angst: Wie bekomme ich die Angst weg?
Angst ist bis auf wenige Ausnahmen – wie etwa die Angstlust beim Achterbahnfahren – ein Gefühl, das viele Menschen als äußerst unangenehm empfinden und das zu einer Begrenzung werden kann. Kein Wunder, dass wir uns in solchen Fällen fragen: „Wie bekomme ich die Angst weg?“ In Akut-Situationen sowie bei anhaltenden ängstlichen Verstimmungen gibt es durchaus Möglichkeiten, gegen unbegründete Angst vorzugehen. Spüren wir in bestimmten Situationen Angst oder erleben Phasen verstärkter Ängstlichkeit, die nicht auf einer realen Gefahr basieren, können die folgenden Maßnahmen gegen Angst helfen.
Methoden gegen Angst:
- Progressive Muskelentspannung gegen Angst
- Achtsamkeit gegen Angst
- Gegenteil-Methode gegen Angst
- Zählen gegen Angst
- Atemtechniken gegen Angst
- Glaubenssätze gegen Angst
- Stress abbauen gegen Angst
- Entspannungsübungen gegen Angst
- Schlafgesundheit verbessern gegen Angst
- Tagebuch führen gegen Angst
Methode 1 gegen Angst: Progressive Muskelentspannung
Die Methode der Progressiven Muskelentspannung wurde von dem Physiologen Edmund Jacobson begründet. Sie basiert darauf, dass wir Menschen unsere Muskeln besonders gut entspannen können, wenn wir sie davor bewusst und aktiv angespannt haben. Wenn Sie eine akut ängstliche Situation erleben oder auch, wenn Sie anhaltende Nervosität verspüren, können Sie diese Technik ausprobieren. Dafür „scannen“ Sie den gesamten Körper mit Ihrer Aufmerksamkeit von unten nach oben und spannen jeweils bestimmte Muskelgruppen nacheinander fest an. Z. B. spannen Sie zu Beginn Ihre Füße kräftig für einige Sekunden an und lassen dann bewusst los. Spüren Sie dem Gefühl in den Füßen nun aktiv nach. Wie fühlt sich der entspannte Zustand im Vergleich zur Anspannung an? Was nehmen Sie wahr? Nehmen Sie sich nun Stück für Stück weitere Bereiche des Körpers mit dieser Methode vor, bis Sie bei Ihrer Stirn angelangt sind.
Methode 2 gegen Angst: Achtsamkeit
Achtsamkeit und achtsamkeitsfokussierte Methoden wie Meditation können dabei helfen, sich insgesamt ausgeglichener und wohler zu fühlen. Achtsame Momente in den Alltag einzubauen, lohnt sich bei anhaltenden Sorgen genauso, wie achtsames Bewusstsein in spezifischen Angstsituationen. Denn Achtsamkeit bedeutet das Wahrnehmen des Hier und Jetzt frei von Bewertungen. Ein achtsamer Spaziergang durch den Wald, bei dem Sie Ihre Sinne schärfen und bewusst optische Reize, Geräusche und Gerüche wahrnehmen, kann dabei helfen, einen angespannten Geist zur Ruhe kommen zu lassen.
Achtsamkeit im Sinne der Wertungsfreiheit kann allerdings auch in akut unangenehmen Situationen hilfreich sein. Wenn Sie beispielsweise merken, dass Ihr Herz in der Straßenbahn oder einer Gesprächssituation schneller schlägt, nehmen Sie es einmal wertfrei wahr. „Mein Herz schlägt jetzt schneller.“ Denn ein solcher physiologischer Umstand kann durch Bewertung zu einem ängstlichen Gefühl führen. Wenn Sie eine Wertung hinzunehmen („Mein Herz schlägt schnell, das ist sicher bedrohlich!“) kann genau dies letztlich die Angst hervorrufen. Bleiben Sie stattdessen achtsam (wertfrei), so können Sie sich damit auch ermöglichen, Ihre Wahrnehmung auf andere Bereiche Ihres Körpers zu lenken, die sich gerade angenehmer anfühlen: „Wie ist meine Atmung gerade? Wo im Körper nehme ich Weite wahr? Wo fühle ich Kälte oder Wärme? Wo Anspannung oder Entspannung?“
Methode 3 gegen Angst: Gegenteil-Methode
Kreisende Sorgen und zukunftsgerichtete Ängste sind oft davon geprägt, dass wir uns unangenehme bis schreckliche Szenarien ausmalen, die uns Angst machen. Wir spielen ein Worst-Case-Szenario nach dem anderen durch und kommen aus der gedanklichen Sorgenspirale damit gelegentlich kaum heraus. Probieren Sie hier einmal die Methode des „Opposite thinking“. Das bedeutet, dass Sie sich exakt das Gegenteil von dem ausmalen, was Sie gerade besorgt oder ängstigt. Was, wenn es ganz anders kommt? Statt sich etwa vorzustellen, dass Sie beim morgigen Mitarbeitenden-Gespräch gekündigt werden, erlauben Sie Ihrer Fantasie kurz einmal das Gegenteil. Was, wenn Ihre Chefin Sie sehen möchte, weil sie mit Ihnen über eine Beförderung sprechen will? Wie fühlt sich dieses Szenario in Ihrem Körper an? Malen Sie sich dieses Bild in bunten Farben und ähnlich detailgetreu wie die Schreckensvorstellung aus. Nehmen Sie sich dafür aktiv Zeit und spüren Sie immer wieder in sich hinein, wie es sich anfühlt, sich vorzustellen, dass es auch ganz anders kommen könnte.
Methode 4 gegen Angst: Zählen
Wenn Sie merken, dass in einer spezifischen Situation Angst und entsprechend unschöne Bilder hochkommen, versuchen Sie, sich bewusst von diesen Gedanken abzulenken. Eine einfache und effektive Ablenkungsmöglichkeit ist fokussiertes Zählen. Sie können dabei entweder etwas Bestimmtes zählen, wie z. B. die Anzahl der vorbeifahrenden Autos oder die Anzahl der Bäume in Ihrer Umgebung. Oder sie zählen in Ihrem Kopf. Fordern Sie sich dabei ausreichend heraus, um sich wirklich auf das Zählen konzentrieren zu müssen. Zählen Sie etwa rückwärts in Dreierschritten von 200 hinunter.
Methode 5 gegen Angst: Atemübungen
Wenn die Angst hochkommt, können bestimmte Techniken und Übungen zum Atmen den Körper wieder in einen entspannteren Zustand führen. Eine bewusste tiefe Atmung ist bei Angstzuständen von besonderer Bedeutung. Der Grund: Haben wir Angst, atmen wir schnell und flach. Dadurch bekommen wir das Gefühl, zu wenig Luft zu kriegen. Eine mögliche Reaktion ist, dadurch noch schneller zu atmen, was zur Hyperventilation führen kann, die u. a. Schwindel erzeugt. Ein Symptom, das viele Menschen bei einem Angstzustand neuerlich ängstigt. Mit der sogenannten 4-7-8-Atmung kann man aktiv gegensteuern.
Atemübung:
- Atmen Sie langsam durch die Nase für vier Sekunden ein.
- Halten Sie nun den Atem für sieben Sekunden an.
- Atmen Sie nun für acht Sekunden kraftvoll durch den Mund aus.
Sie können diese Methode so oft wiederholen, bis Sie eine spürbare Beruhigung wahrnehmen.
Methode 6 gegen Angst: Glaubenssätze entwickeln
In Angstsituationen sind wir häufig mit negativen Glaubenssätzen konfrontiert wie z. B. „Das wird schrecklich schief gehen“ oder „Das schaffe ich niemals“. Versuchen Sie, in entspannten Zeiten, positive Glaubenssätze zu entwickeln, die Sie in sorgenvollen Phasen abrufen können. Mögliche Affirmationen können sein:
- „Ich habe alles in mir, was ich brauche, um diese Situation zu meistern.“
- „Ich begegne neuen Herausforderungen neugierig.“
- „Ich atme entspannt ein und entspannt wieder aus.“
- „Ich bin in diesem Moment sicher.“
- „Die Angst ist ein Gefühl, von dem ich weiß, dass es vorbei geht.“
Methode 7 gegen Angst: Stressabbau
Wenn wir Angst verspüren, erlebt unser Organismus Stress. Wenn auf Phasen der Anspannung keine Entspannung folgt, kann das innere Unruhe und Nervosität noch begünstigen. In Phasen erhöhter Anspannung ist es daher wichtig, den erlebten Stress abzubauen. Das kann unter anderem in Form eines flotten Spaziergangs an der frischen Luft, von moderatem Ausdauersport oder durch gezielte Entspannungsübungen geschehen.
Methode 8 gegen Angst: Entspannungsübungen
Es gibt eine Vielzahl an Entspannungsübungen, mit denen Sie rasch in einen ruhigeren Geisteszustand gelangen können. Dazu gehören kurze Meditationen im Alltag ebenso wie Achtsamkeits-Übungen, kleine Bewegungseinheiten oder Autogenes Training. Online finden Sie hierzu verschiedene Anleitungen. Suchen Sie sich die für Sie passende Methode der Entspannung aus und achten Sie damit auf ausreichende Erholungsphasen in Ihrem Alltag, um einen ängstlichen Geist zu beruhigen.
Methode 9 gegen Angst: Guter Schlaf
Schlafmangel kann neben Abgeschlagenheit und Reizbarkeit auch zu Angstzuständen führen. Achten Sie daher auf ausreichend Schlaf. In manchen Fällen kann es auch wichtig sein, Ihre Schlafqualität zu verbessern, um aktiv auf Ihre Schlafgesundheit zu achten.
Methode 10 gegen Angst: Tagebuch führen
Das Führen eines Tagebuchs kann auf vielfältige Weise dabei helfen, sich gegen Angst zu wappnen. Es gibt eigens entwickelte Glückstagebücher, die Ihnen mit wertvollen Anleitungen ermöglichen, Ihren Fokus auf das Positive und Gelingende zu legen, anstatt ängstigende, negative Gedanken zu verfolgen. Ein Tagebuch am Nachttischkästchen kann darüber hinaus die Möglichkeit bieten, kreisende Gedanken, die zu Einschlafproblemen führen, unmittelbar schriftlich festzuhalten. Damit können Sie Ihre Sorgen und aufkommende unangenehme Gedanken von innen nach außen bringen (externalisieren) und diesen Gedanken gleichzeitig vermitteln: „Ihr seid gesehen, ihr seid festgehalten, ihr braucht nicht mehr im Kopf kreisen – ich kümmere mich morgen um euch.“
Wie bekomme ich die Angst aus meinem Körper?
Eine wertvolle Möglichkeit, um Angst aus dem Körper zu bekommen, ist Sport. Untersuchungen belegen den Zusammenhang körperlicher Bewegung und der Reduktion von Angst. Wie genau dieser Mechanismus funktioniert, ist allerdings weiterhin Gegenstand der Forschung. Sport sorgt für eine vermehrte Ausschüttung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Menschen mit Angsterkrankungen sind oft von einem Mangel dieser Neurotransmitter betroffen, was die Wirkung von Sport gegen Angst erklären könnte. Auch psychologische Effekte könnten hinter der Wechselwirkung von Sport und Angstreduktion stehen. Dazu gehören Aspekte wie eine verbesserte Körperwahrnehmung durch sportliche Aktivität, sowie der Umstand, sich zu etwas überwunden zu haben und sich als selbstwirksam zu erleben. Sport gegen Stress und Angst kann also dabei helfen, sich wieder wohler zu fühlen.
Zusammenfassung: Was tun gegen Angst?
Lesen Sie hier nochmal kurz zusammengefasst, welche vielfältigen Möglichkeiten gegen Angst zur Verfügung stehen.
Was ist Angst? | Angst ist ein normales Gefühl, das vor Gefahren schützt. Sie kann jedoch krankhaft werden und körperliche Symptome wie Herzrasen, Zittern und Unruhe auslösen. |
Formen der Angst | Angststörungen umfassen z. B. generalisierte Angststörung, soziale Angst, spezifische Phobien und Panikstörung. |
Behandlungen gegen Angst | Psychotherapie, Medikamente und Lebensstilanpassungen helfen gegen Angst. |
Psychotherapie gegen Angst | Therapeutische Methoden zielen darauf ab, Angst zu verstehen, Vermeidungsverhalten abzubauen und Bewältigungsstrategien zu erlernen. |
Medikamente gegen Angst | Angst kann mit Psychopharmaka behandelt werden, die auf das Gehirn wirken. |
Phytotherapie gegen Angst | Pflanzliche Mittel wie Lavendelöl (Silexan®) können Angst lösen, ohne Nebenwirkungen wie Müdigkeit zu verursachen. |
Angst annehmen lernen | Der bewusste Umgang mit Angst kann helfen, einen Teufelskreis aus Vermeidung und verstärkter Angst zu durchbrechen. |
Methoden gegen Angst | Techniken wie Muskelentspannung, Achtsamkeit, Atemübungen, positive Glaubenssätze und Tagebuchschreiben helfen, Angst zu reduzieren. |
Aktualisiert: 28.05.2025
Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Disclaimer:
Quellen:
Behandlungsmöglichkeiten bei generalisierter Angststörung, Gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/behandlungsmoeglichkeiten-bei-generalisierter-angststoerung.html
Bandelow, B.; Aden, I.; Alpers, G. W.; Benecke, A.; Benecke, C.; Beutel, M. E.; Deckert, J.; Domschke, K.; Eckhardt-Henn, A.; Geiser, F.; Gerlach, A. L.; Harfst, T. Hau, S.; Hoffmann,
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Waldherr, B.; Wedekind, D.; Werner, A.M.; Wiltink, J.; Wolters, J. P., Beutel M.E. Deutsche S3-Leitlinie Behandlung von Angststörungen, Version 2 (2021), https://register.awmf.org/assets/guidelines/051-028l_S3_Behandlung-von-Angststoerungen_2021-06.pdf
Patientenleitlinie, Behandlung von Angststörungen, https://register.awmf.org/assets/guidelines/051-028p_S3_Behandlung-von-Angststoerungen_2022-07.pdf
Entspannungsverfahren: Progressive Muskelentspannung, Neurologen und Psychiater im Netz, https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/entspannungsverfahren/progressive-muskelentspannung
Panikattacken: Was hilft im akuten Fall und langfristig?, Malteser Hilfsdienst e.V., https://www.malteser.de/aware/hilfreich/was-tun-bei-panikattacken.html
Was sind Psychopharmaka?, Neurologen und Psychiater im Netz, https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/pharmakotherapie/
Arten von Angststörungen, Stadt Wien, https://psychische-hilfe.wien.gv.at/fakten/angststoerung/arten-von-angststoerung/
Abhängigkeitspotenzial von Pregabalin, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Fachausschuss der Bundesärztekammer, https://www.akdae.de/arzneimitteltherapie/arzneiverordnung-in-der-praxis/ausgaben-archiv/ausgaben-ab-2015/ausgabe/artikel?tx_lnsissuearchive_articleshow%5Baction%5D=show&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Barticle%5D=4714&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Bcontroller%5D=Article&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Bissue%5D=23&tx_lnsissuearchive_articleshow%5Byear%5D=2020&cHash=86cd788bb0656087e9c638b0136f4cfb
Hilft Sport tatsächlich gegen Angst?, Deutsche Angst-Hilfe e.V., https://www.angstselbsthilfe.de/daz.digital/hilft-sport-tatsaechlich-gegen-angst/
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Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, DocCheck Flexikon, https://flexikon.doccheck.com/de/Selektive_Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, DocCheck Flexikon, https://flexikon.doccheck.com/de/Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
Trizyklische Antidepressiva, DocCheck Flexikon
Buspiron, DocCheck Flexikon, https://flexikon.doccheck.com/de/Buspiron
Moclobemid, DocCheck Flexikon, https://flexikon.doccheck.com/de/Moclobemid