Nervosität als ständiger Begleiter? Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Die Nervosität kann sich in Form innerer Unruhe und in vielen verschiedenen Facetten zeigen. Als Dauerbegleiter ist sie eine besondere Herausforderung für unsere Psyche. Doch was steckt eigentlich hinter der Nervosität? Und wie kann man den permanenten inneren Stress hinter sich lassen? Die Phytotherapie liefert eine wertvolle Antwort in Form der Passionsblume.
Wir alle haben sie schon einmal erlebt: Ob vor wichtigen Prüfungen, einer großen Präsentation, einem wichtigen Wettkampf oder in ihrer schönsten Form als Schmetterlinge im Bauch vor dem ersten Date. Die Rede ist von der Nervosität. Aber was genau ist dieser Zustand der inneren Unruhe eigentlich? Und wann sollte man beginnen, etwas gegen die Nervosität zu tun?
Was ist Nervosität?
Nervosität ist ein innerer Zustand, der eine unruhige Gemütsverfassung bzw. eine innere Anspannung beschreibt. Die Nervosität gehört damit grundsätzlich zum Erleben des Menschen ganz natürlich dazu. Ähnlich wie bei der Angst kann sie allerdings auch überhand nehmen, und zu einem dauerhaften und für Betroffene belastenden Begleiter werden.
Der Gemütszustand der Nervosität ist von einer inneren Getriebenheit gekennzeichnet, die sich in kreisenden Gedanken, erhöhter Reizbarkeit, gesteigerter Ungeduld bis hin zu Aufmerksamkeitsproblemen wie Konzentrationsstörungen oder Vergesslichkeit zeigen kann. Manche von übermäßiger Nervosität Betroffene beschreiben auch eine Form von Denkblockaden als Symptom ihrer inneren Unruhe.
Man unterscheidet dabei zwei verschiedene Arten der Nervosität:
- Situationsbezogen: Nervosität vor schwierigen Situationen oder bei bestimmten Anlässen, wie beispielsweise bei der Angst vor einer Prüfung.
- Grundsätzlich: Nervosität als permanenter Gemütszustand.
Auslöser und Ursachen der übermäßigen Nervosität
Für Nervosität gibt es nicht den einen Auslöser oder die eine Ursache. Man nimmt an, dass es in vielen Fällen eine Kombination aus Lebensumständen und Erfahrungen ist, die zu einem Übermaß an Nervosität führen kann. Für das Gefühl permanenter innerer Unruhe gibt es also ganz unterschiedliche Auslöser und Ursachen. Zu viel an innerem oder äußerem Stress kann das Gefühl der andauernden Anspannung ebenso fördern. Nervosität kann also aufgrund eines Ungleichgewichts von Spannungszuständen und Entspannung entstehen. Permanente Nervosität liegt auf vielfältige Weise häufig in Bereichen der Psyche begründet. Hier kann sich für Betroffene die Frage lohnen, zu welchem Zeitpunkt der Beginn der Nervosität festgemacht wird – also wann das Gefühl zum ersten Mal bewusst aufgetaucht ist. Trotzdem sollte eine ständige, nervöse innere Unruhe nicht automatisch ausschließlich mit psychischen Faktoren erklärt werden, denn auch organische Probleme – wie etwa eine Schilddrüsenüberfunktion – können als Ursache hinter einer Grundnervosität stecken.
Symptome der Nervosität
Nervosität zeigt sich sowohl in mentalen Symptomen sowie auch in körperlichen Beschwerden. Die folgenden Symptome können mit einer andauernden Nervosität einhergehen.
Herz-Kreislauf-Symptome | Nervosität kann sich in einem unregelmäßigen oder beschleunigten Herzschlag sowie in Herzrhythmusstörungen oder auch in einer erhöhten Frequenz des Atems zeigen. |
Hände, Beine, Augen, Stimme | Schwitzige oder zitternde Hände, unruhige Beine, Flattern der Augenlider oder auch unruhige Bewegungen der Augen können körperliche Symptome der Nervosität sein. Betroffene beschreiben ebenso gelegentlich eine hastigere Sprache in Verbindung mit einer höheren Stimme. |
Magen-Darm-Bereich | Funktionale Beschwerden des Verdauungstraktes wie Blähungen oder Durchfall und Beschwerden des Magens können ebenso Symptome einer Nervosität sein. |
Schwitzen und Zappeln | Vermehrtes Schwitzen sowie auch Erröten im Gesicht können Symptome von Nervosität sein. Es kann auch zu einer generellen körperlichen Unruhe mit Zappeln kommen. |
Mentale Symptome | Menschen, die von permanenter Nervosität betroffen sind, fühlen sich zum Teil innerlich gehetzt sowie getrieben und beschreiben Gefühle von Überforderung und Erschöpfung. Auch vermehrte Reizbarkeit wird als nervöses Symptom beschrieben. |
Folgen von Nervosität als innerem Dauerzustand
Wenn die Nervosität anhält und damit zu einem innerlichen Dauerzustand von Anspannung und Stress wird, kann dies sowohl für die Psyche als auch für den gesamten Organismus Folgen haben. Mögliche Auswirkungen anhaltender Nervosität sind:
- Verlust des Appetits
- Einschlafprobleme
- Durchschlafprobleme
- Ängstliche Verstimmung
- Somatoforme Störungen
- Depressionen
- Reizdarm
- Erhöhter Blutdruck
- Stressbedingte Magenprobleme
- Magen-Darm-Beschwerden
Die große Bandbreite an zum Teil ernstzunehmenden Folgen, die unbearbeitete Dauernervosität mit sich bringen kann, zeigt bereits, wie wichtig es ist, zeitgerecht etwas gegen die Nervosität zu unternehmen.
Nervosität behandeln: Passionsblume im Fokus
Zur Selbsthilfe bei Nervosität stehen verschiedene Arzneipflanzen zur Verfügung. Allen voran ist die Passionsblume zu nennen, die sowohl für ihre entspannungs- als auch für ihre schlaffördernde Wirkung in der Phytotherapie bekannt ist. Hält die Nervosität schon länger an, ist es ratsam, sie ärztlich abklären zu lassen, um Erkrankungen wie Schilddrüsendysfunktionen oder auch Angststörungen auszuschließen. Bei der Behandlung von Nervosität geht es im Anschluss darum, wieder eine Balance von Anspannung und Entspannung herzustellen. Wenn die Nervosität dabei in einem Ausmaß auftritt, in dem es Betroffenen schwer möglich ist, durch bestimmte Übungen zum Entspannen oder zum Stressabbau in einen gelasseneren Zustand zu kommen, kann die pflanzliche Unterstützung wertvolle Dienste in der Therapie von Nervosität leisten.
Das können Sie gegen Nervosität tun
Zusätzlich können Sie noch weiteres dazu beitragen, um einen gesunden Umgang mit Ihrer Nervosität zu finden.
Hier finden Sie ausführlichere Informationen, was gegen Nervosität hilft.
Im Kurzüberblick handelt es sich bei den folgenden Maßnahmen um Möglichkeiten, Nervosität zu reduzieren:
- Gedankenfokus: Steuern Sie bewusst Ihre Gedanken. Bremsen Sie negative Denkmuster aktiv und fokussieren Sie darauf, was jetzt im Moment gut läuft.
- Entspannung üben: Wenden Sie Techniken der Entspannung an und üben Sie diese Entspannungstechniken konsequent.
- Atemtechniken: Trainieren Sie Ihren Atem – mit bewusster, achtsamer Bauchatmung kann beispielsweise die Atemfrequenz gesenkt werden.
- Bewegung: Bauen Sie nervöse Anspannungen durch Bewegung in der freien Natur oder durch spezielle Yoga-Übungen ab.
- Meditieren: Üben Sie sich in Meditationstechniken. Online finden Sie dafür zahlreiche Anleitungen.
- Selbstfürsorge: Kochen Sie bewusst, nehmen Sie sich achtsam Zeit für Dinge, die Sie gerne tun, und gönnen Sie sich eine besondere Zeit, beispielsweises bei einem wohltuenden Schaumbad oder bei einer Massage.
- Hausmittel: Setzen Sie auf die Entspannung fördernde Tees anstatt aufputschende Getränke zu sich zu nehmen. Als besonders geeignete Teesorten gelten beispielsweise jene, die Baldrian oder Melisse enthalten.
Quelle: Deutsche S3-Leitlinie Behandlung von Angststörungen, (abgerufen am 24.06.2021)