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Klimaangst: Sorgen & Strategien

Von Klimaangst spricht man, wenn Menschen sich durch die als bedrohlich erlebten Folgen des Klimawandels belastet fühlen. Insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene sind von negativen Klimagefühlen und Ängsten betroffen.

Klimaangst, die Sorge um den Klimawandel - © Canva

Klimaangst, die Sorge um den Klimawandel – © Canva

Klimaangst sowie die Unzufriedenheit mit den Reaktionen der Regierungen auf den Klimawandel sind bei Kindern und jungen Menschen weltweit verbreitet. Negative Klimagefühle beeinträchtigen Studien zufolge dabei den erlebten Alltag der jungen Generation merklich. Sowohl die als solche wahrgenommenen Versäumnisse der Regierungen als auch die befürchteten Folgen der klimatischen Veränderungen erzeugen zunehmende Belastungen. Forschende sehen einen dringenden Bedarf, weitere Studien zu den emotionalen Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder und junge Menschen durchzuführen. Überdies sehen sie den Handlungsbedarf der Regierenden, ebenjene Belastungen durch rasches Handeln in Bezug auf den Klimawandel wahrzunehmen.

Überblick Klimaangst

Der Artikel zum Thema Klimaangst befasst sich ausführlich mit den folgenden Fragen:

Was ist Klimaangst?

Unter Klimaangst versteht man Zustände von Hoffnungslosigkeit, Trauer, Ohnmacht, Wut, Schuld, Scham und Angst durch die Auseinandersetzung mit den bedrohlichen Auswirkungen des Klimawandels. Auch das direkte Erleben von mit der Klimakrise einhergehenden extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Überflutungen, Hitze oder Luftverschmutzung kann Klimaängste erzeugen. Der Begriff der Klimaangst, für den gelegentlich auch das englische Wort „Climate Anxiety“ herangezogen wird, beschreibt demnach stark negative klimabezogene Gefühle und Sorgen, durch die man sowohl das persönliche zukünftige Leben als auch das Überleben der gesamten Menschheit als bedroht ansieht.

Betroffene: Wer hat Angst vorm Klimawandel?

Vor allem junge Menschen leiden unter Klimaangst. Das zeigen sowohl internationale Studien als auch Untersuchungen aus Deutschland. Die Mehrheit der 16- bis 25-jährigen Menschen sind von Zukunftsängsten aufgrund der Klimakrise betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung, bei der 10.000 junge Menschen in zehn Ländern zur Klimakrise befragt wurden. 59 % der Befragten machen sich demnach extrem große Sorgen aufgrund des Klimawandels und 45 % beschreiben, dass ebenjene Ängste sogar ihren Alltag bestimmen. 84 % waren zumindest mäßig besorgt. Eine aktuelle deutsche Jungendforschungsstudie aus dem Jahr 2022 zeigt ähnliche Ergebnisse: Die Klimakrise ängstigt den Großteil der Jugendlichen. 66 % der deutschen Teenies messen dem Thema Klimawandel große Wichtigkeit bei.

Die jungen Menschen fürchten sich dabei vor allem vor:

Vor einer zunehmenden klimabedingten Migration infolge der Klimakrise fürchten sich die jungen Menschen am wenigsten. 

Man nimmt an, dass Jugendliche deswegen so häufig von Klimaangst betroffen sind, weil sie einen großen Teil ihres Lebens noch vor sich haben und entsprechend besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein werden. Gleichzeitig ist die Pubertät und die Phase des Erwachsenwerdens eine nicht nur körperlich sensible Periode im Leben von Menschen. Auch die Psyche befindet sich noch in einer Entwicklungsphase, wodurch die Fähigkeit zur Anpassung und für Strategien zur Bewältigung noch nicht gänzlich ausgereift ist.

Sorgen über die Auswirkung der Klimakrise

Die Folgen des Klimawandels rücken gefühlt näher: Die Gletscher in den Alpen schmelzen, ungewöhnliche Hitzeperioden machen sich im Sommer und bisweilen sogar im Frühjahr bemerkbar. Auch in den Nachrichten sieht man Überflutungen, bedrohliche Stürme, Waldbrände, bedrohte Lebensräume, Dürren oder Dokumentationen über das Abschmelzen der Pole. Besonders bei jungen Menschen entstehen daher Ängste vor (weiteren) Katastrophen.

Der Begriff der Klimaangst und die damit einhergehenden Sorgen über die Auswirkungen des Klimawandels erlebt seit 2018 eine breite Wahrnehmung. In diesem Jahr trat die Klimaaktivistin Greta Thunberg erstmals aktiv in öffentliche Erscheinung und prägte die Klimaproteste unter dem Namen „Fridays for Future“, die zu Beginn international schnell stark anwuchsen.

Der Begriff der „Klimaangst“ ist auch stark mit ihrer Person verknüpft, wie an einem ihrer bekanntesten Zitate aus dem Jahr 2019 deutlich wird. Mit diesem prägte sie einen Teil des Weltwirtschaftsforums in Davos: „Ich will, dass ihr in Panik geratet. Dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“

Ist Klimaangst eine psychische Erkrankung?

Stark negative Klimagefühle und Klimaangst gelten nicht als psychische Erkrankung. Klimaangst wird – im Gegensatz zu diversen Angststörungen – demnach nicht als pathologische Störung gesehen. Die Klimaangst selbst bedarf daher auch keiner Behandlung durch z. B. die Psychotherapie im Sinne einer Krankenbehandlung. Denn für die Diagnose einer krankhaften Angst ist Voraussetzung, dass die Angst keine rationale Grundlage hat. Darüber hinaus bräuchte es für einen pathologischen Störungsbegriff die erhebliche Einschränkung von wesentlichen Funktionsfähigkeiten im Alltag sowie das Fehlen von Anpassungsfunktionen. Laut Expert:innen trifft das bei der Klimaangst nur sehr selten zu. Da Klimaängste dennoch als sehr belastend erlebt werden und sich aus dieser Belastung krankheitswerte Ängste oder Störungen entwickeln können, kann eine Psychotherapie im Sinne der Prävention für Betroffene durchaus sinnvoll sein.

Problematik des Begriffs „Klimaangst

Der Begriff der Klimaangst wird von einigen Forschenden kritisch betrachtet, da es sich bei Klimaängsten nicht um psychische Erkrankungen handelt. Das Wort suggeriert jedoch, dass es dabei um eine Störung der Psyche gehen könnte. Klimaangst wird hingegen als erst einmal nachvollziehbare Reaktion auf eine reale Bedrohung durch den Klimawandel betrachtet. Im Gegensatz zu etwa einer Phobie, bei der sich Menschen stark vor an sich harmlosen Situationen oder Dingen – Fahren im Fahrstuhl oder z.B. Spinnen – fürchten, wird die Klimaangst als nicht irrational, sondern als berechtigt gewertet. Da die Klimaangst keine psychische Erkrankung ist, kann der Begriff durchaus als problematisch gesehen werden. Denn er kann die Pathologisierung eines Zustandes bedeuten, die darauf hinauslaufen würde, die Angstsymptome zu behandeln, anstatt sich um die global zugrundeliegende Bedrohung zu kümmern. Die Klimakrise und damit berechtige Klimaängste bleiben dabei weiterhin bestehen.

Der Begriff Klimaangst individualisiert darüber hinaus ein globales und institutionalisiertes Problem, das Auswirkungen auf die gesamte Menschheit hat. Und das sich individuell nicht lösen lässt, sondern internationaler struktureller Handlungen bedarf. Ein weiterer Kritikpunkt im Hinblick auf den Begriff der Klimaangst ist, dass er viele Emotionen ausblendet, die neben der Angst typischerweise mit negativen Klimagefühlen einhergehen. Dazu gehören etwa Ärger, Scham, Schuld, Wut oder Trauer.

Solastalgie: Trauer um die Zukunft durch Klimawandel

Dass hinter der Klimaangst weit mehr Gefühle als nur Angst stecken können, zeigt auch die Einführung neuer Begriffe, die negative Klimagefühle zu beschreiben versuchen. So prägte der Naturphilosoph Glenn Albrecht bereits 2005 den Begriff der „Solastalgie“. Das Wort setzt sich zusammen aus dem Wort solacium (lateinisch für Trost) und der Wortendung -algia (griechisch für Leid/Schmerz). Im Unterschied zur „Nostalgie“, bei der man sich schmerzlich nach der Vergangenheit seht, handelt es sich bei der Solastalgie um ein schmerzliches Trauergefühl, das unter anderem beim Blick in die Zukunft entsteht und in Verbindung mit der Veränderung und Bedrohung unserer Lebensräume steht. Zu Solastalgie kommt es also etwa, wenn Trauer aufkommt, weil man wahrnimmt, wie sich die eigene Heimat, die gewohnten Lebensräume und Traditionen, in denen man Trost fand, durch die Klimakrise wandeln.

Verlust, Scham, Hoffnungslosigkeit & Wut: So äußert sich die Klimaangst

Die Klimaangst ist ein Begriff, der längst nicht alle negativen Klimagefühle abdeckt, die mit der Sorge vor den Klimawandelfolgen einhergehen können. Auch andere Emotionen als Angst werden unter dem Begriff der Klimaangst zusammengefasst, wie internationale Untersuchungen zeigen.

Über die Hälfte der weltweit befragten jungen Menschen geben die folgenden Gefühle bezüglich des Klimawandels an:

Fast die Hälfte der Teilnehmenden (45 %) beschrieb dabei, dass diese Klimagefühle ihr tägliches Leben negativ beeinflussten. Die Klimaangst äußert sich darüber hinaus in negativen Gedanken über den Klimawandel. Junge Menschen denken dabei häufig, dass die Menschheit versäumt hat, sich um unseren Planeten zu kümmern. Gefühle wie Frustration und Verzweiflung sind ebenfalls Teil der Klimaangst. Auch Scham kann mit der Klimaangst einhergehen, etwa wenn das eigene Verhalten und der Lebensstil im Hinblick auf Reise- oder Konsumverhalten sowie auf Ernährungsgewohnheiten nicht dem eigenen klimamoralischen Anspruch entspricht.

Warum sollte man über Klimaangst sprechen?

Auch wenn Klimaangst keine psychische Störung ist, ist es wichtig, über negative Klimagefühle zu sprechen. Nur so kann das Bewusstsein für die „größte Bedrohung für die globale Gesundheit im 21. Jahrhundert“, wie die medizinische Fachzeitschrift The Lancet den Klimawandel bezeichnet, gestärkt werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt diese Sicht.

Die Erderwärmung und ihre Folgen werden zunehmend spürbar und es ist davon auszugehen, dass die direkten und indirekten Auswirkungen noch viel weitreichender werden.

Sichtbare Folgen:

Betrachtet man die Fülle der potenziellen direkten und indirekten Folgen des Klimawandels, wird deutlich, wie erheblich sie sowohl unsere körperliche als auch unsere psychische Gesundheit bedrohen können.

Klimaangst ist außerdem ein Begleiter, der die Bestrebungen der Klimaziele als notwendig erachtet. Der Weltklimarat spricht davon, dass wir bis 2030 die Erderwärmung auf 1,5 bis 2 Grad Celsius beschränken müssten. Dieses Ziel beschreibt die Grenze, bei deren Überschreitung die Erderwärmung als unkontrollierbar eingestuft wird. Zur Erreichung dieses Zieles müssten in den kommenden Jahren die internationalen CO2-Emissionen um etwa die Hälfte reduziert werden. Dessen sind sich viele sehr bewusst, auch jüngere Menschen.

Klimawandel und Psyche

Während junge Menschen ihre Psyche durch die bedrohlichen Auswirkungen der Erderwärmung belastet sehen, reagiert immer noch der größte Teil der Menschen mit Abwehr auf den Klimawandel. Psychosozial können solche Mechanismen durchaus relevant sein. Sie sind eine Möglichkeit, potenzielle Gefahren so weit aus dem Bereich der eigenen Aufmerksamkeit zu bewegen, dass wir uns vor übermäßigen Ängsten und belastendem Stress schützen können.

Zu den entsprechenden Abwehrstrategien zählen unter anderem:

Es ist dazu nur menschlich, dass wir durch derartige Abwehrstrategien unangenehme Emotionen gerne vermeiden. Solche Gefühle können beispielsweise auch entstehen, wenn unsere Wertvorstellungen nicht mit unseren Handlungen übereinstimmen. Wer gerne Fernreisen unternimmt und gleichzeitig die Einstellung hat, dass Fliegen an sich schlecht für das Klima ist, sieht sich mit einem inneren Widerspruch konfrontiert, der eine Kognitive Dissonanz erzeugen kann. Darunter versteht man eine unangenehme innere Spannung. Ein solcher Zustand lässt sich unter anderem durch Verdrängung oder auch Reduktion störender Gedanken auflösen.

Kampf oder Flucht: Angst schützt uns vor Gefahren

Angst ist prinzipiell ein wichtiger Mechanismus für uns Menschen, denn sie sorgt dafür, dass wir in bedrohlichen Situationen möglichst gut dafür gewappnet sind, zu fliehen oder zu kämpfen. Im Zuge der Angst löst die Amygdala im Gehirn einen biochemischen Prozess im Körper aus, bei dem bestimmte Hormone freigesetzt werden. Diese sorgen für eine beschleunigte Atmung, einen schnelleren Herzschlag, eine schärfere Sinneswahrnehmung und die Freisetzung bestimmter Kräfte, mit denen wir in den so genannten „Flight or Fight“-Überlebensmodus gelangen.

Die Abwehrstrategien, mit denen viele Menschen dem Klimawandel begegnen, lassen sich zum Teil auch mit der evolutionsbiologischen Grundlage dieser Angst erklären. Grundsätzlich ist der Mensch nämlich darauf angelegt, auf Gefahren insbesondere dann zu reagieren, wenn sie uns direkt betreffen und unmittelbar bevorstehen. Potenziell bedrohliche Klimaveränderungen sind allerdings nicht in allen Bereichen der Welt gleichermaßen spürbar, wodurch sie von vielen Menschen nicht als unmittelbare Bedrohung wahrgenommen werden. Die Klimakrise zu verdrängen, Gedanken daran bewusst zu reduzieren, relativierende Glaubenssätze zu entwickeln oder das Thema zu ignorieren können dabei auch Strategien sein, innere Spannungszustände in Bezug auf den Klimawandel bestmöglich aufzulösen.

So belastet die Klimaangst die Psyche

Der Klimawandel steht nicht nur indirekt, sondern auch direkt mit der psychischen Gesundheit in Verbindung. Extreme Wettersituationen und Naturkatastrophen stellen die Resilienz erheblich auf die Probe und werden besonders von Kindern und Jugendlichen als belastend erlebt. Extreme Wetterereignisse erhöhen das Risiko für:

Klimaangst und belastende Klimagefühle können die Psyche auf verschiedenen Ebenen belasten und demnach unterschiedliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Menschen haben. Zu den möglichen Folgen der Klimaangst gehören:

Kann der Mensch das Klima retten?

Für die Wissenschaft steht zweifelsfrei fest, dass die Erderwärmung hauptsächlich auf die von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen zurückgeht. Es gibt Analysen, die nahelegen, dass 70 % der gesamten Emissionen auf der Welt auf nur 100 Produzent:innen zurückgehen. Allen voran fossile Unternehmen sowie auch Regierungen, in denen besonders auf fossile Energien gesetzt wird. Das zeigt, dass nur eine systemische Veränderung ermöglichen wird, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. 2015 wurden auf der Pariser Klimakonferenz daher diverse Ziele zur Senkung des CO2-Ausstoßes bis 2030 bzw. bis 2050 festgesetzt.

Die Frage, ob und zu welchem Preis ebenjene Ziele erreicht werden können, beschäftigt dabei die Wissenschaft. Das Klimaforschungsnetzwerk „Climate Change Center Austria“ und die  Kommission „Klima und Luftqualität der Österreichischen Akademie der Wissenschaften“ bestehend aus insgesamt über 70 Forschenden geht davon aus, dass ein beinahe emissionsfreies Österreich bei gleichzeitig steigender Lebensqualität bis spätestens Mitte des Jahrhunderts keine Illusion ist. Die Wissenschafter:innen haben dazu einen energie- und klimapolitischen Maßnahmenplan erarbeitet, der dafür unter anderem die folgenden Strategien vorsieht:

Zu erleben, wie notwendig ein internationales, strukturelles Handeln für das Erreichen der Klimaziele ist, kann bei Einzelpersonen nicht nur zur Klimaangst, sondern auch zur Entmutigung führen. Was kann man denn dann tatsächlich selbst zur Klimawende beitragen? Was bringt es für das Weltklima überhaupt, wenn ich im Alltag versuche, auf Plastik oder das Auto zu verzichten und daheim Strom spare?

Hier ist zu bedenken, dass die individuelle Ebene zu einem zunehmend wachsenden Bewusstsein und damit zu strukturellen Veränderungen führen kann. Eine bestimmte Partei zu wählen, ist z. B. eine individuelle Entscheidung, die allerdings kollektive wiederum Auswirkungen auf das System hat. Wenn ich individuell entscheide, meine Wege nur mehr mit dem Rad anstatt mit dem Auto zurückzulegen, kann das andere – Nachbar:innen, Familienmitglieder, Kolleg:innen – inspirieren und somit im sozialen System wiederum größere Auswirkungen haben.

Kann die Klimaangst auch helfen?

Negative Klimagefühle gelten als normale Reaktionen auf die bevorstehenden Folgen des Klimawandels. Auch wenn Klimaangst kein angenehmes Gefühl ist und durchaus als sehr belastend und einschränkend erlebt werden kann, kann sie eine Motivation dafür sein, selbst zu handeln. So lange die Klimaangst nicht ohnmächtig macht und in eine innere Starre führt, kann sie dabei helfen, sich für den Klimaschutz zu begeistern. Eine Studie zum Thema zeigte sogar, dass bei Menschen mit Klimaangst die Bereitschaft zum Einsatz für die Klimapolitik erhöht ist.

7 Tipps & Strategien: Das kann man gegen Klimaangst tun

Das Gefühl der Selbstwirksamkeit, also die Gewissheit, dass ich mit meinem eigenen Handeln etwas bewegen und beeinflussen kann, gehört bei Sorgen und Ängsten zu den wichtigen Bewältigungsstrategien. Sich aktiv selbst für die Umwelt und den Klimaschutz einzusetzen, kann bei der Klimaangst also eine wichtige Strategie sein.

Mit diesen 7 Tipps können Sie der Klimaangst begegnen:

  1. Exzessiven Konsum schlechter Nachrichten (Doomscrolling) vermeiden, der den Blick auf die Welt generell negativ färbt. Das kann Angstzustände verstärken. Konsumieren Sie Nachrichten daher bewusst und zeitlich begrenzt. Gönnen Sie sich auch einmal Nachrichtenpausen, um den Fokus auf Gelingendes und Schönes richten zu können.
  2. Verkriechen Sie sich nicht alleine zu Hause, sondern versuchen Sie, sich mit Menschen zu umgeben, denen Ihre Sache ebenso am Herzen liegt. Gemeinsam können Sie nicht nur Pläne und Strategien für lokale Klimaideen entwickeln, sondern auch eine Form der Sicherheit in der Gruppe.
  3. Suchen Sie sich eine lokale Organisation, die sich mit Umweltschutz in Ihrem Sinne befasst und werden Sie aktiv. Auf lokaler Ebene gibt es oft zahlreiche Maßnahmen und Initiativen zum Thema Klima, in die Sie sich einbringen können.
  4. Nutzen Sie jene Möglichkeiten, die in Ihrer eigenen Macht liegen, um umweltrelevante Entscheidungen zu treffen. Das kann Ihr persönliches Reiseverhalten genauso betreffen, wie aktive Mülltrennung, den Verzicht auf Plastik oder das Auto für manche Strecken. Auch die Entscheidung für saisonale und regionale Produkte liegt in Ihrer Hand, so dass Sie sich hier selbstwirksam erleben können.
  5. Ängste in Form von kreisenden Gedanken oder Zukunftssorgen lassen sich mit der Phytotherapie gut in den Griff bekommen. So weiß man etwa, dass das Arzneiöl des medizinischen Lavendels nachweislich angstlösend wirkt. Wenn Sie das Gefühl haben, dass insbesondere eine anhaltende Ängstlichkeit Ihre Klimaangst begleitet, können Sie sich pflanzliche Hilfe holen und in der Apotheke nach dem natürlichen Wirkstoff Silexan®
  6. Wenn negative Klimagefühle wie Angst, Wut, Hilflosigkeit, Scham und Schuld drohen, Sie in Ihrer Alltagsfunktion zu beeinträchtigen, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen. Im Zuge einer Psychotherapie finden Sie den Raum, um Ihre Klimaängste zu thematisieren und einen Umgang damit zu finden.
  7. Die Organisation „Psychologists for Future“ bestehend aus Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen hat sich auf Umgang mit der Klimakrise und die Förderung einer nachhaltigen Zukunft spezialisiert. Sie hat 10 Säulen der Selbstfürsorge entwickelt, die beim Umgang mit negativen Klimagefühlen hilfreich sein können.

Zusammenfassung Klimaangst

Lesen Sie hier die wichtigsten Aspekte zur Klimaangst noch einmal zusammengefasst:

Klimaangst und die Reaktion der Jugend Jugendliche weltweit leiden unter Klimaangst und sind unzufrieden mit Regierungsmaßnahmen gegen den Klimawandel.
Betroffene und ihre Sorgen Junge Menschen fürchten Extremwetter, Lebensraumverlust, Polarschmelze und Gesundheitsprobleme.
Begriff „Klimaangst“ in der Kritik Klimaangst ist keine psychische Erkrankung; Kritik am Begriff gibt es aufgrund der möglichen Pathologisierung.
Solastalgie Solastalgie beschreibt unter anderem die Trauer um die Zukunft aufgrund des Klimawandels
Verschiedene Emotionen der Klimaangst Neben Angst werden unter der Klimaangst auch Gefühle wie Trauer, Wut, Machtlosigkeit, Schuld und Scham zusammengefasst.
Klimawandel und Psyche Der Klimawandel belastet die psychische Gesundheit durch extreme Wetterereignisse, aber auch durch die Angst vor diesen Ereignissen. Reaktionen darauf können auch Abwehrmechanismen sein.
Einflussmöglichkeiten auf den Klimawandel Systemische Veränderungen sind erforderlich, aber individuelles Handeln kann auch kollektive Auswirkungen haben.
Nutzen der Klimaangst als Motivation Klimaangst kann individuelle Handlungen und Engagement für den Klimaschutz motivieren.
Bewältigung der Klimaangst Bewusster Umgang mit Nachrichten, Engagement in lokalen Umweltinitiativen, Selbstwirksamkeit durch individuelle Umweltschutzmaßnahmen erfahren.

 

Erstellt am: 20.08.2024
Erstellt von: Redaktionsteam Schwabe Austria

Quellen:

Deutsche Bundes Psychotherapeuten Kammer, Klimakrise und psychische Gesundheit, Informationen und politischer Handlungsbedarf,  (abgerufen am 20.08.2024)

Repräsentativumfrage unter Jugendlichen für BARMER 2022 / 2023,  sinus, (abgerufen am 20.08.2024)

The Lancet, Climate anxiety in children and young people and their beliefs about government responses to climate change: a global survey, (abgerufen am 20.08.2024)

Psychologists 4 future, Die 10 Säulen der Selbstfürsorge, (abgerufen am 20.08.2024)

Katrin Ewert, Darum müssen wir über Klimaangst sprechen, Quarks, (abgerufen am 20.08.2024)

Was tun gegen Klimaangst?, ARDalpha, (abgerufen am 20.08.2024)

Gudrun Pichler, Kann der Mensch das Klima retten? (abgerufen am 20.08.2024)

Lena Bültena, Das kannst du als Einzelperson wirklich fürs Klima tun, Quarks, (abgerufen am 20.08.2024)

Julia Zilles, 20. August 2018: Beginn der Klimaproteste „Fridays for Future“, Deutsche Bundeszentrale für politische Bildung, (abgerufen am 20.08.2024)

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