Ängstliche Verstimmung
Wer dauerhaft mit belastenden Sorgen und Ängsten konfrontiert ist, der kann schnell in ein emotionales Ungleichgewicht geraten. Bei ängstlicher Verstimmung sollten Sie rasch reagieren und Ihrer Gesundheit zuliebe bewusst auf sich achten.
Kennen Sie das: Immer wieder kreisen in Ihrem Kopf sorgenvolle Gedanken? Sie fühlen sich in vielen Situationen angespannt, unruhig und etwas ängstlich. Vor einer wichtigen Prüfung, einem großen beruflichen Schritt oder vor weitreichenden privaten Entscheidungen ist es durchaus normal, dass wir aufmerksamer als sonst sind und uns gewisse Gedanken, ja vielleicht auch sogar Sorgen machen.
Was ist eine ängstliche Verstimmung?
Wenn die innere ängstliche Anspannung über mehrere Wochen anhält und beginnt, Sie zu belasten, sollten Sie versuchen, rasch wieder eine innere Balance zu finden. Eine ängstliche Verstimmung zeichnet sich dadurch aus, dass Sie die Angst schon für einige Wochen begleitet. Doch Angst muss sich nicht immer in einem gefühlten Bedrohungsszenario widerspiegeln. Auch die folgenden Gefühle können ein Hinweis darauf sein, dass Sie von einer ängstlichen Verstimmung betroffen sind:
- Das Gefühl von ständiger Unruhe und Nervosität
- Das Empfinden, dass der Alltag gerade überfordernd ist
- Die Sorge, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein
Von ängstlicher Verstimmung spricht man also dann, wenn die Phasen konstanter Unruhe, Anspannung und Sorge über mehrere Tage und Wochen anhalten.
Warum Sie die ängstliche Verstimmung ernst nehmen sollten
Auch wenn das Leben nicht nur aus Hochphasen besteht und unangenehme Perioden, die sich herausfordernd und belastend gestalten, durchaus zum Leben dazu gehören, ist es wichtig, dass Sie die Möglichkeit einer ängstlichen Verstimmung in Erwägung ziehen. Warum Sie Ihre Gefühle ernst nehmen sollten, zeigt die folgende Tabelle.
In Balance bleiben |
Um den Herausforderungen des Alltags gewachsen zu bleiben, ist es wichtig, dass Sie eine Balance von Anspannung und Entspannung aufrechterhalten. Konstante Sorgen, Ängste und negative Gedanken können dieses Gleichgewicht erheblich ins Wanken bringen. |
Körperliche Symptome vermeiden |
Wer ständig in Sorge und Angst lebt, setzt den Körper einer permanenten Stresssituation aus. Stress hat viele ungünstige Auswirkungen – nicht nur auf unser psychisches Erleben, sondern auch auf unseren Körper. Zu viel Stress kann Verspannungen und sogar Herz–Kreislauf-Probleme verursachen. |
Manifestation der Angst verhindern |
Wenn die Sorgen und Ängste über einen längeren Zeitraum nicht ernst genommen oder gar nicht thematisiert werden, wenn Sie diese also vermeintlich unbeachtet von sich wegschieben, besteht die Gefahr, dass sich die Angst manifestiert und sich die ängstliche Verstimmung zu einer Angststörung entwickelt. |
Gesund bleiben |
Eine generalisierte Angststörung kann die Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass Sie zeitgerecht Maßnahmen ergreifen, um gesund zu bleiben, wenn Sie bereits Anzeichen einer ängstlichen Verstimmung bemerken. |
Was kann eine ängstliche Verstimmung beeinflussen?
Eine ängstliche Verstimmung kann durch mehrere Faktoren begünstigt werden. Wenn mehrere dieser Punkte auf Sie zutreffen, sollten Sie ganz bewusst darauf achten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen um der ängstlichen Verstimmung vorzubeugen bzw. die ängstliche Verstimmung zu überwinden.
- Sie neigen generell dazu, „zu viel über alles nachzudenken“, Sie sind sehr grüblerisch und vielleicht sogar misstrauisch
- Sie empfinden viele Situationen als besorgniserregend
- Wenn Sie einen unangenehmen Gedanken haben, der Sie nervös macht, fällt es Ihnen schwer, den Gedanken wieder loszulassen, stattdessen verfolgen Sie ihn so lange, bis Sie ängstlich werden.
- Sie sind einer erhöhten Stress-Phase ausgesetzt und können sich im Moment nicht ausreichend erholen.
- Es fällt Ihnen schwer, einzuschlafen.
- Sie bemerken, dass Sie zunehmend dünnhäutig reagieren.
- Sie haben das Gefühl, es gibt zu wenige Entspannungsphasen in Ihrem Alltag.
- Belastende Erlebnisse aus der Vergangenheit tauchen immer wieder in Ihren Gedanken auf.
- Eine besonders schwierige Entscheidung, Prüfung oder absehbare emotionale Herausforderung liegt vor Ihnen und Sie bemerken, dass diese Ihnen bleiern in Magen liegt.
Vorbeugung einer ängstlichen Verstimmung
Um einer ängstlichen Verstimmung vorzubeugen, ist es vor allem wichtig, dass Sie sich ein Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung ermöglichen. Dazu kann es in vielen Fällen hilfreich sein, den eigenen Stress konstant abzubauen. Welche Möglichkeiten es dazu gibt, lesen Sie hier. Auch bewusste Phasen der Entspannung sind wichtig, um eine ängstliche Verstimmung zu vermeiden. Bestimmte Übungen können dabei helfen, das richtige Entspannen wieder zu lernen. Außerdem sollten Sie auf eine für Sie passende Work-Life-Balance achten und sozialen Interaktionen, Hobbys und Freizeitaktivitäten, die Ihnen Freude bereiten, Raum in Ihrem Leben geben.
Was Sie bei einer ängstlichen Verstimmung tun können
Wenn Sie bereits seit einiger Zeit ängstliche Verstimmungen haben, so sind die folgenden Dinge wichtig:
- Sprechen Sie darüber – die Ängste und Sorgen auszusprechen kann bereits ein wesentlicher Punkt sein, um sich von ihnen zu befreien. Suchen Sie sich eine geeignete Person aus Ihrem Umfeld, der Sie sich anvertrauen können oder nutzen Sie die Möglichkeit eines professionellen Beratungsgesprächs.
- Stellen Sie sich Ihre Besorgnis bildlich vor und geben Sie Ihr sogar einen Namen. So können Sie mit Ihren Sorgen direkter in Kontakt kommen und Sie dadurch bereits viel bewusster wahrnehmen. Dadurch kann es gelingen, neue Lösungen zu finden und die Besorgnis realistischer zu betrachten.
- Achten Sie nun ganz bewusst auf Entspannung in Ihrem Alltag.
- Der Stoptrick ist genau so einfach wie effektiv: Wenn sorgenvolle Gedanken immer und immer wieder in Ihrem Kopf kreisen und Sie ablenken, sagen Sie zu den Sorgen einfach innerlich ein lautes und kraftvolles „Stop!“ Wiederholen Sie dies gegebenenfalls. Mit etwas Übung kann dieses Stop sehr nachhaltig gelingen.
- Schreiben Sie Ihre Sorgen und Gedanken in ein Tagebuch. Sie können sich hierfür ein tägliches Zeitfenster gestalten. Sollten die Gedanken Sie während des Tages ablenken, können Sie sich ganz bewusst sagen: „Ich verschiebe euch auf später, ihr seid gesehen, ich kümmere mich um euch – aber nicht jetzt.“
- Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach rezeptfreien, pflanzlichen Produkten gegen die ängstliche Verstimmung. Diese können Ihnen bei Zuständen der ängstlichen Verstimmung helfen.