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Psychokardiologie: Zusammenspiel von Psyche und Herzgesundheit

Die Herzgesundheit und psychische Faktoren stehen im Wechselspiel miteinander. Beschwerden auf zumindest einer der beiden Ebenen können sowohl die Psyche als auch den Organismus ernstzunehmend belasten. Die Psychokardiologie ist eine Kombination aus Psychotherapie und Kardiologie. Sie widmet sich dem Zusammenspiel von Herz und Seele.

Psychokardiologie, Zusammenspiel von Psyche und Herzgesundheit im Blickpunkt - © Canva

Psychokardiologie: Ganzheitlicher Behandlungsansatz von Psyche und Herz – © Canva

Herzensangelegenheiten sind uns besonders wichtig. Belastet uns hingegen etwas stark, haben wir etwas auf dem Herzen. Wenn wir Liebeskummer haben, sprechen wir von Herzschmerz. Ja sogar davon, dass unser Herz gebrochen ist. Außerdem nehmen wir uns einige Angelegenheiten zu sehr zu Herzen. Schon die Umgangssprache zeigt: Psychische Themen können intensiv mit unserer Herzgesundheit in Verbindung stehen. Genauso können kardiologische (das Organ Herz betreffende) Aspekte auch intensive Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Das Wechselspiel zwischen Körper und Seele – die Psychosomatik – spielt zunehmend auch im klinischen Alltag eine wesentliche Rolle. Die Psychokardiologie beschäftigt sich ihrerseits auf verschiedenen Ebenen mit den Zusammenhängen von Herz und Psyche.

Überblick Psychokardiologie

Erhalten Sie im Artikel Antworten auf diese Fragen zur Psychokardiologie:

Was ist Psychokardiologie?

Das Wort Psychokardiologie setzt sich zusammen aus den Begriffen „Psychotherapie“ und „Kardiologie“. Kardiologie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Herz“. Sie ist damit ein Fachgebiet der Inneren Medizin, das sich mit dem Herzen, seinen Funktionen und Erkrankungen beschäftigt. Die Psychokardiologie widmet sich den beiden Feldern, die miteinander zusammenhängen, und erforscht das Wechselspiel zwischen Herzkrankheiten und Belastungen der Psyche. Sie ermöglicht einen ganzheitlichen Behandlungsansatz von Herzbeschwerden.

Mit welchen Themen befasst sich die Psychokardiologie?

Aktuell gilt die Psychokardiologie als eher junges Fachgebiet der ganzheitlichen, evidenzbasierten Medizin. Sie befasst sich sowohl mit den psychischen Belastungsfaktoren, die zu organischen Herzproblemen führen können, als auch mit den Auswirkungen, die Herzkrankheiten, auf die Psyche von Menschen haben. So können etwa Stress, Angst oder Depressionen Herzerkrankungen begünstigen oder deren Verlauf ungünstig beeinflussen. Umgekehrt können Herzerkrankungen bestehende psychische Erkrankungen verstärken. Überdies kann ein Herzinfarkt ein traumatisches Erlebnis darstellen, das in weiterer Folge z. B. Angststörungen, wie Panikattacken oder Generalisierte Angststörungen, auslösen kann. Der Verschränkung von Medizin und Psychotherapie widmet sich ebenjenen Faktoren. Ihr wird in den vergangenen Jahren zunehmend Bedeutung geschenkt, was Patient:innen sowie Behandelnden zugutekommt. Die Psychokardiologie befasst sich allerdings auch mit dem Thema der Entängstigung von Patient:innen. Dazu gehört auch die umfassende Aufklärung vor Herz-OPs, einfühlsames Erklären von Befunden oder das Begleiten von Herzproblemen, für die sich keine organischen Ursachen finden lassen.

Welche Gebiete gehören zur Psychokardiologie

Die Psychokardiologie beschäftigt sich mit allen Faktoren, die im Hinblick auf die Herzgesundheit eine wesentliche Rolle spielen. Man spricht in diesen Zusammenhang auch von bio-psycho-sozialen Faktoren. Da sowohl biologisch körperliche als auch psychische sowie soziale Aspekte Einfluss auf die Herzgesundheit haben können, können viele verschiedene Fachbereiche und therapeutische Gebiete als Teilbereich der Psychokardiologie verstanden werden.

Innere Medizin Das Fachgebiet der Inneren Medizin befasst sich mit der Funktion, den Störungen und der Heilung von Erkrankungen der inneren Organe.
Stationäre Behandlung Bei Herzerkrankungen kann die stationäre Therapie in einem Krankenhaus notwendig sein.
Ambulante Psychotherapie Die spezifischen psychischen Belastungen, die sich aus einer Herzkrankheit ergeben, sowie Belastungsfaktoren der Psyche, die Probleme mit dem Herz begünstigen, können in der Psychotherapie behandelt werden.
Psychokardiologische Rehabilitation Ebenso gibt es Rehabilitationsmaßnahmen, die sich mit der Verschränkung von Psyche und Organismus beschäftigen.
Medikamente Sowohl für die organische Herzgesundheit als auch für daraus entstehende sowie sie begünstigende Erkrankungen der Psyche gibt es wirksame Medikamente.
Psychokardiologische Ambulanz In Wien gibt es überdies eine psychokardiologische Ambulanz, in der dem psychisch-organischen Wechselspiel bei Herzerkrankungen viel Raum gegeben wird.

Die Rolle von Hausärztinnen & Hausärzten in der Psychokardiologie

Auch Ärztinnen und Ärzte im niedergelassenen allgemeinmedizinischen Bereich können eine Schlüsselrolle in der Psychokardiologie spielen. Insbesondere dann, wenn entsprechende Sensibilität für psycho-soziale Belastungsfaktoren im Umgang mit Patient:innen bei Herz-Symptomen gegeben ist.

Mögliche Fragen, mit denen die Symptome einer Depression erfragt werden können, sind beispielsweise:

Fragen, mit denen Anzeichen von Angsterkrankungen abgeklärt werden können, sind etwa: 

Psychische Auslöser für Herzprobleme

Faktoren des psychischen Erlebens sowie des Soziallebens können das Risiko für die Entstehung von Herzkrankheiten begünstigen. Etwa 40 Prozent der Betroffenen von Herzbeschwerden beschreiben spezifische Erfahrungen oder Konflikte, die ihre Lebensqualität herabsetzen. Studien belegen, dass das Herzinfarktrisiko zwei- bis viermal höher bei Menschen ist, die von einer Depression oder einer Angsterkrankung betroffen sind. Zu erwähnen ist dabei, dass dieses hohe Risiko auch dadurch zustande kommt, dass die psychischen Erkrankungen mit einer ungesunden Lebensweise korrelieren: Patient:innen mit sogenannten psychischen Komorbiditäten, also wenn zur Grunderkrankung eine oder mehrere weitere Erkrankungen dazukommen, rauchen zwei Mal häufiger als gesunde Menschen. Bei depressiven Patient:innen, die von einem verminderten Antrieb betroffen sind, fehlt es zudem häufig an körperlicher Bewegung, die für die Gesundheit von Herz und Kreislauf wichtig wäre. Auch Alkoholkonsum, der bei psychischen Erkrankungen eine Rolle spielen kann, ist hier zu nennen. Im Vergleich zu diesen Lebensstilfaktoren sind organische Risikofaktoren wie z. B. Bluthochdruck weniger relevant.

Herz und Angst

Sowohl in Verbindung mit depressiven Zuständen als auch davon unabhängig weisen rund 16 % aller Herzinfarkt-Betroffenen eine Form der Angststörung auf. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist bei Angst-Patient:innen – ähnlich wie bei der Depression – signifikant erhöht. Angst spielt in der Psychokardiologie aber nicht nur in Form von Angsterkrankungen eine Rolle, sondern auch beim Thema Entängstigung. Patient:innen von Herzerkrankungen einfühlsam aufzuklären, ist ein wichtiger Schritt, um ängstliche Zustände vor anstehenden Herz-Operationen zu mildern und diesbezüglichen psychischen Traumata vorzubeugen. Gute Aufklärung sorgt dafür, dass therapeutische Eingriffe als weniger traumatisch erlebt werden. In der Psychokardiologie sieht man es auch als wichtig an, Patient:innen durch leicht verständliche Information zu einem klaren Ja zu bestimmten Operationen zu begleiten. Insbesondere zwischen Herzrhythmusstörungen und Angsterkrankungen scheint es Zusammenhänge zu geben. Obwohl Rhythmusstörungen nicht von vornherein lebensbedrohlich sind, werden sie von Menschen oft als lebensbedrohlich empfunden. Rhythmusstörungen gehen daher oftmals mit Angst einher.

Herz und Depression

Auch wenn Herzprobleme besonders häufig mit Angst in Verbindung gebracht werden, ist vor allem die Depression im Zusammenhang mit Herzkrankheiten mittlerweile besonders gut erforscht. Sie steht vor allem mit der koronaren Herzkrankheit in Verbindung. Bei Herzinfarkt-Patient:innen sind im Vorfeld öfter depressive Episoden vorhanden. Es verstärkt überdies die Sterblichkeit, wenn nach einem Herzinfarkt depressive Symptome bestehen bleiben. Nicht zuletzt, weil Depressionen Einfluss auf das Immunsystem haben, wodurch sie sich auch auf die Reparaturmechanismen der Gefäße auswirken.

Stress: Risikofaktor für Herzgesundheit

Dass chronischer Stress verschiedene organische Krankheiten begünstigen kann, wissen heute die meisten Menschen. Beachtlich ist, dass psychosozialer Stress sogar der drittwichtigste Faktor für die Entstehung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems ist. Noch erheblicher sind nur die Faktoren Fettstoffwechselstörungen und Rauchen. Sogar krankhaftes Übergewicht oder zu hoher Blutdruck rangieren in der Bedeutung der beeinflussbaren Faktoren hinter dem psychosozialen Stress. Ein anhaltend hektischer Alltag, psychische Belastungsaspekte wie Krisen oder Konflikte in Partnerschaften sowie im Berufsalltag können zu einer dauerhaften Anspannung des Organismus führen und sollten demnach nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Chronischer Stress führt nicht zuletzt oft neuerlich zu gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen, wie Alkoholmissbrauch, Nikotinkonsum, mangelnde Bewegung oder das Vernachlässigen von gesundheitsbezogenen Vorsorgemaßnahmen. Dauerstress sollte also keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden. Er kann z. B. ein Risikofaktor für das Entstehen von Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche sein.

Auswirkungen & Folgen: So wirkt Stress auf das Herz

Wenn der Körper durch chronischen Stress belastet ist, ist der Organismus in einer Art dauerhaften Alarmbereitschaft. Fehlen Möglichkeiten zur Entspannung oder aktive Maßnahmen, um den Stress abzubauen, sorgen Stresshormone für verschiedene Vorgänge im Körper.

Chronischer Stress kann demnach nicht nur das Immunsystem schwächen oder zu Schlafproblemen führen, sondern auch den Blutdruck dauerhaft erhöhen und Verengungen sowie Verstopfungen der Blutgefäße begünstigen.

Broken-Heart-Syndrom: Stressbedingte Kardiomyopathie

Besonders eindrücklich zeigt sich der Einfluss von stressbedingten Belastungen am sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“. Es wird fälschlicherweise auch als „Psychischer Herzinfarkt“ bezeichnet und in der Fachsprache Takotsubo-Syndrom genannt. Das Syndrom beschreibt eine akute Schwäche des Herzmuskels. Es wird von starkem psychischem Stress ausgelöst. Das kann z. B. bei Liebeskummer, bei einem Trauerfall oder einem Gewaltverbrechen und sogar bei positiv Stress auslösenden Ereignissen wie einer Hochzeit der Fall sein.

Bei dem Syndrom werden spezifische Rezeptoren an der Herzspitze derart von Stresshormonen geflutet, dass sie den Herzmuskel quasi lahmlegen können. Auf einen betroffenen Mann kommen neun betroffene Frauen, insbesondere nach den Wechseljahren. Daher wird vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Broken-Heart-Syndrom und der Reduktion von Östrogenen geben könnte. Das Sterblichkeitsrisiko bei dieser akuten Schwäche des Herzmuskels ist in schweren Fällen genauso hoch, wie bei einem Herzinfarkt. Diese Umstände zeigen, dass traumatische Erlebnisse oder intensive Trauer ein erhebliches körperliches Risiko selbst für Personen ohne Vorerkrankungen darstellen können, und wie wesentlich eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensumstände von Patient:innen in der Psychokardiologie ist.

Somatoforme Herzbeschwerden: Psyche als Auslöser

Lebensgeschichtliche Belastungen sowie psychische Erkrankungen können zu organisch feststellbaren Herzerkrankungen führen bzw. das Risiko, daran zu erkranken, erhöhen. Darüber hinaus kann die Psyche allerdings auch bei einem gesunden Herzen Herzprobleme auslösen: die sogenannten somatoformen Störungen. Davon spricht man, wenn körperliche Beschwerden auftreten, denen keine nachweislich organischen Ursachen zugrunde liegen. Die Symptome sind dabei aber nicht eingebildet, sondern tatsächlich vorhanden.

Bei psychischer Belastung kann beispielsweise das Herz schneller schlagen, bei einer Panikattacke kommt es zu Herzrasen. Solche Herzbeschwerden können auch durch stressbedingte Nervensystem-Störungen entstehen, durch die es etwa zu Muskelverspannungen oder Herzkranzgefäßverkrampfungen kommen kann. Da die Auslöser dieser Herzphänomene nicht in ursächlich organischen Problemen zu finden sind, ist eine ausschließlich kardiologische Behandlung meist nicht erfolgversprechend. Wenn organische Ursachen internistisch ausgeschlossen sind, befasst sich die Psychokardiologie damit, den für den Behandlungserfolg relevanten, auslösenden psychischen Belastungsfaktoren auf den Grund zu gehen.

Symptome psychisch bedingter Herzbeschwerden

Somatoforme Herzprobleme werden in der Fachsprache auch als funktionelle Herzbeschwerden bezeichnet. Sie werden so genannt, weil das Nervensystem durch psychische Belastung und Stress gestört werden kann, was in manchen Fällen dazu führt, dass auch ein organisch ganz gesundes Herz in seiner Funktion – also funktionell – gestört werden kann.

Symptome für psychisch bedingte, funktionelle Herzbeschwerden sind beispielsweise:

Funktionelle Herzprobleme können allerdings auch zusätzlich zu organisch bedingten Herzproblemen auftreten. Daher ist es auch bei vordergründig psychischem Stress immer wichtig, Herzbeschwerden kardiologisch gänzlich abzuklären, um körperliche Ursachen zu erkennen oder ausschließen zu können.

Herzerkrankungen als Auslöser für psychische Erkrankungen

Die Psychokardiologie beschäftigt sich nicht nur mit psychischen Auslösern für funktionelle oder organische Herzprobleme. Sie widmet sich auch dem umgekehrten Wechselspiel. So können beispielsweise organische Beschwerden mit dem Herzen die Psyche stark belasten. Das Herz ist ein lebenswichtiges Organ. Gerät es aus dem Gleichgewicht, kommt es zu einem bedrohlichen Ereignis wie einem Herzinfarkt oder zu Reanimierungsmaßnahmen, kann das auf vielen Ebenen ängstigen. Selbst für sehr resiliente Menschen können das Herz betreffende Notfälle zu einer traumatisierenden Erfahrung werden.

Bei grundlegend unsicheren oder ängstlichen Personen können nach solchen Erlebnissen Angststörungen begünstigt werden. Lange und teils wiederkehrende Krankenhausaufenthalte, das Gefühl der daraus resultierenden sozialen Isolation oder auch Nebenwirkungen der oft lebenslang notwendigen Therapie nach einem Herzinfarkt können depressive Phasen auslösen. Diese können wiederum Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben. Beispielsweise weil der Antrieb für Bewegung, wie etwa moderaten Ausdauersport, fehlt. Auch mit dieser Wechselbeziehung von Seele und Körper befasst sich die Psychokardiologie.

Psychische Veränderung nach Herzinfarkt

Nach einem Herzinfarkt kann bei rund 4 % der Betroffenen eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert werden. Bei vielen weiteren Herzinfarktpatient:innen – nämlich bei rund 15 % – zeigen sich auch ohne ausgeprägte PTBS Symptome dieser Störung. Dazu gehören

Auch hier bleiben Mediziner:innen in der Psychokardiologie achtsam dafür, von welchen seelischen Auswirkungen nach einem traumatischen Herzereignis Patient:innen betroffen sind. Mögliche Fragen, mit denen Ärzt:innen im Bezug auf die PTBS einen ersten Verdacht erhärten können, wären etwa:

Psychokardiologie: Stressfaktor Herz

Beschwerden mit dem Herzen und vor allem schwere Herzereignisse können einen erheblichen Stressfaktor und damit eine große Belastung für die Seele darstellen. Es gibt viele verschiedene Aspekte, die in der Psychokardiologie diesbezüglich in den Blick genommen werden:

Wie arbeitet die Psychokardiologie?

In der Psychokardiologie geht es häufig darum, sich ausreichend Zeit für die psychosozialen Anliegen von Patient:innen zu nehmen, aber auch dafür, hinreichend und verständlich zu erklären. Nicht nur Herzereignisse selbst, sondern auch folgende Therapien und chirurgische Eingriffe können Betroffene stark verunsichern. Hier geht es der Psychokardiologie darum, diese Ängste zu minimieren. Gerade im hektischen Klinikalltag haben Betroffene gelegentlich das Gefühl, nicht richtig zu verstehen, was tatsächlich auf sie zukommt. Je besser Patient:innen die Abläufe von Eingriffen und Therapien verstehen und je besser sie sich aufgeklärt fühlen, desto weniger ängstlich gehen sie an den Behandlungsablauf heran. Dieser wird dann häufig als weniger traumatisch erlebt. Die Psychokardiologie arbeitet demnach mit intensiver Aufklärung, mit allumfassender Abklärung nach Herzereignissen und begleitet organische sowie somatoforme Herzbeschwerden mit dem Blick auf individuelle psychosoziale Belastungsfaktoren.

Reha: Kardiologische & psychische Rehabilitation

Sowohl stationäre als auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen sind in Bezug auf Herzereignisse wesentlich. Kardiale Rehabilitation kann das Sterblichkeitsrisiko erheblich reduzieren. Zu gängigen Maßnahmen in der psychokardiologischen Reha zählen dabei beispielsweise:

Psychotherapie bei Herzproblemen

Die Psychotherapie kann bei Herzbeschwerden in verschiedener Weise angezeigt sein. Einerseits können unbewusste Belastungsfaktoren, die Stress verursachen, sichtbar und damit bearbeitbar gemacht werden. Psychosoziale Zusammenhänge mit den Herzbeschwerden werden beleuchtet und psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können therapeutisch begleitet werden. Andererseits kann die Psychotherapie auch nach traumatischen Herzereignissen relevant sein, um daraus entstehenden Folgen wie z. B. einer Posttraumatischen Belastungsstörung vorzubeugen oder bereits entstandene Symptome dieser zu behandeln.

Psychokardiologie in Österreich: Vorreiter Hanusch-Krankenhaus

Im Hanusch-Krankenhaus im 14. Bezirk in Wien gibt es die österreichweit einzige Ambulanz für spezielle Psychosomatik in der Kardiologie. In der Psychokardiologie werden Herzerkrankungen behandelt, Herzereignisse organisch sowie psychosozial abgeklärt, funktionelle Herzprobleme begleitet und Patient:innen umfassend über Erkrankung, Therapie und Eingriffe informiert.

 

Erstellt am: 14.02.2024

Quellen:

herzstiftung.de, Psychokardiologie: Therapie für Herz und Psyche (abgerufen am 14.02.2024)

Peyneshki, Iliya; von Känel, Roland; Jenewein, Josef (2018). Der Herzinfarkt als Psychotrauma – psychische Folgen nach dem Akutereignis. Hausarzt Praxis, 13(8):2-6. (abgerufen am 14.02.2024)

neurologen-und-psychiater-im-netz.org, Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)? (abgerufen am 14.02.2024) 

Interview mit  OÄ Dr.in Evelyn Kunschitz, Verlust spürt man im Herzen – nicht im Fuß!, Magazin Pflanzlich, Ausgabe 02/23, Seite 16 (abgerufen am 14.02.2024)