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Reizdarmsyndrom: Darmstörung ohne Ursache

Dauerhafte Probleme mit der Verdauung, für die keine körperlichen Ursachen gefunden werden können, werden als Reizdarm bzw. Reizdarmsyndrom (RDS) bezeichnet. Was Sie über die Symptome und die Behandlung wissen müssen.

Er gilt als eine der weit verbreitetsten Magen-Darm-Funktionsstörungen: Der Reizdarm. Das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) betrifft das gesamte Verdauungssystem. Besonders belastend ist der Reizdarm für Betroffene vor allem deswegen, weil trotz gründlicher Untersuchungen keine organische Ursache für die teils quälenden und dauerhaften Beschwerden gefunden werden kann.

Wer ist vom Reizdarm betroffen?

Man geht davon aus, dass beinahe 20 Prozent der Menschen in Industrieländern von der Diagnose Reizdarm betroffen sind. Die ersten Beschwerden treten statistisch gesehen in den 20ern auf. Reizdarm betrifft dabei doppelt so viele Frauen als Männer. In Österreich ist jeder Fünfte vom Reizdarmsyndrom betroffen. 

Reizdarm, Reizdarmsyndrom - © Canva

Reizdarm: eine der weit verbreitetsten Magen-Darm-Funktionsstörungen – ©Canva

Wie äußern sich die Reizdarm-Symptome?

Reizdarmbetroffene können unterschiedliche Symptome zeigen. Zu diesen gehören: 

Wie wird der Reizdarm diagnostiziert?

Die Diagnose des Reizdarm fußt auf drei wesentlichen Punkten. Alle drei Punkte müssen erfüllt sein, damit das Reizdarmsyndrom diagnostiziert wird:

Dauer und Magen-Darm-Bezug Das Reizdarmsyndrom besteht dann, wenn die Magen-Darm-Beschwerden, die durchschnittlich mit einer Veränderung des Stuhls einhergehen, über drei Monate andauern und damit als chronisch bezeichnet werden können.
Ausschluss anderer Krankheitsbilder Der Reizdarm wird diagnostiziert, wenn alle anderen organischen Ursachen für die Verdauungsbeschwerden ausgeschlossen werden konnten.
Lebensqualität Die Symptome des Reizdarms schränken die Lebensqualität des Betroffenen erheblich ein. Betroffene benötigen deswegen ärztliche Hilfe.

Damit handelt es sich beim Reizdarm um eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Bevor diese gestellt wird, werden also mittels verschiedener Untersuchungen andere organische Krankheiten ausgeschlossen. Zu diesen Untersuchungen zählen:

Welche Reizdarm-Formen gibt es?

Das Reizdarmsyndrom wird in vier unterschiedlichen Typen kategorisiert:

  1. Verstopfungstyp – der im Fachjargon Obstipations-Typ genannte Reizdarm-Betroffene sieht sich mit anhaltender Verstopfung konfrontiert.
  2. Durchfalltyp – Der Diarrhoe-Typ wird in seiner Lebensqualität durch chronischen Durchfall beeinträchtigt.
  3. Blähungstyp – auch Distensions-Typ ist verstärkt von belastenden Blähungen betroffen, die durch die Verlangsamung der Darmtätigkeit hervorgerufen werden können.
  4. Schmerztyp – dieser Reizdarmtyp ist von vermehrten Bauchschmerzen betroffen und kann mitunter den Verdauungsvorgang an sich als schmerzhaft empfinden.

Zusätzliche Beschwerden bei Reizdarm

Das Reizdarmsyndrom geht häufig mit zusätzlichen Beschwerden einher. Zu diesen zählen:

Auch aufgrund des hohen Leidensdruck von Reizdarm-Patienten wird das Reizdarmsyndrom häufig von einer Angststörung oder auch von einer Depression begleitet.

Was können Faktoren bei der Entstehung des Reizdarms sein?

Zwar ist die Ursache für das Reizdarmsyndrom nach wie vor ungeklärt, es werden allerdings unterschiedlichste Möglichkeiten diskutiert, bei denen man einen Zusammenhang mit der Entstehung des Reizdarms vermutet bzw. welche die Symptome des Reizdarms begünstigen:

Darminfekt Das Auftreten des Reizdarms wird immer wieder nach Darminfekten beobachtet. Auch die Einnahme von Antibiotika steht im Verdacht, einen Zusammenhang mit der Reizdarm-Entstehung aufzuweisen.
Psychische Auslöser Unser Darm ist im ständigen Austausch mit unserem Gehirn, wodurch ein Zusammenhang zwischen unserer Stimmung und Darmerkrankungen zu beobachten ist. Besonders belastende Erfahrungen können intensive Verdauungsbeschwerden auslösen. Auch chronischer Stress steht im Verdacht, erheblichen Einfluss auf den Reizdarm zu haben.
Immunsystem Der Darm wird gemeinhin als Zentrum unseres Immunsystems bezeichnet. Immunprobleme können sich demnach deutlich in Verdauungsbeschwerden zeigen.
Beweglichkeit des Darms Eine veränderte Beweglichkeit des Darm (Peristaltik), beispielsweise ein sehr träger Darm, kann den Reizdarm ebenso verursachen. So kann durch einen trägen Darm Gas nur langsam abtransportiert werden, was vermehrte Blähungen verursacht.
Darmflora Bestimmte Bakterien sind wesentlich, damit unser Darm gut funktioniert. Ist das Gleichgewicht dieser Darmbakterien durcheinander oder gestört, kann dies die unangenehmen Verdauungsbeschwerden hervorrufen.
Ernährung Bestimmte Allergien, Intoleranzen oder eine besonders einseitige Ernährung können ebenso im Zusammenhang mit dem Reizdarm stehen.
Medikamente Bestimmte Medikamente, etwa Schmerzmittel, Antidepressive oder Blutdruck senkende Präparate können die Darmfunktion irritieren oder gar verändern.
Lebenswandel Chronischer Stress, einseitige Ernährung, rauchen, keine Zeit für Toilettengänge. Auch der eigene Lebenswandel kann denn Darm erheblich aus dem Gleichgewicht bringen.

Was schließt einen Reizdarm eher aus?

Auch wenn Sie denken, dass Sie von Reizdarm betroffen sind, gibt es eine Reihe von Symptomen, die gegen einen Reizdarm sprechen und die demnach schnellstmögliche ärztliche Abklärung erfordern, da dahinter ernstzunehmende, bösartige Erkrankungen stehen können. Jedenfalls zum Arzt sollten Sie bei Verdauungsproblemen dann gehen, wenn

Tipps bei Reizdarm: Was Sie tun können

Ein Reizdarm kann sowohl chronisch werden als auch von selbst bzw. durch eine Anpassung des eigenen Lebenswandels und bestimmte Maßnahmen ausheilen. Ihre Verdauung können Sie mit folgenden Tipps unterstützen. 

Tipp 1 bei Reizdarm: Ballaststoffe und Darmbakterien

Sowohl Ballaststoffe als auch präbiotische sowie probiotische Nahrungsergänzungsmittel können Ihren Darm dabei unterstützen, sein gesundes Gleichgewicht zu erhalten. Zugeführte „gute“ Darmbakterien sind jene, die in einem gesunden Darm vorkommen und haben damit keine Nebenwirkungen. Mehr zur mikrobilologischen Unterstützung Ihrer Verdauung lesen Sie hier.

Tipp 2 bei Reizdarm: Passenden Speiseplan erstellen

Für eine gesunde Verdauung ist ausgewogene Ernährung von zentraler Bedeutung. Das heißt auch, dass das Austesten bestimmter Intoleranzen Sinn machen kann, um die für Ihren Darm möglicherweise irritierenden Lebensmittel herauszufiltern. Gleichzeitig sollten Sie auf regelmäßiges Essen ebenso achten, wie die Reduktion oder eventuelle Verbannung von blähenden sowie schwer verdaulichen Lebensmitteln von Ihrem Speiseplan. Auch besonders kalte, besonders heiße oder kohlensäurehaltige Getränke sollten bei einem Reizdarm vermieden werden. 

Tipp 3 bei Reizdarm: Stress reduzieren und auf psychische Gesundheit achten

Der Zusammenhang zwischen unserer Psyche und unserem Verdauungssystem ist unbestritten. Bewusste Entspannung, ausreichend Erholungsphasen im Alltag und eine aktive, zufriedene Lebensgestaltung können sich günstig auf das Reizdarmsyndrom auswirken. Aber auch andere psychische Auslöser wie Ängste können Teil des Reizdarm-Problems sein. Im Falls eines psychisch bedingten Reizdarms kann dementsprechend Psychotherapie Linderung bringen.

Tipp 4 bei Reizdarm: Rauchen und übermäßigen Konsum von Genussmitteln vermeiden

Zu viel Alkohol und Rauchen kann sich besonders ungünstig auf die Verdauung auswirken. Besonders Reizdarm-Betroffene sollten diesbezüglich achtsam mit sich umgehen und sowohl Nikotin als auch zu viel Alkohol unbedingt vermeiden.

Tipp 5 bei Reizdarm: Medikamente und Hausmittel

Bestimmte Medikamente oder Schmerzmittel können von Ihrem Arzt in einigen Fällen verschrieben werden. Zu beliebten Hausmitteln bei Verdauungsbeschwerden gehören:

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Symbioflor®E.coli-Tropfen: 50 ml

 

Gebrauchsinformation

Tropfen zum Einnehmen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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