Zahnen: Die ersten Zähne
Schlaflose Nächte für Eltern und Babys – wenn die ersten Zähne kommen sind Babys meist unruhig. Hier erfahren Sie, was beim Zahnen normal ist und wie Sie Ihr Kind jetzt natürlich unterstützen können.
Die ersten Milchzähne sind schon etwas Besonderes. Sie zeigen an, dass aus dem Baby langsam ein Kleinkind wird und markieren damit sowohl für die Kleinen als auch für die Eltern einen wichtigen Schritt beim Großwerden. Grund genug, um sich das Thema Zahnen einmal genauer anzusehen.
Zahnen im Überblick:
- Wann beginnt das Zahnen
- Anzeichen des Zahnens
- Ablauf des Zahnens
- Erste Hilfe beim Zahnen
- Pflege der Milchzähne
Wann beginnt das Zahnen?
Ist es normal, dass mein Kind schon die ersten Zähne bekommt? Ist es normal, dass mein Kind noch gar keine Zähne hat? Gerade beim ersten Kind stellen sich Eltern diese und andere Fragen häufig. Statistisch gesehen ist mit den allerersten Zähnchen im Alter von etwa sechs Monaten zu rechnen. Kündigt sich hier noch kein Zahn an, ist das allerdings keineswegs Grund zur Sorge. Manche Babys bekommen ihren ersten Zahn erst rund um ihren ersten Geburtstag. Andere wiederum beginnen schon mit dem Zahnen, wenn sie erst drei Monate alt sind. Zwischen dem 20. und 30. Lebensmonat sind normalerweise alle Milchzähne da. Sollte sich bei Ihrem Kind jedoch bis zum 18. Monat noch gar kein Zähnchen gezeigt haben, ist ein Besuch beim Zahnarzt unumgänglich.
Kommen die ersten Zähne? Wichtige Anzeichen des Zahnens
Ganz egal, ob nach zwölf Wochen oder ob nach einem knappen Lebensjahr: Babys zeigen oft deutliche Anzeichen, wenn das Zahnen beginnt. Es kann aber durchaus sein, dass das Zahnen so unkompliziert verläuft, dass vorab gar keine Symptome sichtbar werden. Hinweise darauf, dass es so weit ist, können jedoch folgende Verhaltensweisen sein:
Kauen, Nuckeln und Sabbern | Vermehrtes nuckeln, sich die Faust in den Mund stecken oder auf Gegenständen herum kauen – das können Anzeichen des Zahnes sein. Kommen die ersten Zähnchen, haben Babys oft auch vermehrt Speichel. |
Rötung und Schwellung | Rötungen und Schwellungen können ebenso auf beginnendes Zahnen hindeutet. So kann beispielsweise das Zahnfleisch gerötet oder leicht geschwollen sein und auch die Wangen können gerötet und wärmer als sonst sein. |
Appetit | Wenn Ihr Baby weniger Appetit hat als sonst, kann das ebenfalls auf die ersten Zähnchen hindeuten. Bitte seien Sie hier aber besonders aufmerksam. Mangelnder Appetit kann auch andere Ursachen haben, die ärztlich abgeklärt werden sollten. |
Unruhe | Vielleicht schläft ihr Baby schlechter, ist allgemein unruhig und quengelig oder schreit vermehrt und sucht auffallend viel Körperkontakt – auch diese Verhaltensweise können mit dem Zahnen einhergehen. |
Temperatur | Manche Babys reagieren sogar mit erhöhter Temperatur auf das Durchbrechen der ersten Milchzähne. |
Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch mit Ihrem Baby zum behandelnden Kinderarzt gehen – denn einige der Anzeichen fürs Zahnen können auch auf Erkrankungen hindeuten.
Welchen Ablauf gibt es beim Zahnen?
Das kindliche Milchgebiss besteht aus insgesamt 20 Zähnen. Welche der Zähne dabei zuerst ans Licht kommen, das ist nicht unbedingt immer gleich. Durchschnittlich bekommen Babys aber zuerst die beiden unteren mittleren Schneidezähne. Die hinteren Backenzähne sind häufig die letzten Zähne, die Kinder bekommen. Mit etwa drei Jahren haben die meisten Kinder bereits alle Milchzähne im Mund. Konkret sind das:
- Oberkiefer: vier Schneidezähne, zwei Eckzähne, vier Mahlzähne
- Unterkiefer: vier Schneidezähne, zwei Eckzähne, vier Mahlzähne
Was Sie beim Zahnen beachten sollten
Kinder reagieren auf die ersten Zähne völlig unterschiedlich. Das heißt, es ist genauso normal, dass sich Babys mit dem Zahnen schwertun und körperlich intensiv mit Unruhe bis hin zu Fieber darauf reagieren, wie es auch normal ist, dass andere Babys plötzlich den ersten Zahn im Mund haben, ohne dass man etwas bemerkt hätte. Außerdem ist wichtig zu wissen, dass mögliche Beschwerden beim Durchbrechen der ersten Zähnchen nicht automatisch anhalten müssen, bis die gesamte Zahnung abgeschlossen ist.
Erste Hilfe Maßnahmen für zahnende Babys
Wer bemerkt, dass das eigene Baby stärker auf das Zahnen reagiert, kann durchaus helfen, die Beschwerden für das Kind etwas zu mindern. Diese Tipps können dabei helfen:
- Bei Unruhezuständen mit und ohne Fieber können Sie auf natürliche Zäpfchen aus der Apotheke zurückgreifen, die beim Zahnen eingesetzt werden und für Säuglinge ab sechs Monaten geeignet sind.
- Auch in der Homöopathie gibt es viele natürliche Arzneimittel, die Ihr Baby beim Zahnen unterstützen können. Auch wenn sich einige Einzelmittel bei Zahnungsbeschwerden bewährt haben, ist hier immer der Besuch bei einem homöopathischen Arzt angeraten, um ein möglichst passendes Arzneimittel für Ihr Baby zu finden.
- Ganz klassisch kommt beim Zahnen auch der Beißring zum Einsatz. Hier gibt es mittlerweile Varianten, die sich mit Wasser füllen und im Kühlschrank (bitte niemals! im Gefrierfach) kühlen lassen, was die mögliche Schwellung des Zahnfleischs und damit die Schmerzen reduzieren kann.
- Ein gut ausgewrungener Waschlappen kann sich für Babys eignen, die lieber an einem weichen Gegenstand nuckeln. Hier aber im Sinne der Hygiene bitte in kurzen Abständen den Waschlappen wechseln.
- Als bekanntes Hausmittel beim Zahnen gilt auch die Bernsteinkette. Die im Bernstein enthaltenen ätherischen Öle sollen sich wohltuend auf das Baby auswirken. Bitte kaufen Sie eine solche Bernsteinkette aber nur im Fachhandel für Babys – denn sie muss einige Richtlinien erfüllen, um Sicherheit zu garantieren. Ansonsten besteht Strangulationsgefahr.
- In der Apotheke finden Sie auch spezielle Gels, die auf das Zahnfleisch aufgetragen werden und Erleichterung für Ihr Kind schaffen.
Pflege der Milchzähne
Die Milchzähne fallen im Volksschulalter wieder aus und werden schrittweise bis etwa zum 12. Lebensjahr von den bleibenden Zähnen ersetzt. Dass man die Milchzähne in der Pflege deshalb vernachlässigen kann, ist ein fataler Irrglaube. Milchzähne sind ob ihres weichen Zahnschmelzes besonders anfällig für Karies und diese Kariesbakterien können sich auf die bleibenden Zähne übertragen. Die Milchzähne so lang wie möglich gesund zu erhalten, ist auch deshalb so wichtig, weil sie als Platzhalter für die folgenden, bleibenden Zähne fungieren. Zu früh verlorene Milchzähne können demnach zu späteren Fehlstellungen im Gebiss sorgen.
Schon der allererste Zahn muss daher sorgfältig gepflegt werden. Wenn die Babys noch sehr klein sind, reicht hier die Pflege der Zähne einmal abends mit einem Wattestäbchen. Sollten Sie eine Babyzahnbürste verwenden, achten Sie bitte darauf, dass diese besonders weiche, abgerundete Borsten hat. Ab etwa dem zweiten Lebensjahr heißt es, zweimal täglich mit einer geeigneten Kinderzahnbürste sowie einer passenden Kinderzahnpasta die Zähne zu putzen.