8 Krankheiten des Herzens
Unser Herz pumpt Blut durch die Gefäße und erfüllt die wichtigste Lebensfunktion unseres Körpers. Doch es kann von angeborenen oder erworbenen Krankheiten betroffen sein. Hier finden Sie 8 Herzkrankheiten im Überblick.
100.000 Mal pro Tag schlägt unser Herz in etwa. Dabei erzeugt es das charakteristische Pochen. Doch nicht immer erfüllt das Herz seine Funktionen einwandfrei, denn es gibt bestimmte Krankheiten, die das Herz einschränken.
Herzkrankheit 1: Herzklappenfehler
Unser Herz ist mit insgesamt vier Herzklappen ausgestattet. Sie öffnen und schließen sich während des Herzschlages und regulieren damit die Blutzufuhr und die Blutabfuhr des Herzens. Außerdem sind sie verantwortlich dafür, dass das Blut in die richtige Richtung fließt. Es kann aber sein, dass eine oder mehrere Herzklappen nicht mehr richtig schließen oder dass sie sich verengen. In diesem Fall spricht man von einem Herzklappenfehler. Ein solcher Fehler kann angeboren sein oder aufgrund von Entzündungen, einer Autoimmunerkrankung oder durch altersbedingte Prozesse entstehen.
Herzkrankheit 2: Herzrhythmusstörungen
Ist der Rhythmus unseres Herzens gestört, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Diese können sowohl harmlos als auch behandlungsbedürftig sein. Denn manche Formen können das Schlaganfallrisiko erhöhen. Es gibt viele verschiedene Arten und Sonderformen der Herzrhythmusstörungen. Zu den bekanntesten Herzrhythmusstörungen gehören:
- Extrasystolen – viele Menschen kennen diese „Extraschläge“ als Gefühl von Herzstolpern oder „Herzaussetzern“. Sofern die Extrasystolen nicht aufgrund einer vorangegangenen Herz-Kreislauferkrankung entstanden sind, ist meist keine Therapie erforderlich. Sie können auch bei völlig herzgesunden Menschen (etwa durch Stress und Aufregung) auftreten, fühlen sich aber teilweise unangenehm an.
- Vorhofflimmern – es trifft oft ältere Menschen und ist nicht unmittelbar lebensbedrohlich. Vorhofflimmern sollte aber auf alle Fälle behandelt werden, denn es erhöht das Risiko für Schlaganfälle, Herzinsuffizienz oder einen Herz-Kreislaufstillstand.
- Tachykardien – Wenn das Herz deutlich beschleunigt schlägt (über 100 Schläge in der Minute) spricht man von Tachykardien. Je nach Ursache für diese Herzschlagfrequenz muss die Tachykardie unterschiedlich behandelt werden.
Herzkrankheit 3: Endokarditis
Bei dieser Herzkrankheit handelt es sich um eine bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut. Die oft von Staphylokokken und Streptokokken ausgelöste Entzündung betrifft auch die Herzklappen, die von der Herzinnenhaut ausgekleidet werden. Diese Form der Herzkrankheit sollte schnellstmöglich erkannt und mit Antibiotika behandelt werden, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.
Herzkrankheit 4: Herzschwäche
Die Herzschwäche (medizinisch Herzinsuffizienz genannt) ist eine Herzkrankheit, bei der das Herz nicht ausreichend Blut in den Kreislauf pumpt. Dadurch wird der Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen unterversorgt, was sich in Form von Luftnot, Schwäche und Abgeschlagenheit zeigt. Betroffene bemerken diese Symptome anfangs bei intensiver Bewegung oder beim Sport, doch die Herzschwäche kann dazu führen, dass die Beschwerden später auch in Ruhe wahrgenommen werden.
Herzkrankheit 5: Koronare Herzkrankheit
Diese Herzkrankheit bedeutet, dass sich die Herzkranzgefäße verengen. Die koronare Herzkrankheit sollte bestmöglich früh erkannt werden, da ein angepasster und gesunder Lebensstil die Prognose dieser Herzkrankheit begünstigt. Das ist insofern wichtig, als dass ein fortgeschrittenes Stadium dieser Erkrankung zu einem Herzinfarkt oder anderen lebensbedrohlichen Fehlfunktionen im Körper führen kann.
Herzkrankheit 6: Herzinfarkt
Ein Herzinfarkt entsteht in Folge eines Verschlusses in den Herzkranzgefäßen. Er wird auch als akutes Koronarsyndrom bezeichnet. Ein Herzinfarkt kann zum Tod führen und gilt daher als Notfall, der unmittelbar ärztlich behandelt werden muss. Wichtig zu wissen ist, dass etwa 90 Prozent aller Herzinfarkte aufgrund des Lebensstils ausgelöst werden. Informieren Sie sich daher hier darüber, wie Sie Ihr Herz gesund halten können.
Herzkrankheit 7: Funktionelle Herzbeschwerden
Funktionelle Herzbeschwerden sind im Grunde keine Herzkrankheit im eigentlichen Sinne, denn man spricht dann von ihnen, wenn das Organ prinzipiell gesund ist, aber Betroffene Herzbeschwerden verspüren. Diese können von Enge im Brustkorb über Herzstechen, Zittern, Schwitzen bis hin zu Herzstolpern reichen. Funktionelle Herzbeschwerden können Folge von Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen sein.
Herzkrankheit 8: Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Eine Herzmuskelentzündung oder auch Myokarditis genannt äußert sich oft ohne auffällige Beschwerden wie Herzrasen, Fieber und Gliederschmerzen. Generell wird zwischen der infektiösen und nicht-infektiösen Myokarditis unterscheiden: Mögliche Ursache der nicht-infektiösen Myokarditis können Giftstoffe oder Allergene sein. Eine infektiöse Myokarditis wird häufig durch Krankheitserreger im Zuge einer Erkältung oder Grippe ausgelöst. Besonders wichtig ist es also sich während einer Erkältung zu schonen und auf jegliche Art von Sport zu verzichten. Denn Sport bei Erkältung kann eine Myokarditis begünstigen und lebensbedrohliche Folgen mit sich ziehen. Beispielsweise kann es in schweren Fällen zum Herztod oder Herzrhythmusstörungen kommen.
Altersbedingte Leistungsverminderung des Herzens
Im Alter kann die Leistung des Herzens langsam abnehmen. Betroffene fühlen sich dann rascher müde und nicht mehr so leistungsfähig. Um möglichst lange fit und aktiv zu bleiben, finden Sie in unserem Herzgesundheitsratgeber wichtige Tipps.
Andere Probleme mit dem Herzen
Ein eigenes medizinisches Gebiet befasst sich mit den Zusammenhängen von Psyche und Herzgesundheit. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Psychokardiologie.
Quelle:
Baenkler, H.-W. et al: Duale Reihe: Innere Medizin, Thieme Verlag, Stuttgart, 3. Auflage, 2013