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Durchfall

Durchfall gehört zu besonders kräfteraubenden Erkrankungen. Medizinisch spricht man bei Durchfall auch von der sogenannten Diarrhö. Durchfall tritt manchmal ganz plötzlich auf, gelegentlich wird er hingegen auch chronisch. Bei chronisch von Durchfall Betroffenen ist der Alltag und damit die Lebensqualität oftmals deutlich eingeschränkt. Auf eine optimale Darmgesundheit zu achten, ist daher wichtig. Aus diesem Grund finden Sie hier Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Durchfall.

Ab wann spricht man von Durchfall?

Von Durchfall spricht man dann, wenn man täglich öfter als drei Mal Stuhlgang von einer breiigen bis flüssigen Konsistenz hat. Er ist zumeist eine sinnvolle Reaktion des Körpers, um krankmachende Erreger schnellstmöglich wieder auszuscheiden.

Durchfall, Diarrhö - © s-motive/stock.adobe.com

Durchfall: Akut oder chronisch? –
© s-motive/stock.adobe.com

Was sind die Ursachen von akutem oder chronischem Durchfall?

Akuter Durchfall ist plötzlich auftretender Durchfall, der zumeist von einer Infektion, einer Unverträglichkeit oder der Konsumation von verdorbenen Lebensmitteln ausgelöst wird. Aber auch seelische Belastungen, Angst und Nervosität können zu plötzlichen Durchfällen führen.

Akuter Durchfall kann viele verschiedene Ursachen haben:

Infektionen

Sehr häufig sind Infektionen mit bestimmten Erregern die Ursache für akuten Durchfall. Bei Bakterieninfektionen handelt es sich oftmals um die Erreger Escherichia coli (kurz E. coli), Camylobakter und Salmonellen. Aber auch Viren, wie die häufigen Noro-Viren oder Rota-Viren, können zu akuten Durchfallerkrankungen führen.

Medikamente

Es gibt eine Reihe an Medikamenten, die die Darmfunktion ungünstig beeinflussen und damit zu Durchfällen führen können. Antibiotika beispielsweise können das natürliche Bakteriengleichgewicht im Darm stören und dadurch Durchfall auslösen. Aber auch bestimmte Schmerzmittel oder Antidepressiva können für akuten Durchfall verantwortlich sein.

Unverträglichkeiten

Wer bestimmte Nahrungsmittel oder Stoffe in Lebensmitteln schlecht oder nicht verträgt, kann darauf mit Durchfall reagieren. Zu den besonders bekannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten gehört die Laktoseintoleranz oder auch die Unverträglichkeit von Gluten.

Bakteriengifte

Bakteriengifte – sogenannte Toxine – können ebenso für Durchfall verantwortlich sein. Diese Gifte werden zum Beispiel mit verdorbenen Lebensmitteln aufgenommen, weshalb man in einem solchen Fall auch von der sogenannten Lebensmittelvergiftung spricht.

Übrigens: Unser Darm wird im Volksmund auch als „zweites Gehirn“ bezeichnet. Er reagiert sensibel auf unsere Emotionen. Psychische Belastungen wie Angst und Stress können ebenso zu Durchfall führen.

Hier gilt es, der emotionalen Ursache auf den Grund zu gehen und beispielsweise die Angst durch richtiges Entspannen zu lösen oder den Stress passend abzubauen. Tipps dazu finden Sie hier. Halten Ängste und Sorgen länger an, kann der Besuch bei einem Therapeuten oder Berater angezeigt sein.

Häufige Gründe für chronischen Durchfall sind Darmentzündungen.

Zu den möglichen Auslösern von chronischem Durchfall gehören:

Ernährung

Unausgewogene Ernährung kann ebenso zu chronischem Durchfall führen wie unbekannte Nahrungsintoleranzen oder Unverträglichkeiten. Bei chronischem Durchfall kann es ratsam sein, austesten zu lassen, ob Sie gewisse Lebensmittel eventuell reduzieren oder ganz weglassen sollten.

Lebenswandel

Rauchen, ein Übermaß an Alkohol, große Mengen an Kaffee oder auch Lebensmittel mit bestimmten Süßungsmitteln können für Durchfall verantwortlich sein.

Morbus Crohn

Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine chronische Darmentzündung, die schmerzenden Bauchkrämpfe und Durchfall verursachen kann. Morbus Crohn äußert sich oft schubweise und wird mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Die Ursache für die Erkrankung ist dabei bisher noch nicht gefunden.

Colitis Ulcerosa

Bei dieser Krankheit handelt es sich ebenso um einen entzündeten Zustand des Darms, allerdings betrifft Colitis Ulcerosa ausschließlich den Dickdarm. Die Durchfälle bei dieser entzündlichen Erkrankung sind dabei oftmals blutig und schleimig.

Stoffwechselerkrankungen

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann ebenso Auslöser für chronische Durchfälle sein. Die Abklärung der Schilddrüsenwerte kann dementsprechend Teil der Diagnose bei chronischem Durchfall sein.

Auch Störungen der Bauchspeicheldrüse sowie Krebserkrankungen im Magen-Darm-Bereich können für chronischen Durchfall verantwortlich sein.

Was sind Symptome und Begleiterscheinungen von Durchfall?

Neben dem häufigen, breiig bis wässrigen Stuhlgang, der schmerzhaft sein kann, gibt es eine Reihe von Begleiterscheinungen, die mit Durchfall einhergehen. Dazu gehören:

Die größte Gefahr, die bei Durchfall besteht, ist das Austrocknen (auch Dehydrieren genannt). Durch den Durchfall werden vermehrt Flüssigkeit und wichtige Nährstoffe wie Salze oder Zucker ausgeschieden. Ist der Durchfall also stark, hält an und kommen zum Durchfall noch Symptome wie Erbrechen dazu, die die Aufnahme von Flüssigkeit unmöglich machen, kann ein Mineral- und Flüssigkeitsverlust schnell gefährlich werden. Im Zweifelsfall sollte hier immer ein Arzt aufgesucht werden.

Durchfall kann auch ein Symptom des sogenannten Reizdarms sein. Von Reizdarm sprechen Mediziner dann, wenn Symptome wie Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen oder eben auch Durchfall über einen längeren Zeitraum anhalten und keine organischen Ursachen als Auslöser für die Beschwerden gefunden werden können. Mehr zum Reizdarm lesen Sie hier.

Welche Diagnose- und Untersuchungsmöglichkeiten gibt es bei Durchfall?

Aufgrund der zahlreichen möglichen Ursachen für Durchfall gibt es auch eine Vielzahl an Untersuchungsmöglichkeiten, die dem Arzt für die Diagnose bei Durchfall zur Verfügung stehen.

Wann und zu welchem Arzt sollte ich mit Durchfall gehen?

Wird der Durchfall chronisch – also hält er über mehr als vier Wochen an und bessert sich kaum oder gar nicht, so können dahinter verschiedene Ursachen stecken, die allenfalls ärztlich abgeklärt werden sollten.

Aber auch bei akutem Durchfall kann es wichtig sein, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Dies sollte spätestens dann geschehen,

Die erste Anlaufstelle bei Durchfall ist zumeist der Hausarzt, also der Allgemeinmediziner. Bei Kindern sollte immer der behandelnde Kinderarzt aufgesucht werden, wenn sie von Durchfall betroffen sind. Der Allgemeinmediziner wird Sie bei unklarer Ursache des Durchfalls an einen Facharzt für Innere Medizin verweisen, zumeist an einen Kollegen, der auf das Gebiet Gastroenterologie und Hepatologie spezialisiert ist.

Akuter Durchfall ist häufig und fast alle Menschen kennen das Symptom. Vor allem bei Fernreisen treten Durchfälle vermehrt auf. Man spricht davon, dass etwa jeder Dritte Urlauber auf einer Fernreise von Durchfall betroffen ist. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen geht man von bis zu 40.000 betroffenen Österreichern aus. Und bis zu 30 Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa sind von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen. Häufig sind dabei Intoleranzen gegen Gluten (Zöliakie), Fructose oder Laktose. Aber auch Allergien – etwa gegen Nüsse oder auch gegen Kuhmilch – können neben Übelkeit und Erbrechen zu Durchfällen führen. Besonders bei anhaltendem Durchfall sollten Unverträglichkeiten und Allergien als Ursache in Betracht gezogen werden. Eine Austestung kann hier schnell Klarheit und damit rasche Erleichterung schaffen, wenn auf die Lebensmitteln, die nicht vertragen werden, verzichtet wird.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Durchfall?

Bei akutem Durchfall geht es in der Behandlung von allem darum, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, der durch den Durchfall entsteht, um eine Dehydration – also Austrocknung – zu verhindern. Dazu gibt es spezielle Elektrolyt-Lösungen, die vom Arzt verschrieben werden können. Wie Sie selbst für ideale Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr sorgen können, lesen Sie bei Frage 17.

Bei chronischen Durchfällen entscheidet zumeist der Arzt über die Wahl der richtigen Behandlung. Teilweise können hier entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz kommen. Prinzipiell ist es bei chronischem Durchfall wesentlich, auf die Ernährung zu achten und zu beobachten, welche Lebensmittel Sie gut vertragen und welche Sie lieber reduzieren sollten.

Wenn Sie von Durchfall betroffen sind, sollten Sie jedenfalls die unkontrollierte Einnahme von sogenannten Peristaltikhemmern vermeiden. Solche stopfenden Medikamente sollten im Idealfall nur kurzfristig und nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Denn wenn Ihr Durchfall durch bestimmte Erreger verursacht wird, hemmen diese Medikamente auch die Ausscheidung der Bakterien, Giften oder Viren. Außerdem sollten Sie auf keinen Fall zu sehr fettigen Speisen, Alkohol oder Kaffee während des Durchfalls greifen.

Was gilt es bei Kindern und Durchfall zu beachten?

Kommt es bei Babys und Kleinkindern zu Durchfall, ist besondere Vorsicht geboten. Gerade mit Säuglingen unter sieben Monaten bzw. unter einem Körpergewicht von 8 Kilo sollten Sie zur Sicherheit immer unverzüglich einen Arzt aufsuchen, wenn Durchfall eintritt. Wenn Sie bei Ihrem Baby oder Kleinkind folgende Beschwerden beobachten, heißt es: Ab zum Arzt!

Wie kann man Durchfall vorbeugen?

Besonders Durchfall, der von Krankheitserregern verursacht wird, lässt sich schwer zur Gänze verhindern. Sie können aber vermehrt auf Hygienemaßnahmen wie Händewaschen achten, um Schmierinfektionen, die zu Durchfall führen, zu vermeiden. Gleichzeitig ist es ratsam, durch ausgewogene Ernährung und die Zufuhr von für den Darm wichtigen Mikroorganismen den Magen-Darm-Trakt in einer gesunden Balance zu halten.

Kommt es doch einmal zu Durchfall, gilt es in Bezug auf Hilfe zu Hause vor allem eines: Viel, viel trinken! Dadurch verhindern Sie das Austrocknen des Köpers. Zum Trinken erhalten Sie in der Apotheke Lösungen, welche die mit dem Durchfall ausgeschwemmten Nährstoffe ersetzen. Sie können sich jedoch auch selbst eine Elektrolyt-Lösung zu Hause herstellen. Ein Beispiel dafür ist ein Getränk bestehend aus einem halben Liter Mineralwasser vermischt einem halben Liter Orangensaft, in das acht gestrichene Teelöffel Zucker und ein Dreiviertel Teelöffel Salz gerührt werden. Sie können aber auch auf Tees und Gemüsesuppe setzen, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Während Sie auf Obst, Gemüse und Produkte aus Vollkorn während des Durchfalls eher verzichten sollten, können diese Lebensmittel bei Durchfall helfen:

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Symbioflor®E.coli-Tropfen: 50 ml

 

Gebrauchsinformation

Tropfen zum Einnehmen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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