Die Nase
Sie ist das zentrale Merkmal in unserem Gesicht und bestimmt maßgeblich unser äußeres Erscheinungsbild: die Nase. Ihr kommen vielfältige Aufgaben zu.
Die Nase trägt umgangssprachlich viele Namen: Das Geruchsorgan wird auch als Knolle, Rüssel, Zinken und Kolben bezeichnet. Die Nase ist Teil des Atemwegssystems, genauer gesagt der oberen Atemwege und ist als äußeres Organ wesentlich an unserer Atmung beteiligt. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle für unseren Geruchssinn und ist an der Sprachbildung beteiligt. Da die Optik der Nase einen wesentlichen Einfluss auf unsere Erscheinung hat und gängige Schönheitsideale besagen, dass sich das Riechorgan dezent in das Gesicht einzufügen hat, gehören Nasenkorrekturen (Rhinoplastik) zu den häufigsten Schönheits-Operationen überhaupt.
Alles über die Nase
Auf diese Fragen gehen wir im folgenden Artikel über die Nase näher ein:
- Was genau ist die Nase?
- Wie ist die Nase aufgebaut?
- Wie unterscheiden sich äußere und innere Nase?
- Was sind die Nasennebenhöhlen?
- Was ist die Nasenschleimhaut?
- Welche Aufgabe hat die Nase?
- Was ist der Nasenzyklus?
- Welche Probleme und Erkrankungen mit der Nase kann es geben?
- An welchen Arzt soll man sich bei Problemen mit der Nase wenden?
- Welche Diagnosemöglichkeiten gibt es für die Nase?
Bevor wir all diese Fragen ausführlich beantworten, gehen wir auf die häufigsten Fragen zur Nase näher ein:
Wie heißen die Teile der Nase?
Die Nase lässt sich in folgende Teilbereiche unterteilen:
- Nasenbein
- Nasenknorpel
- Nasenflügel
- Nasenloch
- Nasenvorhof
- Limen nasi
- Nasenscheidewand
- Nasenhaupthöhle
- Stirnhöhle
- Riechkolben
- Riechepithel
- Keilbeinhöhle
- Rachenraum
- Obere Nasenmuschel
- Mittlere Nasenmuschel
- Untere Nasenmuschel
- Obere Nasengänge
- Mittlere Nasengänge
- Untere Nasengänge
Wie ist der Aufbau der Nase?
Äußerlich ist die Nase durch einen knöchernen sowie durch einen knorpeligen Teil aufgebaut. Der Knorpel macht im Vergleich zum Knochen den größeren Teil der äußeren Nase aus. Bei dem Knorpel-Gewebe der Nase handelt es sich um unterschiedliche Knorpel-Elemente und Funktionen:
- Dreiecksknorpel und Nasenspitzenknorpel: Haben eine Schutzfunktion für den Knochen und sind für die Nasenform verantwortlich.
- Flügelknorpel: Dieses Knorpel-Element verleiht den Nasenflügeln ihre jeweilige Form.
- Septumknorpel: Er unterteilt gemeinsam mit einem Knochenelement die Nase in zwei Räume.
Der Aufbau im Naseninneren gliedert sich in den Vorhof, in die Nasenmuscheln, die gemeinsam die Nasenhöhle bilden, den Nasengang und in die unterschiedlichen Nebenhöhlen der Nase.
Welches Organ hängt mit der Nase zusammen?
Der Nasengang ist mit dem Tränenkanal verbunden, der mit der Tränendrüse im Auge zusammenhängt. Der sogenannte Tränennasengang stellt also eine Verbindung von dem Tränensack und dem unteren Nasengang her. Er ist rund 2,5 cm lang. Über den Rachen wiederum hängt die Nase mit dem Mund, den Ohren und der Luftröhre zusammen.
Definition Nase
Die Nase ist ein Sinnes- sowie ein Atmungsorgan, das sich in der Mitte unseres Gesichts befindet und unser Aussehen maßgeblich prägt. Von außen ist sie als Erhebung mit zwei Öffnungen – den Nasenlöchern – sichtbar. Als Sinnesorgan sorgt sie dafür, dass wir Gerüche wahrnehmen können. Im Zuge der Atmung ist sie für die Reinigung, die Befeuchtung und das Anwärmen der Atemluft, die über die Nasenatmung in die Lunge gelangt, zuständig. Außerdem kommt ihr eine wichtige Funktion bei der Sprachbildung zu. Die Nase wird an ihrem unteren Rand vom Gaumen begrenzt und am oberen Ende vom Schädel. Bereiche, die unterhalb der Nase liegen, bezeichnet man als infranasal, Bereiche, die oberhalb unserer Nase liegen, als supranasal. Intranasal ist wiederum der Fachbegriff für alle Bereiche, die innerhalb der Nase liegen und als transnasal werden Vorgänge bezeichnet, die durch oder über die Nase durchgeführt werden.
Aufbau der Nase
Grundsätzlich wird der Aufbau der Nase in die äußere und in die innere Nase unterteilt. Zum Nasenaufbau können allerdings auch die Nasenschleimhaut sowie die Nebenhöhlen der Nase gezählt werden.
Die äußere Nase (Nasus externus)
Wie weiter oben erwähnt, wird der Großteil der äußeren Nase durch Knorpel-Strukturen gekennzeichnet. Das weiche Knorpel-Gewebe ist für die Nase so wichtig, weil es für eine gewisse Beweglichkeit der Nase sorgt. Das ist notwendig, damit das so exponierte Riechorgan nicht bei jedem kleinen Zusammenstoß ernsthaft verletzt wird. Folgende Knorpel-Elemente finden sich in der Nase:
- Dreiecksknorpel
- Flügelknorpel
- Septumknorpel (ist als einziger nicht paarig angeordnet)
Dieses Knorpel-Konstrukt wird wiederum von einem Mantel aus Weichteilen umgeben, zu dem Muskeln des Gesichts sowie die Haut gehören. Der vordere Teil der Nase ist der knöcherne Nasenrücken, den man durch die Haut gut fühlen kann. Am unteren Ende der Nase sind von außen die beiden Nasenlöcher sichtbar, die von den Flügeln der Nase sowie vom Nasensteg begrenzt werden. Die Forschung vermutet zum Teil, dass die Form der Nasenlöcher etwas mit dem Umgebungsklima zu tun hat und Menschen in warmen Regionen der Erde beispielsweise breitere Nasenlöcher einen Vorteil bieten, während in kalten Regionen kleinere Nasenlöcher evolutionär vorteilhaft sein sollen.
Die innere Nase (Nasus internus)
Den Übergang von der äußeren zur inneren Nase bilden die Nasenlöcher. Die innere Nase ist durch die Nasenscheidewand – die ebenso aus Knochen und Knorpeln gemeinsam geformt ist – in zwei Hälften geteilt, die zur Nasenhöhle gehören. Die spiegelsymmetrischen Hälften können wiederum in den Vorhof sowie in die Haupthöhle der Nase unterteilt werden. Nasenvorhof sowie Nasenhaupthöhle werden vom Limen nasi begrenzt. Dabei handelt es sich um eine Schleimhautfalte, die bogenförmig an der Nasenwand verläuft. Die Nasenhöhle selbst besteht wiederum aus drei Nasenmuscheln, die sich an der Nasenwand befinden, sowie aus drei Nasengängen:
Unterer Nasengang | In diesen Bereich mündet der oben beschriebene Tränennasengang ein. |
Mittlerer Nasengang | Sowohl die Stirnhöhle als auch die Kieferhöhle sind mit dem mittleren Nasengang verbunden. |
Oberer Nasengang | In diesem Nasengang ist unser Geruchsorgan verortet. |
Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales)
Die Nebenhöhlen der Nase werden je nach anatomischer Betrachtungsweise zum Teil zur inneren Nase gezählt, da sie mit der Nasenhöhle eine Einheit bilden. Die Nebenhöhlen sind Hohlräume, die mit Luft gefüllt und mit einer Schleimhaut ausgekleidet sind. Benannt sind die Nebenhöhlen nach den Bereichen des Schädels, in dem sie sich befinden. Die Nasennebenhöhlen haben wir paarweise an der rechten und der linken Gesichtshälfte. Es gibt die:
- Stirnhöhle
- Kieferhöhle
- Siebbeinhöhle
- Keilbeinhöhle
Entzündet sich ein Bereich der genannten Nasennebenhöhlen, spricht man in der Medizin von der sogenannten Sinusitis. Diese Entzündung der Schleimhaut der Nebenhöhlen wird auch als Rhinosinusitis bezeichnet.
Die Nasenschleimhaut (Mucosa nasi)
Abgesehen vom Vorhof der Nase ist das gesamte restliche Naseninnere mit der Nasenschleimhaut ausgekleidet. Sie unterteilt sich in zwei Bereiche:
- Respiratorisches Flimmerepithel: Dabei handelt es sich um eine Epithelzellenschicht, die auch andere Bereiche der Atemwege auskleidet und für die sogenannte Zilien, die Flimmerhärchen, charakteristisch sind. Diese Härchen bewegen sich in Wellenbewegungen und befördern damit kleine Verunreinigungen oder auch Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren aus dem Körper.
- Riechschleimhaut: Sie wird auch als Riechepithel bezeichnet und ist in den oberen Nasenmuscheln, an der oberen Nasenscheidewand und am Nasendach zu finden. Dieses Epithel ist ein Gewebe, das auf die Wahrnehmung von Gerüchen ausgelegt ist.
Nasenzyklus
Die Nasenschleimhaut schwillt regelmäßig an und ab. Das nennt man Nasenzyklus. Er wird durch einen Teil des vegetativen Nervensystems beeinflusst und dauert durchschnittlich zwei bis drei Stunden. Man vermutet, dass dieser Zyklus der Regeneration der Schleimhaut in der Nase dient.
Aufgaben der Nase
Die Nase hat gleich mehrere wichtige Funktionen und Aufgaben in unserem Körper. Dazu gehören Funktionen im Sinne der Atmung, Sinnesaufgaben (Geruch und Geschmack) und eine Verantwortung im Zuge der Sprachbildung.
Aufgabe der Nase bei der Atmung
Die Nase ist für die Nasenatmung zuständig, auf die alle Säugetiere – also auch wir Menschen – als Baby angewiesen sind. Denn mit der Nasenatmung wird es möglich, z. B. während des Milchtrinkens bei geschlossenem Mund auszuatmen. Aber auch in späterer Folge hat die Atmung durch die Nase eine wichtige Funktion: Sie erwärmt, reinigt und befeuchtet die Atemluft, bevor diese über den Rachen in die Luftröhre und weiter in die Bronchien gelangt. Wird die Schleimhaut der Nase durch Schmutzpartikel oder Fremdkörper zu sehr gereizt, müssen wir durch einen einsetzenden Reflex niesen, was jene Elemente wieder aus unserem Körper befördert.
Aufgabe der Nase beim Riechen und Schmecken
Eine wichtige Funktion hat unsere Nase auch als Geruchsorgan. Sie hilft uns dabei, Gerüche und Geschmäcker wahrzunehmen. Möglich wird das, indem Luftmoleküle über die Nase die Riechschleimhaut erreichen. Die Riechschleimhaut ist ein Sinnesepithel, das nur wenige Quadratzentimeter groß ist, aber mehrere Millionen Riechzellen aufweist. Wenn die Moleküle nun an diesen Riechzellen andocken, wird ein Reiz zu unserem Gehirn gesendet, der wiederum in dessen Riechzentrum verarbeitet wird. Dass die Riechschleimhaut und die entsprechenden Sinneszellen nicht nur beim Riechen, sondern auch beim Schmecken unerlässlich sind, weiß jeder, der bereits einmal versucht hat, bestimmte Komponenten aus einem Gericht bei Schnupfen herauszuschmecken. Da wir mit der Zunge nur fünf verschiedene grobe Geschmacksrichtungen unterscheiden können, brauchen wir das Riechzentrum in der Nase, um differenzierten Geschmack wahrzunehmen.
Aufgabe der Nase beim Sprechen
Die Nase ist ein Resonanzraum. Das heißt, dass sie in Verbindung mit diversen Nebenhöhlen auch wichtig ist, um bestimmte Konsonanten auszusprechen. Sie können beispielsweise einmal versuchen, die Buchstaben „M“ oder „N“ auszusprechen, während Sie sich die Nase zuhalten. Dabei werden Sie bemerken, dass beim Aussprechen dieser Buchstaben normalerweise Luft durch die Nase fließt. Darum klingen wir auch nasal, wenn wir stark verschnupft sprechen.
Erkrankungen der Nase
Im Bereich der Nase kann es neben Nasenbrüchen wie z. B. Nasenbeinfrakturen zu allerlei Erkrankungen, Problemen oder Symptomen kommen. Mögliche Nasenbeschwerden und -krankheiten können sein:
- Infektionen der Nase durch Viren oder Bakterien
- Erkältungen, die Schnupfen verursachen
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- Schnupfen, der durch Allergien ausgelöst wird
- Furunkel in der Nase
- Ekzeme am Eingang der Nase
- Nasenbluten
- Fehlbildungen, wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand
- Zysten
- Polypen
- Abszesse
Probleme mit der Nase: An welchen Arzt soll man sich wenden?
Bei Erkrankungen der Nase können Sie sich in erster Linie an Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner wenden. Im Fall des Falles werden Sie an Fachärztinnen und Fachärzte des Gebiets für Hals-Nasen-Ohren – kurz HNO – verwiesen. Ein angrenzender Fachbereich kann ebenso die Dermatologie sowie die Allergologie sein. Zur Untersuchung der Nase stehen verschiedene diagnostische Verfahren zur Verfügung, zu denen unter anderem die visuelle Untersuchung des Naseninneren, ein Riechtest und diverse Messverfahren gehören.
Quellen:
HNO-Ärzte im Netz, Innere und äußere Nase, (abgerufen am 03.11.2022)
DocCheck Flexikon, Nase, (abgerufen am 03.11.2022)
nasen-ratgbeer.de, Aufbau und Funktion der Nase, (abgerufen am 03.11.2022)
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