Grippe: Ist das Influenza?
Im Volksmund spricht man häufig von „Grippe“, wenn eigentlich eine Erkältung gemeint ist. Das führt dazu, dass die echte Grippe gelegentlich verharmlost wird. Dabei handelt es sich bei der Influenza um eine Infektionskrankheit mit schwerwiegenden möglichen Folgen.
Wer bereits einmal die „echte“ Grippe, die von Influenza-Viren ausgelöste, schwerwiegende Infektionskrankheit gehabt hat, weiß, dass die Symptome mit einer normalen Erkältung nicht zu vergleichen sind. Die Grippe sollte auf keinen Fall verharmlost werden, denn sie kann für Säuglinge, ältere Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden. Und auch für ansonsten fitte Menschen kann eine übergangene Grippe zu Spätfolgen führen.
Erkältung oder Grippe? Die typischen Symptome der Influenza
- Plötzliche Symptome: Während eine Erkältung meist schleichend mit kratzendem Hals und Schnupfen beginnt, treten die Symptome bei der Influenza plötzlich – oft innerhalb weniger Stunden – auf.
- Intensiver Schüttelfrost, der plötzlich auftritt, kann ebenso ein Hinweis auf eine Influenza-Infektion sein.
- Das Fieber ist bei der Influenza zumeist deutlich höher als bei einer Verkühlung und steigt in vielen Fällen über 39 Grad an. Typisch ist der schnelle und sprunghafte Anstieg der Körpertemperatur.
- Charakteristisch für die Influenza sind auch besonders starke Kopf- und Gliederschmerzen. Grippepatienten klagen über Schmerzen am ganzen Körper und über quälende Kopfschmerzen.
- Während ein Schnupfen ein deutliches Zeichen für eine banale Erkältung ist, ist bei einer echten Grippe der Schnupfen deutlich seltener und wenn dann eher als verhältnismäßig wenig intensives Begleitsymptom spürbar.
- Die Schlappheit und Müdigkeit bei der Influenza ist deutlich größer als bei einer normalen Erkältung.
- Der Husten tritt bei der Grippe ebenso plötzlich auf wie die anderen Symptome und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er trocken ist und Schmerzen in der Brust verursacht.
Was hilft gegen die Grippe?
Zwar gibt es spezifische Grippetherapien mit Neuraminidasehemmern, allerdings braucht ein mit Grippe infizierter Körper vor allem eines: Ruhe, Ruhe, Ruhe! Und zwar so lange, bis Sie wirklich wieder gesund sind. Nach der ärztlichen Abklärung gilt es, sich zu schonen, viel zu trinken und das Bett zu hüten. Sie sollten unbedingt auf Alkohol und Nikotin verzichten und sich gänzlich auskurieren. Denn eine übergangene Grippe kann im schlimmsten Fall zu einer Herzmuskelentzündung führen.
Wie lang ist man als Grippe-Patient mit Influenza ansteckend?
Problematisch ist, dass man die Grippeviren bereits an andere Menschen weitergeben kann, bevor man selbst irgendwelche Symptome spürt. Man sagt jedoch, dass man ca. eine Woche, nachdem die Krankheit ausgebrochen ist, für andere nicht mehr ansteckend ist. Die Grippe ist hoch ansteckend, daher sollten Sie wirklich zu Hause bleiben, um selbst gesund zu werden und um keine Gefahr für Risikopatienten darzustellen.
Häufigste Komplikationen der Grippe
Die Grippe gehört zu den Infektionskrankheiten, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann, wenn sie nicht ausgeheilt wird oder ohne Therapie bei einem behandlungsbedürftigen Verlauf bleibt.
Lungenentzündung | Jede fünfte Influenza nimmt einen komplizierten Verlauf. Die Lungenentzündung gehört dabei zu den häufigsten Symptomen der Grippe. In den meisten Fällen handelt es sich um eine viral-bakterielle Lungenentzündung in Folge der Grippe. |
Herzmuskelentzündng | Die Entzündung des Herzmuskels oder des Herzbeutels kann ebenso eine Komplikation der Influenza sein. Diese Erkrankung gehört unmittelbar und dringend medizinisch abgeklärt. |
Nebenhöhlenentzündung | Auch die Entzündung der Nasennebenhöhlen kann eine weitere Grippekomplikation sein. Auch Mittelohrentzündungen in Folge der Influenza werden beobachtet. |
Schwerwiegende Entzündungen | Auch die Muskeln oder das Rückenmark können sich in Folge einer Grippe entzünden. Im schlimmsten Fall kann eine Grippe sogar zur Schädigung des Gehirns führen. |
Grippe-Impfung ja oder nein?
Im Gegensatz zu einer Erkältung kann die Grippe betroffene also für Wochen aus der Bahn werfen und im schlimmsten Fall gefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Lohnt es sich also, sich jährlich gegen die Grippe impfen zu lassen? Hier finden Sie die wichtigsten Punkte zur Grippe-Impfung:
- Den passenden Impfstoff zu finden, ist gar nicht so leicht, denn Grippeviren verändern ständig ihre Form. Gezielte Impfstoffe können also nur hergestellt werden, wenn der aktuelle Grippevirus bekannt ist. Die Impfstoffentwicklung dauert jedoch bis zu neun Monate, also kann es sein, dass sich die kursierenden Viren von denen, gegen die geimpft wurde, unterscheiden. Das ist auch der Grund, warum jedes Jahr ein neuer Impfstoff hergestellt werden muss und die Impfung nicht jedes Jahr gleich gut wirkt.
- Mit der Impfung erkranken deutlich weniger Menschen an Grippe als ohne Impfung.
- Trotzdem können auch geimpfte Personen Influenza bekommen. Der Krankheitsverlauf ist dann allerdings meist milder und kürzer.
- Risikogruppen, für die eine Influenzaerkrankung bedrohlich werden könnte, sollten eine Impfung also allemal erwägen.
aktualisiert am: 22.12.2023
Quellen: