Müdigkeit
Jeder kennt das Gefühl von Müdigkeit: Manchmal sind es Schlafprobleme, oder aber auch ein langer anstrengender Arbeitstag, der Müdigkeit auslöst. Es ist also normal, dass wir uns ab und zu schlapp und ausgelaugt fühlen. Bedenklich wird es allerdings, wenn Sie trotz ausreichendem Schlaf ständig müde sind. Das kann auf eine gesundheitliche Störung hindeuten und sollte näher begutachtet werden. Welche Krankheiten Müdigkeit zugrunde liegen kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Anzeichen von Müdigkeit
Müdigkeit ist an sich eine natürliche Funktion des Körpers, die uns signalisiert, dass wir Ruhe benötigen. Es ist demnach keine Krankheit, sondern eine hilfreiche Information. Unser Körper sagt uns: „Halt! Stopp! Ich brauche eine Pause.“ Folglich sollten wir auf unseren Körper hören, sich ausruhen und für genügend Nachtschlaf sorgen.
Wenn es allerdings zu einer dauerhaften Müdigkeit kommt, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht und das reduziert seine Belastbarkeit. Ursachen dafür können verschieden sein (unten dazu mehr). Meist wird die allgemeine Lebensqualität bei chronischer Müdigkeit stark eingeschränkt. Denn zu körperlichen Symptomen ruft Müdigkeit oft auch psychische Beschwerden hervor. Obwohl jeder Mensch Müdigkeit anders und subjektiv empfindet, kann man die häufigsten Anzeichen zusammenfassen:
- Leistungsunfähigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Abgeschlagenheit
- Energiemangel
- Körperliche und geistige Erschöpfung
- Schwäche
- Antriebslosigkeit
- Infektanfälligkeit
Müdigkeit kann viele Ursachen haben
Warum ist man müde? Eine Frage mit unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten, die von Schlafentzug bis zu einer ernsthaften Erkrankung reichen kann. Oft liegt der Müdigkeit allgemein ein ungesunder Lebensstil zu Grunde. Die Ursachen können sein:
- Schlafmangel: Wenn man von Schlafproblemen betroffen ist und in der Nacht nicht zur Ruhe kommt, ist man meist erschöpft und energielos.
- Ungesunde Ernährung: Fettes, kalorienreiches Essen führt zu vermehrter Blutzufuhr in das Verdauungssystem und damit zu einer geringeren Zufuhr in das Gehirn. Das macht dann müde.
- Zu wenig Bewegung: Dauerhafte Untätigkeit äußert sich durch Müdigkeit. Durch ausreichende Bewegung, am besten an der frischen Luft, wird der Kreislauf in Schwung gebracht und der Müdigkeit entgegengewirkt.
- Mangelernährung: Wenn dem Körper wichtige Vitamine, Nähr-, und Mineralstoffe fehlen, werden wir müde. B-Vitamine, Magnesium und Eisen sind besonders wichtig und helfen weniger antriebslos zu sein.
- Sauerstoffmangel: Schlechte und trockene Luft können zu Müdigkeit führen. Ratsam wäre oft an die frische Luft zu gehen und regelmäßig zu lüften.
- Ungenügend Flüssigkeitszufuhr: Hat man nicht genügend getrunken, fühlt man sich schlapp und leistungsunfähig. Es ist also empfehlenswert zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen. Am besten sind Wasser und ungesüßte Tees.
- Stress: Stress, Burn-out und anhaltende Belastung, sei es im Privatleben oder Beruf, führen zu Erschöpfung. Wichtig ist es für Entspannung und Ausgleich zu sorgen.
Wann zum Arzt bei Müdigkeit?
Wenn Sie einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, genügend Schlaf und Bewegung betreiben und sich dennoch müde und erschöpft fühlen, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Denn ständige Müdigkeit kann auf eine Krankheit und gesundheitliche Probleme hindeuten. Also besser Sie fragen einen Arzt um Rat.
Erkrankungen als Grund für Müdigkeit
Müdigkeit kann auch durch einige Krankheiten ausgelöst werden: Hier sind die wichtigsten Beispiele zusammengefasst:
Herzschwäche (Herzinsuffizienz) |
Wie der Name schon sagt, ist bei der Herzschwäche das Herz geschwächt. Es kann nicht genügend Blut für eine ausreichende Sauerstoffversorgung pumpen. Dabei können unterschiedliche Ursachen eine Herzschwäche auslösen, wie zum Beispiel eine Verengung der Herzgefäße. Die verschiedensten Behandlungen einer Herzschwäche setzen alle daran das Herz zu stärken. Pflanzliche Arzneimittel können auch helfen das Herz zu kräftigen. |
Infektionen |
Virale oder bakterielle Infektionen, wie Grippe oder Erkältung belasten das Immunsystem, wenn es versucht gegen körperfremde Krankheitserreger anzukämpfen. Sie führen meist zu Erschöpfung und Müdigkeit, die auch nach Abklingen der Infektion noch anhalten können. |
Schlafapnoe |
Die Schlafapnoe ist durch nächtliche Atemstillstände gekennzeichnet, die den Schlaf immer wieder unterbrechen. So ist keine erholsame Nachtruhe gegeben und Betroffene leiden unter Tagesmüdigkeit. |
Psychische Krankheiten |
Seelische Krankheiten, wie Depression oder Angststörung können auch mit vermehrter Müdigkeit einhergehen. |
Krebs |
Viele Krebserkrankungen verursachen Müdigkeit. Zudem sind Krebstherapien, wie zum Beispiel die Chemotherapie belastend und beanspruchen den Körper. Als Nebenwirkung verursachen sie also auch Müdigkeit. |
Blutarmut (Anämie) |
Häufige Symptome der Blutarmut sind Kopfschmerzen, Schwindel, Leistungsunfähigkeit und verstärktes Müdesein. Sie werden durch eine Sauerstoffunterversorgung im Körper verursacht. Jedoch gibt es unterschiedliche Ursachen: ein Mangel an Eisen, B12 oder Folsäure können Blutarmut hervorrufen. Besonders Frauen in der Schwangerschaft oder während ihrer Monatsblutung sind betroffen. |
Stoffwechselerkrankungen |
Stoffwechselkrankheiten, wie zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion oder auch Diabetes mellitus sind durch Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Energiemangel gekennzeichnet. |
Behandlungsmöglichkeiten bei Müdigkeit
Um Müdigkeitsattacken im Alltag vorzubeugen und sich fit zu halten, haben wir einige Empfehlungen für Sie:
- Schlafmangel beheben: Schlafmangel kann auf unterschiedliche Weise behoben werden. Um schnell wieder besser zu schlafen, gibt es einige Tipps. So können beispielsweise beruhigende Düfte oder eine angemessene Raumtemperatur helfen.
- Powernapping: Unter Powernapping versteht man ein kurzes Schläfchen untertags, dass dabei hilft die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Man sollte allerdings darauf achten nicht länger als 30 Minuten zu schlafen.
- Gesunde und ausgewogene Ernährung: Mit einer gesunden Ernährung kann der Müdigkeit entgegengewirkt werden. Durch eine ausgewogene Nahrung bekommt der Körper nötige Nährstoffe und Vitamine, und hat so reichlich Energie.
- Viel frische Luft: Frische Luft gibt uns einen Energiekick und macht den Kopf frei. Wenn man sich mal antriebslos fühlt, einfach eine Runde im Freien spazieren. Ist das aus Zeitgründen nicht machbar, dann kann auch Stoßlüften helfen.
- Ausreichend Bewegung: Durch regelmäßigen Sport wird der Kreislauf in Schwung gebracht. Wichtig ist es aber sich nicht zu überanstrengen.
- Viel Flüssigkeit: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Rund 2 Liter Wasser pro Tag sind empfehlenswert.
- Mehr Pausen: Um sich geistig und körperlich zu regenerieren, sind Ruhepausen wichtig. Sei es bei einer Tasse Kaffee oder einem Spaziergang, Pausen können die Energiereserven wieder aufladen.
- Stressreduktion: Stress vermeiden ist leichter gesagt als getan. Zu viel Stress führt dazu, dass der Körper ständig angespannt ist. Mit ein paar Tipps können Sie lernen mit Stress umzugehen und sich zu entspannen.
Mit diesen Hilfestellungen können Sie ihrer Müdigkeit entgegenwirken. Liegt allerdings eine Erkrankung der Müdigkeit zu Grunde, sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt eine individuelle Therapie in Erwägung ziehen.
Quelle:
DEGAM Leitlinie Müdigkeit (Stand: November 2017)