Die Funktion der Magenschleimhaut und was passiert, wenn sie sich entzündet
Blähungen, Übelkeit, Schmerzen im Magen und Völlegefühl? Das könnten Symptome sein, dass Ihre Magenschleimhaut gereizt oder bereits entzündet ist. Was genau Ihre Magenschleimhaut reizt und wie Sie ihr Gutes tun können.
Bestimmte Lebensmittel können genauso wie ein allgemein ungesunder Lebensstil und emotionale Dauerbelastungen dafür sorgen, dass die Schleimhaut im Magen durch die Magensäure gereizt und angegriffen wird. Das kann unbehandelt ernstzunehmende Probleme verursachen. Doch was genau ist eigentlich die Funktion der Magenschleimhaut und wieso ist es so wichtig, dass sie intakt ist?
Aufgabe: Was macht die Magenschleimhaut?
Die Magenschleimhaut kleidet die Innenseite des menschlichen Magens aus und ist daher eine Art Schutzmantel für dieses wichtige Verdauungsorgan. Und ihr kommt eine für unsere Verdauung sehr zentrale Aufgabe zu. Die Schleimhaut des Magens produziert nämlich den Magensaft, der mit seiner Magensäure nicht nur Schutz vor eindringenden Bakterien bietet, sondern gleichzeitig zentral daran beteiligt ist, die Nahrung für den weiteren Weg durch unseren Körper aufzuspalten. Die Magenschleimhaut schützt aber gleichzeitig die Magenwand vor der Säure, die sie selbst produziert.
So ist die Magenschleimhaut aufgebaut
Der Aufbau der Magenschleimhaut, die eine rötliche, gräuliche oder auch rosa Farbe haben kann und je nach unterschiedlichem Vollstand des Magens in entsprechend viele oder wenige Falten gelegt ist, besteht aus drei verschiedenen Schichten.
- Schleimhautepithel: Hier handelt es sich um den sogenannten Epithelverbund.
- Bindegewebsschicht: Die Bindegewebsschicht wird medizinisch auch Lamina propria In dieser Schicht enthalten sind die drei von einander zu unterscheidenden Magendrüsen-Typen zu finden: Die Kardia-, die Fundus- und die Pylorusdrüsen. Und diese Drüsen sind wiederum aus Haupt-, Neben-, Beleg- und G-Zellen aufgebaut.
- Muskelschicht: Die darauffolgende Schicht aus glatten Muskelzellen sorgt unter anderem für die Kontraktion des Faltenreliefs im Magen.
Das kann die Magenschleimhaut reizen
Eine intakte Magenschleimhaut sorgt mit dafür, dass bei unserer Verdauung alles wie am Schnürchen läuft. Doch ist sie gereizt, kann das zu unangenehmen Symptomen führen. Aber was führt überhaupt zu Beschwerden mit der Magenschleimhaut? Die folgenden Lebens- sowie Genussmittel, Medikamente und Zustände können die Magenschleimhaut reizen:
- Sehr scharfe Lebensmittel
- Intensiv säurehaltige Lebensmittel
- Zu viel Alkohol
- Zu viel Koffein
- Rauchen
- Schmerzmedikamente
Neben diesen äußeren Faktoren, die dem Körper zugeführt werden, können aber auch emotionale Probleme, wie anhaltender Stress, zu sogenannten stressbedingten Magenproblemen führen. Ebenso können bestimmte Bakterien die Magenschleimhaut reizen.
Anzeichen: Hinweise auf eine Entzündung der Magenschleimhaut
Wenn die Magenschleimhaut so sehr gereizt wird, dass die Magensäure sie direkt angreift, entsteht eine Entzündung. Ist die Magenschleimhaut entzündet, so spricht man medizinisch von einer Gastritis. Die Entzündung kann dabei nur kleine Teile der Magenschleimhaut betreffen oder sich ausweiten. Von einer akuten Gastritis sind viele Menschen im Laufe ihres Lebens einmal betroffen. Dann sollte die Entzündung der Magenschleimhaut behandelt werden, damit sie nicht chronisch und damit zum ernsteren Problem für die Magengesundheit wird. Erste Anzeichen einer Entzündung der Magenschleimhaut können sein:
- Schmerzen im Magen
- Sodbrennen und saures Aufstoßen
- Wenn der Magen auf Druck empfindlich reagiert
- Übelkeit bis hin dazu, dass Sie sich übergeben müssen
- Völlegefühl und Blähungen
Was Sie beim Verdacht auf Probleme mit der Magenschleimhaut tun sollten
Wenn Sie die oben genannten Symptome und Anzeichen einer Entzündung der Magenschleimhaut bemerken und die Beschwerden anhalten, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Er wird mit Ihnen Ihre Beschwerden besprechen und entscheiden, welche Untersuchungen bzw. Behandlungen nun notwendig sind.
Dass Ihre Magenprobleme untersucht werden und eine mögliche Gastritis völlig ausgeheilt wird, ist insofern wesentlich, als dass eine sich daraus möglicherweise ergebende, chronische Gastritis häufig unbemerkt voranschreitet und im schlimmsten Fall zu Blutungen im Magen, Magengeschwüren oder gar zu Magenkrebs führen kann.
Das tut der Magenschleimhaut gut
Wenn Sie Ihre Magenschleimhaut unterstützen möchten und ihr etwas Gutes tun wollen, damit sie widerstandsfähig bleibt, können Sie auf folgende Maßnahmen setzen:
- Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und verzichten Sie dabei auf zu hastiges Hinunterschlingen von zu großen Portionen.
- Trinken Sie weder extrem kalte noch extrem heiße Getränke.
- Nehmen Sie auch rezeptfreie Schmerzmittel immer nur dann, wenn es wirklich notwendig ist.
- Reduzieren Sie die Magenschleimhaut reizende Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin.
- Gönnen Sie sich ausreichende Entspannung und versuchen Sie, Ihren Stress abzubauen.
- Auch sehr fettreiche und ballaststoffarme Kost sollte nicht zu häufig auf Ihrem Speiseplan stehen. Das gilt übrigens auch für intensive oder sehr scharfe Gewürze.
- Das Zusammenspiel von Magen und Darm ist ein zentrales: Achten Sie daher Ihrer Magenschleimhaut zuliebe auch auf eine gesunde Darmflora.
Quellen:
Magenschleimhaut, MedLexi.de (abgerufen am 03.03.21)
Magenschleimhaut, DocCheck Flexicon (abgerufen am 03.03.21)
Gastritis: Vorsorge & Schutz, Internisten im Netz (abgerufen am 03.03.21)