Schwabe Austria
Traumeel Logo stumpfe Verletzungen – © Heel

Arnika: Heilpflanze bei Verletzungen

Die Arnika wurde schon 2001 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Sie gilt als wertvolle Arzneipflanze, wenn es um Beschwerden am Bewegungsapparat geht.

Die Arnika ist vor allem Sportlerinnen und Sportlern als Heilpflanze gut bekannt. Ihre strahlend gelbe Blüte ziert zahlreiche Verletzungssalben. Denn sie hat sich beispielsweise bei Sportverletzungen wie etwa bei Prellungen, Verstauchungen, aber auch bei Blutergüssen als wirksame Unterstützung bewährt.

Arnika, arnica montana, Heilpflanze - © Ruckszio/stock.adobe.com

Arnika: Arzneipflanze im Einsatz bei stumpfen Verletzungen – © Ruckszio/stock.adobe.com

Arnika im Überblick

Auf diese Fragen erhalten Sie im folgenden Artikel ausführliche Antworten:

Bevor wir näher auf diese Fragen eingehen, beantworten wir die häufigsten Fragen zur Arnika kurz vorab:

Wobei hilft Arnika?

Arnika kommt vor allem in Gels oder Salben zum Einsatz. Äußerlich angewendet hilft Arnika bei bestimmten Problemen mit dem Bewegungsapparat, das sind Knochen, Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln, die wir zur Fortbewegung nutzen. Zu den Beschwerden zählen hauptsächlich stumpfe Verletzungen oder Sportverletzungen, die typischen Sporttraumata wie zum Beispiel Verstauchungen und Prellungen. Auch bei Blauen Flecken bzw. Bluterguss wird Arnika eingesetzt.

Wann darf Arnika nicht angewendet werden?

Präparate mit Arnika zur äußerlichen Anwendung dürfen nicht verwendet werden, wenn man überempfindlich auf den Pflanzenstoff reagiert. Wer gegen Arnika oder andere Korbblütler allergisch ist, sollte keine Arnika-Salben, -Öle und Tinkturen anwenden. Insbesondere bei häufiger Anwendung kann eine allergische Kontaktdermatitis entstehen. Außerdem darf Arnika nicht auf vorgeschädigter Haut oder offenen Wunden aufgetragen werden.

Wofür ist das Arnikaöl?

Arnikaöl wird äußerlich zur Einreibung der Haut vor allem bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie zur Unterstützung bei stumpfen Verletzungen wie z.B. bei Beschwerden nach Umknöcheln eingesetzt. Äußerlich wird das Arnikaöl auch zur Linderung von Schwellungen verwendet. Als Öl für Massagen oder bei rheumatischen Beschwerden kommt Arnika ebenso häufig zum Einsatz.

Die 4 häufigsten Einsatzgebiete von Arnika:

  1. Muskel- und Gelenkschmerzen
  2. stumpfe Verletzungen und Verstauchungen
  3. Schwellungen und Ödeme
  4. rheumatische Beschwerden

Wie giftig ist Arnika?

Arnika darf nicht geschluckt, d.h. nicht oral aufgenommen werden. Von der innerlichen Anwendung wird abgeraten. Der Grund dafür ist der in den Blüten enthaltene Stoff Helenalin. Je nach Dosis kann die orale Aufnahme von Arnika zu Übelkeit und Durchfall bis hin zu Schwindel, Lähmungserscheinungen, Herzrhythmusstörungen und lebensbedrohlichen Zuständen führen.

Eine Ausnahme bei der oralen Aufnahme des Wirkstoffs aus der Arnika ist die Homöopathie. Für die Herstellung homöopathischer Arzneimittel wird der Wirkstoff in einer Form gelöst, d.h. potenziert, sodass keine giftigen Mengen der Pflanze mehr enthalten sind. Aber auch äußerlich kann es zu Hautirritationen bei der Anwendung von Arnika kommen. Sind Tinkturen stark konzentriert, können auf der Haut Rötungen, Bläschen und Ekzeme entstehen.

Botanischer Steckbrief: Arnika

Die Arnika wird botanisch „Arnica montana“ genannt. Im Volksmund kennt man sie auch unter dem Namen Bergwohlverleih. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Namen, die für die Pflanze bekannt sind. Dazu zählen:

In Mitteleuropa kann man ihre charakteristisch dottergelben Blüten von Mai bis August bewundern. Die Blütenköpfe, von denen die Pflanze bis zu fünf haben kann, erreichen bis zu acht Zentimeter Länge. Arnika wird zwischen 30 und 60 cm hoch. Sie gehört zur Familie der Korbblütler. Im Gegensatz zu den meisten Vertretern dieser Familie unterscheidet die Arnika sich dadurch, dass ihre hellgrünen, spitz zulaufenden, schmalen Blätter gegenständig sind. Diese können bis zu 15 Zentimeter lang sein. Außerdem erkennt man Arnika auch daran, dass die Pflanze leicht behaart ist. Sie hat einen kräftigen, schwarzen Wurzelstock.

Wo kommt Arnika vor?

Im europäischen Gebirge kommt die auch als „Alpine Heilpflanze“ bekannte Arnika sowohl in den Tälern als auch in Höhen von bis zu 2.500 Metern vor. Auch in den Pyrenäen findet man die Arnika. Sie schätzt kalk- und stickstoffarme sowie saure und magere Böden.

Steht Arnika unter Schutz?

Im 19. Jahrhundert gab es einen regelrechten Arnika-Boom, da ihre Heilwirkung zu diesem Zeitpunkt bereits großflächig geschätzt wurde. Durch die intensive Sammlung der Arnika für pharmazeutische Belange war sie zum Teil in ihrem Bestand bedroht. Sie steht daher heute zum großen Teil unter Schutz. Auch in bestimmten Teilen Österreichs gilt Arnika als schützenswerte Pflanze, weshalb sie nur in kleinen Mengen geerntet werden darf. Für die Herstellung von Arnikaöl benötigt man allerdings sehr viele Blüten. Um ein halbes Kilo Arnikaextrakt herzustellen, braucht man nämlich rund 200 Kilogramm Arnikablüten. Um den Bedarf an den zahlreichen Tinkturen, Ölen, Salben und Gels zu decken und gleichzeitig den Wildbestand der Pflanze zu schützen, wurde die Pflanze mittlerweile kultiviert. Sie wird aktuell auf Feldern angebaut.

Arnika im Garten pflanzen

Auch wenn die Arnika mittlerweile für den Feldanbau kultiviert wurde, ist es gar nicht so leicht, diese Pflanze selbst anzubauen. Ein gewisser grüner Daumen und das Wissen rund um die perfekten Bedingungen erleichtert es, den eigenen Garten mit der schönen Pflanze zu schmücken. Das sollten Sie beim Anbau im Garten beachten:

Kulturelle Bedeutung von Arnika

Schon Hildegard von Bingen soll die Arnika erwähnt haben und in ihr ein bedeutendes Aphrodisiakum gesehen haben. Allerdings ist nicht klar, ob es sich bei der von ihr als „Wolfesgelegena“ beschriebenen Pflanze wirklich um die Arnika handelt. Gesichert ist jedoch, dass die Arnika im 19. Jahrhundert zum Teil sogar bei schweren Erkrankungen eingesetzt wurde. Einige Schriften deuten sogar darauf hin, dass Johann Wolfgang von Goethe der Überzeugung war, dass ihm bei einem Herzanfall im Jahr 1823 durch eine vom Arzt verabreichte Abkochung einer Arnikaarzneidroge das Leben gerettet wurde. Heute wissen wir, dass die orale Aufnahme von Arnika toxisches Potenzial hat. Goethe beschrieb die Pflanze überdies als eine, die ihm „vergnügliches Erinnern“ bereitete, wenn er sie bei Wanderungen entdeckte.

Inhaltsstoffe der Arnika

Mittlerweile sind die Inhaltsstoffe der Arnika dank der modernen Wissenschaft längst entschlüsselt. Neben anderen finden sich dabei vor allem die folgenden Inhaltsstoffe in den Blüten der Pflanze:

Medizinischer Einsatz von Arnika

Die HMPC (Committee on Herbal Medicinal Products) ist ein Fachgremium der Europäischen Arzneimittel-Agentur und erstellt auf wissenschaftlicher Basis Monographien für pflanzliche Arzneimittel. Dieser Ausschuss hat die Arnikablüten der Arnica montana als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft, das in Form von Tinkturen und Flüssigauszügen zur äußerlichen Anwendung auf intakten Hautstellen bei Muskelschmerzen, Verstauchungen und bei Blutergüssen zum Einsatz kommen kann.

Auf entsprechenden Salben, Gels und anderen Darreichungsformen finden Sie den Wirkstoff dabei als „Arnica montana“ ausgewiesen. Ihr Haupteinsatzgebiet ist die Linderung von stumpfen Verletzungen, aber sie wird auch bei Verspannungen oder Muskelkater eingesetzt. Als traditionelles Hausmittel findet Arnika auch bei Venenentzündungen und Krampfadern Verwendung.

Im Zuge einer Studie(a) wurden erste Hinweise darauf gefunden, dass Arnika bei einer Arthrose am Knie die Knieschmerzen und die Beweglichkeit des Gelenkes verbessern könnte. Fünf Jahre später konnte die Wirksamkeit von Arnika bei Osteoarthritis der Hand geprüft werden (b).

 

Quellen:

guterboden, Ist Arnika giftig?, (abgerufen am 06.12.2022)

PharmaWiki, Arnika, (abgerufen am 06.12.2022)

Verband der Naturparke Österreichs, Echte Arnika, (abgerufen am 06.12.2022)

Arnikaöl, Ölversum, (abgerufen am 06.12.2022)

Mein schöner Garten, Echte Arnika, Berg-Wohlverleih, (abgerufen am 06.12.2022)

HMPPA, Mag. pharm. Arnold Achmüller, Arnika, (abgerufen am 06.12.2022)

Studien:

Darreichungsformen und Packungsgrößen

 

Gebrauchsinformation

Tabletten und Tropfen zum Einnehmen. Gel und Salbe zur Anwendung auf der Haut. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. 

Diese Themen könnten Sie interessieren:

Anmeldung Newsletter Pflanzlich

Hier können Sie sich für den Newsletter „Pflanzlich“ von Schwabe Austria anmelden. Füllen Sie folgendes Feld aus und erhalten Sie die aktuellsten Informationen vom Phytotherapie-Experten Schwabe Austria.

Newsletter „Pflanzlich“ kostenlos per E-Mail erhalten:

 
Bitte geben Sie Ihr Einverständnis.
Newsletter Anmeldung - © Schwabe, © AdobeStock/61148496 © AdobeStock/48979900 © AdobeStock/144763521 © AdobeStock/251346039 © AdobeStock/372685480 © Adobe Stock/100614820 © AdobeStock/222270865 © AdobeStock/258540286 © Screenshot Schwabe Austria © AdobeStock/66257572 adaptiert

Anmeldung Newsletter Pflanzlich

Hier können Sie sich für den Newsletter „Pflanzlich“ von Schwabe Austria anmelden. Füllen Sie folgendes Feld aus und erhalten Sie die aktuellsten Informationen vom Phytotherapie-Experten Schwabe Austria.

Newsletter „Pflanzlich“ kostenlos per E-Mail erhalten:

 
Bitte geben Sie Ihr Einverständnis.
x
Newsletter Anmeldung - © Schwabe, © AdobeStock/61148496 © AdobeStock/48979900 © AdobeStock/144763521 © AdobeStock/251346039 © AdobeStock/372685480 © Adobe Stock/100614820 © AdobeStock/222270865 © AdobeStock/258540286 © Screenshot Schwabe Austria © AdobeStock/66257572 adaptiert