Der Schmerz im Rücken – woher er kommt und was Sie tun können
Rückenschmerzen sind häufig und können vielfältige Ursachen, wie zum Beispiel Stress, Hexenschuss oder Sportverletzung haben. Was Sie für einen gesunden Rücken tun können, lesen Sie hier.
Der Rücken schmerzt – das kennen leider viele Menschen. Genauer gesagt sind es bis zu 70 Prozent aller Menschen, die zumindest einmal im Leben von Rückenschmerzen betroffen sind. Glücklicherweise sind etwa neun von zehn akut Rückenschmerz geplagten Erwachsenen nach einigen Wochen wieder beschwerdefrei. Bei etwa sieben Prozent der Betroffenen entwickeln sich chronische Schmerzen.
Was genau versteht man unter Rückenschmerzen?
Auch wenn man umgangssprachlich den gesamten Bereich zwischen Hals und Gesäß oft als Rücken bezeichnet, so ist bei Rückenschmerzen tatsächlich nur der untere Rücken gemeint. Das ist die Region zwischen Rippenansatz und Hüfte. Es handelt sich also um den Bereich der Lendenwirbelsäule, weshalb man auch vom Lumbalbereich spricht. Medizinisch werden Kreuz- bzw. Rückenschmerzen auch Lumbalgien genannt.
Wie Rückenschmerzen eingeteilt werden
Es gibt verschiedene Arten und Formen von Rückenschmerzen. Je nach Dauer, Häufigkeit und Ursache werden die Rückenschmerzen unterschiedlich charakterisiert.
Akute Rückenschmerzen |
Akute Rückenschmerzen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zum ersten Mal oder nach zumindest einem halben Jahr ohne Rückenbeschwerden auftauchen und nach etwa sechs Wochen wieder abgeklungen sind. |
Subakute Rückenschmerzen |
Ein bestimmtes Zeitfenster markiert die subakuten Rückenschmerzen. Halten die Schmerzen länger als sechs Wochen an, dauern aber nicht länger als drei Monate, so spricht man von subakuten Rückenschmerzen. |
Chronische Rückenschmerzen |
Wenn der Rückenschmerz über 12 Wochen anhält, so bezeichnen Mediziner dies als eine Form der chronischen Rückenschmerzen. |
Einmalige Rückenschmerzen |
Tritt der Rückenschmerz nur einmalig auf, ist – wie der Name schon sagt – von einmaligen Rückenschmerzen die Rede. |
Wiederkehrende Rückenschmerzen |
Kommt der Rückenschmerz nach einer Phase der Beschwerdefreiheit wieder, spricht man von wiederkehrenden Rückenschmerzen. In der medizinischen Fachsprache werden sie auch rezidivierende Rückenschmerzen genannt. |
Anhaltende Rückenschmerzen |
Bleibt der Rückenschmerz dauerhaft bestehen, so spricht man von anhaltenden Rückenschmerzen, von denen nur etwa sieben bis 10 Prozent der Rückenschmerzgeplagten betroffen sind. |
Spezifische Rückenschmerzen |
Wenn eine eindeutige Ursache für den Schmerz im Rücken festgestellt werden kann, so spricht man von spezifischen Rückenschmerzen. |
Unspezifische Rückenschmerzen |
Ist keine eindeutige Ursache für die Rückenschmerzen auszumachen, so spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen, die sehr verbreitet sind, jedoch häufig auch wieder von alleine wieder vergehen. |
Welche Ursache hinter Rückenschmerzen stecken können
Bewegungsmangel und Verspannungen können eher harmlose Ursachen für Rückenschmerzen sein. Doch hinter Rückenschmerzen können auch Erkrankungen stehen, die in ärztliche Behandlung gehören. Mögliche Ursachen für Rückenschmerzen sind:
- Überbelastung des Rückens durch z.B. schwere Arbeit
- Natürliche Abnutzung der Wirbelsäule
- Fehlhaltungen
- Langes Sitzen oder langes Stehen
- Mangel an Bewegung
- Muskelverspannungen
- Stress und Angst als Beispiele für psychische Auslöser
- Hexenschuss
- Wirbelkörperbruch
- Entzündungen der Wirbelsäule
- Sportverletzungen
- Nervenschäden
- Bandscheibenvorfall
- Eierstockentzündung
- Prostataerkrankung
- Nierenerkrankungen
- Tumorerkrankungen
- Rheumatische Erkrankung
Wann Sie mit Rückenschmerzen zum Arzt gehen sollten
Auch wenn viele Rückenschmerzen harmlos sind, gibt es einige Anhaltspunkte, die einen Besuch beim Arzt notwendig machen, wenn Sie von Rückenschmerzen betroffen sind. Dazu gehören:
Intensität | Sind die Rückenschmerzen sehr stark, verschlimmern sich anstatt sich zu bessern und werden durch Niesen oder Husten verstärkt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. |
Dauer | Halten die Schmerzen über einige Zeit lang an, so sollten die Ursachen dafür ebenso ärztlich abgeklärt werden. |
Ursache | Liegt den Rückenschmerzen ein Unfall oder ein Sturz zugrunde, sollten Sie jedenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um ernste Verletzungen auszuschließen. |
Begleitsymptome | Treten die Schmerzen im Rücken gleichzeitig mit Fieber, Nachtschweiß oder Störungen bei der Blasen– oder Darmentleerung auf, sollten Sie unverzüglich zum Arzt. |
Taubheitsgefühle | Ein weiteres Alarmzeichen, das einen sofortigen Arztbesuch notwendig macht, ist ein Taubheitsgefühl im Intimbereich oder an der Oberschenkelinnenseite. Auch Lähmungserscheinungen in den Beinen sind ein Signal, unmittelbar ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. |
Bekannte Vorerkrankung | Wenn die Rückenschmerzen bei einer bereits bekannten Krebserkrankung auftreten, ist ebenso der behandelnde Arzt möglichst schnell zu informieren. |
Tipps für einen gesunden Rücken zur Vorbeugung von Schmerzen
Um Ihren Rücken gesund zu halten und zur stärken, ist es ratsam, sich an die folgenden Tipps zu halten.
- Gerade Haltung – achten Sie in Ihrem Alltag darauf, Ihren Rücken gerade und stabil zu halten. Vorgebeugte Haltung beim Sitzen oder Gehen kann kontraproduktiv sein. Erinnern Sie sich immer wieder an eine gerade Haltung, um chronische Fehlhaltungen zu vermeiden.
- Richtig Heben und Arbeiten – beim Boden aufwischen oder beim Aufheben schwerer Gegenstände einfach nur bücken? Das ist keine gute Idee. Gehen Sie bitte lieber in die Knie und achten Sie darauf, dass Sie beim Aufrichten gerade im Rücken sind.
- Dynamik in den Rücken bringen – unser Rücken mag Starre gar nicht. Muskeln und auch Bandscheiben brauchen Bewegung. Bei sitzenden Tätigkeiten sollte Sie also darauf achten, regelmäßig die Sitzposition so zu verändern, dass Bewegung in Ihren Rücken kommt. Stehen Sie dazwischen auch immer wieder auf und gehen ein paar Schritte.
- Wie man sich bettet – so liegt man eben auch. Eine passende Matratze in entsprechender Härte so wie ein Ihrem Körper und Ihren Schlafgewohnheiten angepasster Polster können Rückenschmerzen vorbeugen. Am besten lassen Sie sich hierfür in einem Fachgeschäft beraten.
- Entlastung – Ihr Rücken wird sich freuen, wenn Sie ihm täglich etwa 20 Minuten bewusste Entlastung schenken. Das geht beispielsweise gut, indem Sie sich hinlegen und die Beine so hochlagern, dass sie im Knie einen 90 Grad Winkel bilden (Stufenlagerung). Das gelingt etwa mit einem Stapel Kissen unter den Beinen oder indem Sie die Unterschenkel auf einem passend hohen Sessel bzw. Hocker ablegen.
- Bewegung – Je mehr Ihr Rücken zu tragen hat, desto eher ist er belastet. Sie sollten daher versuchen, mögliches Übergewicht zu reduzieren. Bewegung ist auch ein wichtiger Faktor, um die Rückenmuskulatur in Schuss zu halten bzw. zu stärken. Eine gute Rückenmuskulatur kann ebenso gewissen Rückenbeschwerden vorbeugen.
Tipps bei akuten Rückenschmerzen
Wenn Sie akut von Rückenschmerzen betroffen sind, so können Sie folgende Maßnahmen ergreifen, um möglichst rasch wieder beschwerdefrei zu sein.
- Die oben beschriebene Stufenlagerung hilft, den Rücken zu entlasten und sorgt damit ebenso dafür, dass die akuten Schmerzen reduziert werden.
- Nehmen Sie keine Schonhaltung ein, wenn akute Schmerzen abklingen. Leichte, moderate Bewegung hilft, die Rückenmuskulatur wieder zu entspannen und verhindert, dass Sie durch Schonhaltungen weitere schmerzhafte Verspannungen – z.B. in der Schulter- und Nackengegend – erzeugen.
- Verwenden Sie entsprechende natürliche Salben und Gels, die bei stumpfen Verletzungen und Schmerzen eingesetzt werden.
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