Umknicken: Wenn der Knöchel schmerzt
Beim Springen ungünstig gelandet oder über etwas gestolpert? Ein falscher Schritt? Man ist schnell umgeknickt. Doch was meint das eigentlich? Und wie ernst ist das Umknicken zu nehmen?
Egal ob Alltagsverletzung oder Verletzung beim Sport – umgeknickt ist man schnell einmal. Doch was versteht man eigentlich darunter?
Wann spricht man von „umgeknickt“?
In den meisten Fällen handelt es sich beim Umknicken um eine klassische Verstauchung. Landläufig kennen wir dafür auch den Begriff „umknöcheln“. Und das liegt daran, dass wir aufgrund der Beschaffenheit unserer Füße eher nach innen umknicken, was zu einer Verletzung der Bänder an der Außenseite des Fußes – also beim äußeren Knöchel – führt. Man spricht dann medizinisch vom sogenannten Supinationstrauma. Grund dafür ist, dass beim Umknicken die Bänder, die eine Vielzahl an Knochen im Fuß halten, um eine optimale Bewegung in alle Richtungen zu gewährleisten, überdehnt werden. Das Sprunggelenk ist von jeder vierten Sportverletzung betroffen.
Umknicken harmlos oder ernste Folgen?
Ob sich das Umknicken als harmlos herausstellt oder ob es behandlungsbedürftige Folgen nach sich zieht, hängt davon ab, was genau beim Umknicken passiert ist. Man unterscheidet beim Umknicken zwischen folgenden Schweregraden:
- Überdehnung – landläufig auch Verstauchung
- Bändereinriss
- Bänderriss
Während die Überdehnung meist rasch von alleine wieder ausheilt, benötigen Bänderriss und Bändereinriss ärztliche Behandlung. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie schwer Sie umgeknickt sind, sollten Sie jedenfalls ärztlichen Rat hinzuziehen.
Im Folgenden finden Sie jedoch einige Anhaltspunkte, ob Ihre Bänder nur überdehnt sind oder ob es sich um einen Einriss handeln könnte.
Umgeknickt – Symptome bei Überdehnung
Ist es beim Umknicken nur zur einer Überdehnung der Bänder gekommen, bleibt das Gelenk stabil. Dennoch schwillt der Bereich beim Umknicken zumeist an und das Gelenk schmerzt. Der Schmerz kann auch bei einer Überdehnung sehr intensiv sein. Handelt es sich um ein leichtes Umknicken, so bessern sich diese Beschwerden aber meist schon nach wenigen Tagen wieder.
Umgeknickt – Symptome bei Bänderriss
Ist beim Umknicken ein Band eigerissen oder ist es gar zu einem Bänderriss gekommen, ist zumeist eine gewisse Gelenkinstabilität symptomatisch. Das bedeutet, dass zu dem Schmerz und der Schwellung das Gefühl hinzukommt, dass man nicht mehr sicher auf dem umgeknickten Fuß stehen kann. Das Gehen und Stehen ist eingeschränkt. Ob es sich tatsächlich um einen Bänderriss handelt, stellt der Arzt mittels MRT- oder Ultraschalluntersuchung fest.
Was tun, wenn man umgeknickt ist?
Ist Ihr Gelenk instabil, sollten Sie jedenfalls einen Arzt aufsuchen. Aber auch wenn Ihre Schmerzen nicht nach wenigen Tagen deutlich nachgelassen haben, ist es wichtig, ärztlich abklären zu lassen, ob das Umknicken nicht zu einer ernsteren Verletzung geführt hat. Aber selbst bei einer leichten Form des Umknickens ist es wichtig, dass Sie sich ausreichend Zeit geben, dass die Verletzung ausheilen kann. Andernfalls kann auch die leichte Verstauchung weiterreichende Folgen haben. Das bedeutet, dass Sie den verletzten Bereich auf jeden Fall schonen sollten und dass Sie unmittelbar nach dem Umknicken mit der Bewegung oder dem Training aufhören sollten, um das verletzte Gelenk nicht weiter zu belasten.
Für ein möglichst rasches Kurieren des Umknickens sollten Sie als Sofortmaßnahme nach dem PECH-Modell handeln. Es besagt:
- Pause – Tätigkeit beenden und verletzten Bereich schonen
- Eis – Betroffene Stelle kühlen
- Compression – Legen Sie einen elastischen Kompressionsverband an
- Hochlagern – Lagern Sie Ihren Fuß hoch
Eine ausführliche Beschreibung der PECH-Regel finden Sie hier.