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Sonnenhut (Echinacea): Gartenblume und Arzneipflanze

Sonnenhüte gehören zu den beliebten Zierpflanzen im Garten. In der Medizin kommt vor allem der Gattung Echinacea eine besondere Bedeutung zu.

Sonnenhut, Echinacea - © Canva

Sonnenhut, Echinacea – © Canva

Die Familie der Sonnenhüte gilt als pflegeleicht und setzt nicht viele Ansprüche an ihren Standort sowie an die Pflege. Deshalb können sich auch Menschen ohne grünen Daumen oder angehende Gärtner:innen durchaus daran wagen, die Pflanze im Beet oder im Kübel zu setzen. Dafür wird man im Sommer mit einer farbenprächtigen Blüte belohnt und erhält dank der robusten Stängel auch gleich eine beliebte Schnittblume. Man unterscheidet vor allem zwei Arten der Sonnenhüte. Den Gelben Sonnenhut und den Roten Sonnenhut. Er wird auch Purpursonnenhut genannt und gehört zur Gattung Echinacea. Sie spielt in der Phytotherapie eine besondere Rolle bei der Behandlung und Prävention von Erkältungen sowie in der Anwendung bei kleinen oberflächlichen Wunden.

Überblick Sonnenhut

Lesen Sie in diesem Artikel über den Sonnenhut spannende Antworten auf die folgenden Fragen:

Was ist der Unterschied zwischen Sonnenhut und Echinacea?

Sonnenhüte sind Pflanzen, die zur Familie der Korbblütler gehören. Von Ihnen gibt es unterschiedliche Gattungen. Eine davon ist Echinacea. Zwischen Sonnenhut und Echinacea gibt es also keinen Unterschied, sondern das Wort „Echinacea“ beschreibt als Gattungsname genauer, um welche Art von Sonnenhüten es sich handelt. In der Medizin sind beispielsweise gleich drei Echinacea-Arten von Bedeutung: Der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea), der Schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und der Blasse Sonnenhut (Echinacea pallida). Der Gattungsname Echinacea kommt übrigens vom griechischen Wort „echinos“, das übersetzt „Igel“ bedeutet. Der Grund: Der gewölbte Blütenboden sieht mit seinen stacheligen Spreublättern tatsächlich ein bisschen wie ein Igel aus.

Arten: Gelber und Roter Sonnenhut (Purpursonnenhut)

Insbesondere als Zierpflanze im Garten sind die Sommerstauden des Gelben Sonnenhutes (Rudbeckia) und des Roten Sonnenhutes (Echinacea) sehr beliebt. Auch, wenn sie optisch durchaus ähnlich anmuten, verbindet die beiden Pflanzen botanisch gar nicht so viel, wie man lange Zeit dachte. Der Gelbe Sonnenhut, der zur Gattung der Rudbeckien gehört, hat seinen Namen als Sonnenhut vor allem deshalb bekommen, weil seine gelben Blütenköpfe an die Sonne erinnern. Er gehört aber nicht zu den Sonnenhüten der Gattung Echinacea, die auch medizinisch verwendet werden, sondern er ähnelt botanisch eher den Sonnenblumen als den Zinnien, denen die Echinacea-Arten nahestehen.

Der Rote Sonnenhut bzw. Purpursonnenhut (Echinacea purpura) ist in den heimischen Gärten vor allem wegen seiner purpurrot leuchtenden, großen Korbblüten, die von Juli bis September blühen, als Zierpflanze beliebt. Er ist wohl auch der bekannteste seiner Gattungs-Vertreter und wird in der Medizin zur Stärkung des Immunsystems sowie bei Erkältungen eingesetzt. Pharmazeutisch relevant sind auch der Blasse Sonnenhut (Echinacea pallida) sowie der
Schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia). Da die Sonnenhüte sich aufgrund ihrer Farbenpracht einer so großen Beliebtheit als Schnitt- sowie Gartenpflanzen erfreuen, gibt es mittlerweile ganz verschiedene Züchtungen, die eine botanische Zuordnung für Laien durchaus erschweren: So kann man etwa mittlerweile rote Rudbeckien genauso erwerben wie gelbe Echinaceen.

Herkunft des Sonnenhutes

Die Sonnenhüte der Gattung Echinacea sind in Nordamerika ursprünglich heimisch und dort sehr verbreitet. In unseren Breiten ist Echinacea längst als Zierpflanze etabliert. Auch in Europa entwickelt sich die recht unkomplizierte Staudenart in Gärten, Beeten und sogar Pflanzkübeln erstaunlich gut. Darum sieht man Sonnenhüte in klassischen Bauerngärten genauso wie in Töpfen auf Terrassen. 

Wuchs des Sonnenhutes (Echinacea)

Die verschiedenen Echinacea-Arten wachsen unterschiedlich hoch. Der Rote Sonnenhut wird mit bis zu 180 cm am höchsten. Der kleinste ist der Schmalblättrige Sonnenhut, er erreicht nur Wuchshöhen zwischen 10 und 50 cm. Der Purpursonnenhut, der Schmalblättrige Sonnenhut und der Blasse Sonnenhut bilden länglich-lanzettliche, bis zu 20 cm große Blätter aus, die rau behaart sind. Beim Purpursonnenhut kann man darüber hinaus auch noch eine grobe Sägung der Blätter erkennen. Sonnenhüte treiben mehrere behaarte Stängel aus bilden zumeist Pfahlwurzeln aus. Damit können sie auch aus tieferen Schichten des Bodens Nährstoffe und Wasser aufnehmen.

Wer den Sonnenhut von März bis Juni aussät, der hat meistens einige Jahre etwas von der ausdauernden, krautigen Pflanze. Sie blüht in der Regel für mehrere Saisonen jedes Jahr neu, obwohl sie nicht verholzt. Der Sonnenhut, der relativ hoch werden kann, gehört zu den ausdauernden Sommerblühern. Richtig hübsch sieht es im Garten bzw. im Beet aus, wenn Sie den Sonnenhut in Gruppen von zumindest 10 Pflanzen setzen. Dank der robusten Stängel sind die Sonnenhüte auch als Schnittblumen sehr geeignet. Wer die im Herbst verblühenden Samenstände allerdings stehen lässt, bietet damit auch Vögeln bis in den Winter hinein Nahrung.

So sieht der Sonnenhut aus

Die Echinacea-Gattung des Sonnenhuts erkennt man deutlich an ihren Blütenkörben. Die sehen nämlich aus wie kleine Igel, da die Blütenböden kegelförmig stark aufgewölbt sind und durch die zahlreichen Röhrenblüten stachelig wirken. Die auffallend langen, zurückgebogenen Zungenblüten des Purpursonnenhutes können bis zu 4 cm lang werden und sind dem Namen entsprechend von purpurner Farbe. Die Zungenblüten des Blassen Sonnenhutes sind mit bis zu 9 cm länger und erscheinen in einem helleren Rosa oder sind bisweilen sogar Weiß. Die Zungenblüten des Schmalblättrigen Sonnenhuts können Weiß, Rosa oder ebenso Purpur sein. Die Blütezeit der Sonnenhüte ist im Spätsommer von Juli bis September angesiedelt. Ihre Blütenblätter sind für Schmetterlinge und Bienen sehr anziehend.

Welcher Standort für Sonnenhut?

Wer die Terrasse oder den Garten mit dem Sonnenhut schmücken will, sollte der Pflanze einen vollsonnigen Standort suchen. Auch der Boden spielt eine wichtige Rolle dabei, wie der Sonnenhut gedeiht: Je nährstoffreicher und durchlässiger der Boden ist, desto wohler fühlt sich der Sonnenhut. Ideal ist für die Pflanze auch ein Standort mit einem Boden, der Feuchtigkeit speichern kann. Denn der Sonnenhut ist eher kurzlebig bzw. fällt leicht um, wenn er auf zu trockenem Boden steht.

Ist der Sonnenhut winterfest?

Ob der Sonnenhut winterfest ist, hängt vor allem davon ab, ob er im Beet oder im Topf steht. Kübelpflanzen sind generell anfälliger für Frost, da sich die Pflanze durch die geringere Menge an Erde nicht ideal vor kalten Temperaturen schützen kann. Wenn Sie den Sonnenhut als Kübelpflanze auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten stehen haben, sollten Sie den Topf im Winter nach drinnen holen. Alternativ können Sie auch einen passenden Frostschutz am Kübel in den kalten Monaten anbringen. Im Beet im Freien ist der Sonnenhut allerdings winterfest. Die unterirdischen Pflanzenteile sind winterhart. Sie können den Sonnenhut also problemlos im Freien überwintern und sich im nächsten Frühling zumeist wieder an ihm erfreuen, wenn er neuerlich austreibt.

Wie pflege ich den Sonnenhut?

Der Sonnenhut gilt als relativ pflegeleicht und somit können sich auch angehende Hobby-Gärtner:innen problemlos daran versuchen, Garten oder Terrasse mit der optisch so ansprechenden Pflanze zu verschönern. Dabei können diese Tipps zur richtigen Pflege des Sonnenhutes hilfreich sein.

Arzneipflanze Sonnenhut: Verwendung in der Medizin

Der Sonnenhut wird auch als Arzneipflanze in der modernen Medizin sehr geschätzt. Insbesondere der Rote Sonnenhut spielt eine herausragende Rolle. Mit dem ausgepressten Saft seines Krautes wurden bisher die meisten Studien durchgeführt. Im Labor zeigt der Sonnenhut seine Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren. Auf welche Weise genau der Sonnenhut auf unser Immunsystem wirkt, ist noch nicht restlos geklärt, doch Laborversuche zeigen, dass Echinacea Immunzellen anregt und bestimmte Abwehr-Botenstoffe reguliert. Es gibt auch Untersuchungen, die nahelegen, dass Echinacea einen vorbeugenden und mildernden Effekt auf Erkältungssymptome hat.

Experimente zeigen ebenso eine antientzündliche Wirkung durch die Arzneipflanze. Auch bei Schwabe kommt der Purpursonnenhut zum Einsatz: Seine immunstimulierenden und antientzündlichen Eigenschaften, die auch bei äußerlichen Beschwerden geschätzt werden, macht man sich in einem natürlichen Schmerzpräparat zunutze, das gegen stumpfe Verletzungen wie Sportverletzungen und Blaue Flecken erfolgreich eingesetzt wird.

Medizinisch verwendet werden beim Purpursonnenhut die zur Blütezeit geernteten, oberirdischen frischen Teile der Heilpflanze sowie die getrockneten unterirdischen Teile. Kraut sowie Wurzeln des Roten Sonnenhutes enthalten Polysaccharide, Alkamide, ätherisches Öl, Kaffeesäure­derivate und Poly­acetylene. Beim Blassen Sonnenhut und beim Schmalblättrigen Sonnenhut werden jeweils nur die getrockneten Wurzeln für pharmazeutische Zubereitungen verwendet. Der Blasse Sonnenhut enthält in seiner Wurzel Kaffeesäure­derivate, Polysaccharide, ätherisches Öl, Keto­alkine und Keto­alkene. In den Wurzeln des Schmalblättrigen Sonnenhuts finden sich Inhaltsstoffe wie Alkamide, Kaffee­säurederivate, Polysaccharide und ebenso ätherisches Öl.

Traditionell werden Frischpflanzenzubereitungen des Purpursonnenhut-Krautes zur äußerlichen Behandlung bei kleinen, oberflächlichen Wunden eingesetzt. Für die innerliche Anwendung werden die Wurzeln des Purpursonnenhutes, des Blassen Sonnenhutes und des Schmalblättrigen Sonnenhutes zur Linderung von Erkältungssymptomen eingesetzt.

Zusammenfassung Sonnenhut

 Hier finden Sie die wichtigsten Punkte zum Sonnenhut noch einmal verständlich zusammengefasst:

Sonnenhut (Echinacea) Der Sonnenhut ist eine beliebte Zierpflanze im Garten und wird auch in der Medizin verwendet, insbesondere die Gattung Echinacea. Die Pflanze ist pflegeleicht und belohnt im Sommer mit farbenprächtiger Blüte.
Unterschied Sonnenhut & Echinacea Echinacea ist eine Gattung von Sonnenhüten, die in der Medizin verwendet wird. Verschiedene Arten wie der Purpursonnenhut, der Schmalblättrige Sonnenhut und der Blasse Sonnenhut kommen pharmazeutisch zum Einsatz.
Gelber und Roter Sonnenhut Gelber Sonnenhut (Rudbeckia) und Roter Sonnenhut (Echinacea) sind beliebte Zierpflanzen, jedoch botanisch verschieden. Der Rote Sonnenhut wird in der Medizin zur Stärkung des Immunsystems und bei Erkältungen eingesetzt. Gelber Sonnenhut gehört nicht zur Gattung Echinacea.
Herkunft des Sonnenhutes Ursprünglich in Nordamerika heimisch, ist der Sonnenhut in Europa als Zierpflanze etabliert und wächst gut in Gärten und Töpfen.
Wuchs des Sonnenhutes Je nach Art variiert die Wuchshöhe des Sonnenhutes. Die Pflanze hat längliche Blätter und bildet robuste Stängel aus. Sie ist ausdauernd und blüht zumeist mehrere Jahre lang im Sommer.
Aussehen des Sonnenhutes Der Sonnenhut hat kegelförmige Blütenköpfe mit stacheligen Blütenböden. Die Blütenblätter sind lang und zurückgebogen. Die Blütezeit ist im Spätsommer.
Standort für Sonnenhut Sonnenhut bevorzugt einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, durchlässigem Boden.
Sonnenhut überwintern Im Beet ist der Sonnenhut winterfest, während Kübelpflanzen eher frostgefährdet sind und Schutz benötigen.
Pflege des Sonnenhutes Der Sonnenhut ist pflegeleicht und bevorzugt regelmäßiges Gießen und Düngen. Er sollte einmal pro Jahr zurückgeschnitten werden.
Verwendung in der Medizin Echinacea, insbesondere der Rote Sonnenhut, wird in der Medizin geschätzt. Laborversuche zeigen immunstimulierende und entzündungshemmende Wirkungen. Die Pflanze wird zur Behandlung von Erkältungen und kleinen äußeren Wunden eingesetzt.

Erstellt am: 15.04.2024

Erstellt von: Redaktionsteam Schwabe Austria

Quellen:

Arzneipflanzen Lexikon, Echinacea, (abgerufen am 03.06.2024)

Apotheken Umschau, Sonnenhut: Mit Echinacea das Immunsystem stärken?, (abgerufen am 03.06.2024)

Traumeel, Pflanzenkraft, (abgerufen am 03.06.2024)

Plantura Magazin, Sonnenhut: Experten-Tipps zum Anpflanzen, Schneiden & Vermehren, (abgerufen am 03.06.2024)

Mein schöner Garten, Sonnenhut: Ein Name, zwei Stauden, (abgerufen am 03.06.2024)

Mein schöner Garten, Sonnenhut, (abgerufen am 03.06.2024)

 

Darreichungsformen und Packungsgrößen

 

Gebrauchsinformation

Tabletten und Tropfen zum Einnehmen. Gel und Salbe zur Anwendung auf der Haut. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. 

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