Verstauchung
Eine Verstauchung ist schnell passiert und schmerzt. Doch worum genau handelt es sich bei einer Verstauchung? Wie kann man sie behandeln? Und was sollte man unbedingt vermeiden, wenn man sich verstaucht hat? Hier erhalten Sie Antworten.
Die letzte Stufe übersehen? Umgeknickt beim Joggen? Eine Verstauchung kann schnell passieren und ziemlich unangenehm werden.
Was passiert bei einer Verstauchung?
Doch was genau ist eigentlich eine Verstauchung? Einfach ausgedrückt wird dabei ein Gelenk über die Bewegungsgrenze hinaus bewegt. Man spricht medizinisch auch von der sogenannten Distorsion. Das Wort „Überbewegung“ klingt relativ harmlos und das, obwohl eine Verstauchung recht heftig sein kann. Denn durch die Verstauchung kommt es an den Bändern bzw. an der Gelenkkapsel zu einer Zerrung oder zu Faserrissen. Und das kann wiederum Schwellungen sowie Blutergüsse hervorrufen. Um Spätfolgen zu vermeiden, sollten auch Verstauchungen ärztlich untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Wie wird eine Verstauchung diagnostiziert?
Die Schmerzen können bei einer Verstauchung besonders heftig sein. Somit ist für Betroffene vielfach unklar, ob sie sich jetzt nun verstaucht oder sich vielleicht doch etwas gebrochen haben. Die Diagnose bleibt also eine Art Ausschlussverfahren: Denn ob es sich wirklich um eine Verstauchung handelt oder ob ein Bruch vorliegt, kann nur mittels eines Röntgens eindeutig gesagt werden. Ausgeschlossen sollten bei der Verstauchungssymptomaik in manchen Fällen auch Bänderverletzungen werden. Für die Diagnostik solcher Verletzungen stehen CT- oder MRT-Untersuchungen zur Verfügung.
Was kann man sich verstauchen?
Prinzipiell kann man sich eine Verstauchung an allen Gelenken zuziehen. Das Sprunggelenk ist aber eines der am häufigsten betroffenen Gelenke. Nicht umsonst gilt auch das Wort „Umknöcheln“ als Synonym für die Verstauchung, wenn man umgeknickt ist. Man kann sich aber auch die Finger verstauchen, häufig ist auch eine Handgelenksverstauchung, wenn man sich etwa bei einem Sturz abfängt – und selbst die Wirbelsäule kann von einer Verstauchung betroffen sein. In dem Fall überdehnt man sich die Bänder und Kapseln an den beweglichen Verbindungen der Wirbelsäule. Besonders häufig ist hier die Verstauchung im Bereich der Halswirbelsäule. Auch das bekannte „Schleudertrauma“ nach Auffahrunfällen ist eine Form der Verstauchung.
Grade der Verstauchung
Verstauchungen kann man abhängig von der Ausprägung der Verstauchung in Grade einteilen.
Grad 1 |
Wenn die Bänder überdehnt wurden, aber keine Strukturveränderungen vorliegen, spricht man von einer leichten Verstauchung. |
Grad 2 |
Es kann jedoch auch zu einem Teilriss der Bänder kommen. Dabei ist das Gelenk stabil, aber es liegt ein Bändereinriss vor. |
Grad 3 |
Im schlimmsten Fall kann es zu einem Riss der Bänder kommen. |
Alleine die Bandbreite der möglichen Verstauchungsausprägungen zeigt, weshalb es wichtig ist, eine Verstauchung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen.
Symptome der Verstauchung
Die Symptome sind abhängig von der Schwere der Verstauchung durchwegs vielseitig. Dazu gehören:
- Intensive stechende und/oder pulsierende Schmerzen des betroffenen Gelenks
- Schwellung
- Bluterguss
- Instabilität des betroffenen Gelenks
- schmerzhafte Bewegungseinschränkung
- Nacken- und Kopfschmerzen, Armkribbeln (bei Verstauchung der Halswirbelsäule)
Wie lange dauert eine Verstauchung
Abhängig von der Schwere der Verstauchung kann das Gelenk schon nach kurzer Zeit wieder ganz normal belastet werden oder aber es dauert einige Monate, bis eine Verstauchung völlig ausgeheilt ist. Etwa dann, wenn ein Bändereinriss die Folge einer Verstauchung ist.
Wie eine Verstauchung behandelt wird
In erster Linie sollte bei einer Verstauchung als Sofortmaßnahme die PECH-Regel angewendet werden. Das bedeutet:
- P für Pause
- E für Eis
- C für Compression
- H für Hochlagern
Das betroffene Gelenk sollte also unmittelbar geschont und gekühlt werden. Ein fester Verband sorgt für die wichtige Kompression und im Anschluss sollte die betroffene Stelle hochgelagert werden. Es kann aber auch angezeigt sein, das Gelenk zu schienen oder anderweitig – zum Beispiel durch eine Halskrause – ruhig zu stellen.
Lokale Salben können den Schmerz verringern und eine rasche Heilung fördern. Hierfür stehen heute auch natürliche Schmerzsalben oder kühlende Gels zur Verfügung, mit denen man auf sanfte Art die Verstauchung behandeln kann.
Was man nach einer Verstauchung vermeiden sollte
Neben den oben genannten Maßnahmen gegen die Verstauchung ist es auch wichtig, bestimmte Dinge kurz nach einer Verstauchung zu unterlassen, um eine rasche Heilung zu fördern.
- Verzichten Sie auf Saunagänge
- Nehmen Sie keine warmen Bäder
- Legen Sie keine Wärmeflasche auf die betroffene Stelle
- Trinken Sie keinen Alkohol
- Verzichten Sie auf Sport und intensive Bewegung
- Auch Massagen im verletzten Bereich sind bei einer Verstauchung kontraproduktiv