Schlafphasen: So sehen sie aus
Auch wenn wir uns manchmal nicht einmal an unsere Träume erinnern können: Der Schlaf ist eine spannende Notwendigkeit. Denn während der Schlafphasen passiert ganz schön viel mit uns. Hier lesen Sie, was in den unterschiedlichen Stadien des Schlafes vorgeht.
„La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu!“ Eigentlich passiert ja vermeintlich gar nichts im Schlaf. Sofern wir nicht durch Einschlaf– oder Durchschlafprobleme beim Schlafen gestört sind, widmen wir dem Thema kaum Beachtung. Hauptsache wir kommen nach einem langen Tag endlich ins Bett. Das Aufregendste ist da schon der ein oder andere Traum, an den wir uns am Morgen noch erinnern können. Oder?
Mitnichten – denn im Schlafzyklus passieren in unterschiedlichen Stadien und Phasen eine ganze Menge Dinge in uns:
- Unsere Körpertemperatur verändert sich im Laufe der Nacht.
- Blutdruck und Puls sinken beim Schlafen.
- Sowohl Atmung und Kreislauf als auch Verdauung und unser Muskeltones verändert sich in der Nacht.
- Der Übergang von „wach“ und „schlafend“ geschieht nicht plötzlich, sondern ist ein Übergang verschiedener Phasen mit unterschiedlichen charakteristischen körperlichen Besonderheiten.
Unterteilung der Schlafphasen
Ganz grob werden die Schlafphasen in die REM-Phase und die NonREM-Phase unterteilt. Insgesamt sind es 5 Schlafphasen, die einen ganzen Schlafzyklus ausmachen. Ein Schlafzyklus dauert 90 Minuten.
REM-Schlafphase
Die REM-Schlafphase ist unsere sogenannte Traumschlafphase. Sie kennzeichnet sich durch folgende Punkte:
- Schnelle Augenbewegungen – durch diese Bewegungen hat diese Schlafphase auch ihren Namen: „Rapid eye movement“. Diese schnellen Augenbewegungen unter den Lidern sind also typisch für die REM-Schlafphase, in der wir auch träumen. Daher wird diese Phase auch Traumschlafphase genannt.
- Während der REM-Schlafphase verarbeiten wir Sinneseindrücke und Informationen des Tages.
- In der Forschung zeigt sich, dass sich unsere Gehirnaktivität während dieser Schlafphase deutlich beschleunigt.
- In der REM-Schlafphase sind wir leicht zu wecken.
- Obwohl in der Traumschlafphase sämtliche Muskeln gleichzeitig erschlaffen, ist unser Nervensystem in der REM-Phase sehr aktiv.
- Auch unser Herzschlag sowie unser Blutdruck sind in dieser Schlafphase erhöht.
NonREM-Schlafphase
Zu den NonREM-Schlafphasen gehören – wie der Name schon sagt – alle anderen Schlafphasen, die wir in der Nacht zyklisch durchlaufen. Diese sind die
- Einschlafphasen
- Leichtschlafphasen
- Tiefschlafphasen
Diese Stadien wollen wir im Folgenden genauer betrachten.
Schlafphase 1: Einschlafphase
In der sogenannten Einschlafphase schlafen wir zu Beginn genau genommen noch nicht. In dieser Phase kommt es bei manchen Menschen zu Problemen – den sogenannten Einschlafproblemen. Idealerweise befinden wir uns jedoch vor dem Einschlafen in einem Zustand der Entspannung. Charakteristisch für die Einschlafphase ist Folgendes:
- Wir sind nicht mehr richtig wach, aber schlafen auch noch nicht wirklich. Wir befinden uns in einer Art Übergangphase von Wachzustand und Schlaf.
- Unser Bewusstsein ist in diesem Einschlafstadium noch aktiv, das bedeutet, dass wir z.B. noch sehr leicht aufgeschreckt werden können.
- In der Einschlafphase beruhigt sich unser Organismus, die Atmung wird langsamer und unsere Muskeln entspannen sich, wodurch viele Menschen in dieser Phase Muskelzuckungen kennen.
Schlafphase 2: Leichtschlafphase
Nach der Einschlafphase geht unser Schlaf in die sogenannte Leichtschlafphase über, in der wir die meiste Zeit des Schlafes verbringen. Schlafforscher gehen davon aus, dass wir sogar die Hälfte der Nacht in der Leichtschlafphase sind.
- In der Leichtschlafphase befinden wir uns, nachdem wir eingeschlafen sind. Wenn man so will, beginnt hier der eigentliche Schlaf.
- Es handelt sich in dieser Phase zumeist um einen ziemlich oberflächlichen Schlaf.
- Im Schnitt erreichen wir die Leichtschlafphase etwa 15 Minuten nach dem Einschlafen.
- Auch hier entspannen sich unsere Muskeln noch einmal und wir beginnen in ein Schlafstadium zu kommen, das den wirklich erholsamen Schlaf einleitet.
- In dieser Phase ist unser Bewusstsein immer noch bis zu einem gewissen Grad aktiv.
- In der Leichtschlafphase sind wir immer noch ziemlich einfach aufzuwecken.
Schlafphase 3 & 4: Tiefschlafphase
Nach der Leichtschlafphase geht unser Körper in die Tiefschlafphase über. In dieser erholen wir uns so richtig. Wer sich in der Tiefschafphase befindet, ist auch nicht mehr so leicht zu wecken. Die Tiefschlafphase ist eine wesentliche Regenerationsphase:
- In dieser Phase repariert sich unser Körper: Er nutzt die Zeit für Ausbesserungen von Gewebeschäden, Mechanismen zur Reparatur von Erbgutschädigungen werden aktiv und auch die Zellteilung ist wesentlicher Bestandteil der Tiefschlafphase.
- Unsere Atmung ist in dieser Phase langsam und besonders regelmäßig, unsere Muskeln sind gänzlich entspannt.
- Auch Blutdruck und die Temperatur unseres Körpers sinken in dieser Phase.
- Aufgrund der regenerativen Funktion der Tiefschlafphase ist dieses Schlafstadium für uns Menschen besonders wichtig.
- Gegen Ende der Nacht nimmt der Anteil der Tiefschlafphasen kontinuierlich ab.
Wie laufen die Schlafphasen ab?
Der Schlafzyklus folgt im Laufe der Nacht einem bestimmten Rhythmus. Zumeist gehen wir von der Wachphase in die REM-Phase Bevor der Leichtschlaf letztlich in einen Tiefschlaf übergeht, kann es sein, dass wir immer wieder aufwachen. Sind die Wachphasen in der Nacht bewusst und unangenehm, könnte es sich um ein Durchschlafproblem handeln. Prinzipiell wiederholen sich die Phasen des Schlafes in der Nacht immer wieder. Werden alle Phasen durchlaufen, spricht man von einem sogenannten vollständigen Zyklus, der im Durchschnitt etwa 90 Minuten dauert. Zu Beginn des Schlafes überwiegt übrigens die Tiefschlafphase. Gegen Ende der Nacht befinden wir uns mehr und mehr in der REM-Phase, wodurch wir uns auf das Aufwachen vorbereiten.