Passionsblume – eine Pflanze gegen nervöse Unruhe
Die Passionsblume- auch Passiflora genannt – wird mit ihren auffälligen Blüten gerne als Zierpflanze verwendet. Doch auch als Heilpflanze wird ihr großes Potenzial bei Unruhezuständen zugeschrieben. Die Passiflora incarnata wird zur Herstellung von Arzneimittel verwendet und wirkt nachgewiesen beruhigend und krampflösend auf das Nervensystem. Die Passionsblume wird somit unterstützend bei Unruhe, Schlafstörungen und Nervosität eingesetzt.
Merkmale der Passionsblume (Passiflora)
Die Passionsblumen gehört zu einer Pflanzengattung, die ursprünglich aus Nordamerika stammt und schon seit langer Zeit als Heilpflanze bei Unruhe, Spannungszuständen oder Einschlafstörungen eingesetzt wird. Ihre Verbreitung in Europa fand sie erst im 19. Jahrhundert, als sie zum beliebten Sammlerstück für Botaniker wurde. Insgesamt sind über 530 Arten der Pflanze bekannt.
- Pflanzenart: überwiegend Kletterpflanzen
- Wuchshöhe: zwischen 50 cm und 4 m
- Blüten: strahlend leuchtend, mehrfarbig
- Blätter: 10 bis 12 cm, dunkelgrün-glänzend
- Früchte: ovale, essbare Beeren
Wer sein zu Hause mit ihr schmücken möchte, sollte dabei wissen, dass die Passionsblume sowohl viel Sonne als auch viel Wasser benötigt. Manchen Arten der Gattung eignen sich ideal zur Herstellung von Tee, der aus frischen sowie aus getrockneten Blättern und Stängeln zubereitet werden kann. Die Passionsfrucht – auch Maracuja genannt – eignet sich zum Verzehr und gilt als wohlschmeckende, tropische Köstlichkeit.
Mythologie und Tradition der Passionsblume
Schon die Indianer sollen bestimmte Arten der Passionsblume zu heilenden, aber auch zu berauschenden Zwecken eingesetzt haben. Als Heilmittel wurde sie von den Indianern unter anderem zur Blutbildung und zur Behandlung von Verbrennungen sowie Wunden eingesetzt.
Die nordamerikanischen Siedler hingegen sollen bereits die beruhigende Wirkung einer besonderen Art der Pflanze gekannt haben. Hier kam die Passiflora incarnata (siehe unten) bei Nervosität oder Schlaflosigkeit, zum Einsatz.
In der christlichen Mythologie symbolisiert die Pflanze die Passion Christi. In ihrer Blüte sahen die Christen in vergangenen Zeiten – je nach Betrachtungsweise – nicht nur Symbole für die Apostel oder die Kreuznägel, sondern auch für die fünf Wunden Christi.
Anwendung der Passionsblume
Eine Sonderstellung unter den Passionsblumen hat die Passiflora incarnata. Ihr lateinischer Name bedeutet übersetzt „die fleischgewordene Passionsblume“ und geht damit wieder auf den christlichen Symbolkult zurück. Die Passiflora incarnata ist die einzige unter den hunderten Arten, die für die medizinische Anwendung in der modernen westlichen Medizin verarbeitet wird. Hierzulande sind vor allem spezielle Tropfen aus dem Passionsblumenkraut-Extrakt sehr bekannt, die als eine beliebte pflanzliche und natürliche Alternative zu klassischen Schlafmitteln gelten. Der Extrakt fördert dabei aber nicht nur einen guten Schlaf, sondern wird auch bei nervöser Unruhe untertags erfolgreich eingesetzt. Hier eine Zusammenfassung der Anwendungsgebiete:
Die Passiflora incarnata wirkt bei:
- nervöser Unruhe und Schlafbeschwerden
- Ängsten und Nervosität
- Erschöpfungszuständen
- Innerer Anspannung
Wie wirkt Passiflora incarnata?
In Studien und Laborversuchen konnte nachgewiesen werden, dass Passiflora-Extrakte auf den GABA-Rezeptor in unserem Gehirn wirken. Dieser Modulierung des Rezeptors folgen einige beruhigenden Auswirkungen:
- Förderung des Schlafs
- Entspannung
- Krampflösung
- Angsthemmung
Welche Pflanzenwirkstoffe genau für diese Reaktionen verantwortlich sind ist bislang noch nicht bekannt. Es wird allerdings angenommen, dass die beruhigende Wirkung auf bekannte Flavonoide zurückzuführen ist.
Inhaltsstoffe Passiflora incarnata
Für die Herstellung von Arzneimittel und beste Wirksamkeit wir der oberirdische Teil der Pflanze, also das Passionsblumenkraut, verwendet. Wichtige Inhaltsstoffe der Pflanze sind:
- Flavonoide: C-Glykoside, Apigenin, Luteolin und Isovitexin.
- ätherische Öle, essenzielle Fettsäuren und Cumarin-Derivate in geringen Mengen.
Quellen:
https://www.phytotherapie.at/06_laenger.pdf (abgerufen am 16.06.2020)
https://www.phytotherapie.at/PT-AUSTRIA/2009/PT0209.pdf (abgerufen am 16.06.2020)
Passiflora 2013, Schneider
Passiflora 2002, Krenn