Aktualisiert: 27.05.2025
Verstauchter Knöchel: Was tun?
Verstauchungen gehören neben Prellungen, Verrenkungen und Zerrungen zu den häufigen Verletzungen im Sport. Aber auch im Alltag ist eine Verstauchung schnell passiert. Besonders oft ist dabei der Knöchel betroffen. Was genau passiert, wenn man umknickt und sich den Knöchel verstaucht, wie Sie sich selbst behandeln können und wieso ein Arztbesuch bei einem verstauchten Knöchel immer sinnvoll ist.
Was passiert bei der Verstauchung des Knöchels im Fuß?
Der Knöchel, der eigentlich anatomisch zum Bein anstatt zum Fuß gehört, ist ein Knochen am unteren Unterschenkel-Ende. Es ist nicht der Knöchel selbst, den man sich verletzt, wenn man davon spricht, ihn sich verstaucht zu haben – sondern die stabilisierenden Bänder des Sprunggelenks werden bei einer Verstauchung überdehnt. Das sogenannte „dreiteilige Außenband“ am Knöchel wird dabei besonders häufig unnatürlich verdreht oder überdehnt. Bei dieser klassischen „Knöchelverstauchung“ kommt es zu Schmerzen in der Gegend des Knöchels, zu Schwellungen und teilweise auch zu Blutergüssen.
Wann Sie mit einer Verstauchung des Knöchels zum Arzt müssen
Ob das Band „nur“ überdehnt oder angerissen bzw. gerissen ist, ist für Betroffene nicht genau zu unterscheiden. Nach den ersten Selbstbehandlungs-Schritten sollten Sie also bald einen Arzt aufsuchen.
Ein unbehandelter Bänderriss kann nämlich ernste Folgen, wie eine dauerhafte Instabilität des Gelenks, nach sich ziehen. Bei Verstauchungen zweiten oder dritten Grades wird Ihr Arzt mit Ihnen die weitere Therapie besprechen.
Eine Verstauchung lässt sich in 3 Grade einteilen:
1. Verstauchung ersten Grades:
Bei einer unkomplizierten Knöchelverstauchung wird das entsprechende Seitenband überdehnt.
2. Verstauchung zweiten Grades:
Das Band kann allerdings bei einer Verstauchung auch angerissen sein.
3. Verstauchung dritten Grades:
Das Band ist gerissen.
Wenn Sie von einer Verstauchung ersten Grades betroffen sind, können folgende Maßnahmen zur Selbstbehandlung getroffen werden. Die ersten vier Schritte verstehen sich dabei als unmittelbare Erste-Hilfe-Handlungen, die der sogenannten PECH-Regel entsprechen, die als allgemeine Handlungsempfehlung nach einer Sportverletzung gilt und in jedem Fall durchgeführt werden sollte.
Schritt 1: Dem Knöchel Pause gönnen
Wenn Sie mit hohen Schuhen, auf rutschigem Untergrund, bei einem unbedachten Schritt oder beim Sport „umgeknöchelt“ sind, gilt es, der schmerzenden Stelle sofort eine Pause zu gönnen. Und damit ist keine kurze Rast gemeint, sondern es geht darum, dass Sie das Gelenk wirklich ruhig stellen und nicht mehr belasten.
Schritt 2: Den verstauchten Knöchel kühlen
Kühlung ist ein wichtiger nächster Schritt in der Behandlung eines verstauchten Knöchels. Die Kühlung mit Eis (Achtung: nie direkt auf der Haut!) oder anderen kalten Gegenständen ist vor allem im Hinblick auf die entstehende Schwellung relevant. Wie genau Sie bei der Kühlung des verstauchten Knöchels vorgehen sollen, können Sie im Hautpartikel zur PECH-Regel nachlesen.
Schritt 3: Richtige Kompression bei verstauchtem Knöchel
Mit einer elastischen Binde sollten Sie um Ihren verstauchten Knöchel etwas sanften Druck aufbauen. Durch die leichte Spannung, die mit dem Verband um das Sprunggelenk erzeugt wird, kann das Entstehen von Schwellungen und auch Blutergüssen minimiert werden. In der Apotheke gibt es mittlerweile sogar eigens dafür vorgesehene Sprunggelenk-Bandagen, die sich wie Socken anziehen und mit variablen Verschlüssen individuell an den Fuß anpassen lassen.
Schritt 4: Hochlagern des Fußes
Das Hochlagern ist nach den genannten Maßnahmen sowohl als erste Hilfe als auch in den Tagen nach der Verletzung eine wichtige Strategie, um möglichst rasch wieder schmerzfrei auftreten zu können. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wenn Sie den Knöchel hochlagern, fließt weniger Blut in den verletzen Bereich, wodurch Blutergüsse und Schwellungen – also die Folgen der Verstauchung – wiederum reduziert werden können.
Schritt 5: Knöchel mit natürlichen Medikamenten behandeln
Ein wichtiger Schritt in der Selbstbehandlung von Knöchelverstauchungen ist das Anwenden der richtigen Salben und Gels. Wer nicht sofort auf Salben, Cremes und Co mit synthetischen Wirkstoffen und Schmerzmittel setzen, sondern seinen Körper stattdessen bei der Heilung lieber natürlich unterstützen möchte, sollte in der Apotheke nach einer natürlichen Alternative mit den helfenden Wirkstoffen Arnica montana, Hamamelis, Echinacea, Beinwell und Calendula fragen. Das entsprechende natürliche Medikament bei stumpfen Verletzungen ist auch in Form von Tropfen und Tabletten erhältlich.
Schritt 6: Künftige Knöchelverstauchungen vorbeugen
Ein oftmals unterschätzter, aber besonders wichtiger Schritt in der Selbstbehandlung eines verstauchten Knöchels ist die anschließende Schonung des Sprunggelenks. Bei einer Verstauchung ersten Grades gibt es keine allgemeinen Fristen, die hier an Schonungszeit genannt werden können. Solange Sie noch Schmerzen verspüren, sollten Sie Ihr Gelenk jedenfalls nicht voll belasten. Beginnen Sie lieber ganz langsam Schritt für Schritt wieder mit Sport oder unterstützen Sie Ihr Gelenk noch einige Zeit mit dafür vorgesehenen Bandagen.
Um Knöchelverstauchungen vorzubeugen, sollten Sie Ihre Fußgelenke stärken. Regelmäßige Übungen auf dafür vorgesehenen Balance-Pads oder aber auch Fußtraining, wie das Greifen von Gegenständen mit den Zehen, sind dabei hilfreich.
Zusammenfassung: Das ist bei einer Knöchelverstauchung zu tun
| Arzt aufsuchen | Sind die ersten Maßnahmen getroffen, sollten Sie bei einer Knöchelverstauchung einen Arzt aufsuchen, damit dieser ausschließen kann, dass ein Band (ein)gerissen ist. |
| Knöchel ruhigstellen | Das Sprunggelenk sollte nach der Verstauchung des Knöchels sofort ruhiggestellt bzw. zumindest nicht mehr belastet werden. |
| Den verstauchten Knöchel kühlen | Rasche Kühlung nach der Knöchelverstauchung hilft, Folgen wie Schwellungen oder Blutergüsse zu vermindern. |
| Verband um den Knöchel | Ein leichter Druckverband sorgt durch die Kompression dafür, dass Schwellungen und Blutungen reduziert werden. |
| Knöchel hochlagern | Das Hochlagern des Fußes ist eine wichtige Maßnahme nach der Verstauchung des Knöchels. |
| Natürliche Medikamente | Für verstauchte Knöchel und andere stumpfe Verletzungen stehen heute bereits wirksame natürliche Medikamente zur Verfügung, die für die äußere lokale Anwendung oder aber auch zum Einnehmen geeignet sind. |
| Schonung und Vorbeugung | Der Knöchel sollte so lange geschont werden, wie ein Schmerz spürbar ist. Der Verstauchung beugen Sie mit einer Kräftigung des Gelenks vor, die durch bestimmte Übungen oder das Verwenden von Balance-Pads entstehen kann. |
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Bei stumpfen Verletzungen wie Verstauchung, Verrenkung, Prellung und Bluterguss sowie bei Abnützungserscheinungen an Knochen und Gelenken.
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Tabletten zum Einnehmen. Geeignet für Kinder ab 2 Jahren. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Disclaimer: Die Informationen auf dieser Website sind keinesfalls ein Ersatz für den persönlichen Besuch bei Arzt, Apotheker oder anderen medizinischen Fachpersonen. Die Gesundheitsartikel sind als Impulse zu verstehen, mit dem Ziel, sich näher mit Themen der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen und entsprechende Unterstützung zu suchen.
Quellen:
Rammelt, Richter, Walther: DGU Leitlinien Unfallchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Frische Außenbandruptur am Oberen Sprunggelenk (abgerufen am 18.01.21)
Verstauchung am Fuß: Was tun? (abgerufen am 18.01.21)