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Urin (Harn)

Urin auch Harn genannt ist ein Produkt, das von uns ausgeschieden wird. Das Ausscheidungsprodukt kann ein wichtiges Diagnosekriterium sein und Hinweise auf Erkrankungen geben.

Wir entledigen uns von Urin täglich meist mehrere Male. Wenn wir nervös sind, manchmal sogar öfter als sonst. Der Harndrang signalisiert uns, dass sich die Blase mit ihm gefüllt hat, und es an der Zeit ist, auf die Toilette zu gehen. Der Vorgang der Harnblasenentleerung – also das Urinieren – wird in der Fachsprache Miktion genannt. Produziert wird Urin in den Nieren. Ausgeschieden wird er über die ableitenden Harnwege. Je nach Flüssigkeitszufuhr, Gesundheitszustand oder Blutdruck produzieren wir Menschen pro Tag zwischen ein und zwei Liter Harn.

Häufige Fragen zu Urin

Im folgenden beantworten wir diese Fragen ausführlich:

Die wichtigsten Fragen beantworten wir in aller Kürze vorab.

Wie sieht gesunder Urin aus?

Gesunder Urin ist eine klare Flüssigkeit, die von gelber Farbe ist. Je nach Flüssigkeitszufuhr kann die Farbe dabei nahezu durchsichtig sein, ein blasses bzw. kräftiges Gelb aufweisen oder ein an Bernstein erinnerndes, dunkles Gelb annehmen.

Was die Urinfarbe verrät, Farbe des gesunden Harns - © Schwabe Austria

Gesunder Urin ist gelb – hell oder dunkel, abhängig von der Flüssigkeitszufuhr – © Schwabe Austria

Was ist eine normale Urinmenge?

Beim Urinieren scheiden wir Menschen durchschnittlich zwischen 200 bis 400 Milliliter Urin aus. Pro Tag kann so eine Harnmenge von durchschnittlich rund 1,5 Litern als normale Urinmenge angegeben werden.

Welche Urinfarbe ist gefährlich?

Urin kann neben Gelb auch Farben wie Rot, Grün, Blau, Braun oder sogar Schwarz annehmen. Dahinter können harmlose Ursachen wie die Einnahme bestimmter Medikamente liegen. Allerdings können andere Farben als Gelb auch auf – zum Teil schwerwiegende – Erkrankungen hinweisen. Bei einer Verfärbung des Urins sollte also immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Urin, Farbe des Harns, Bedeutungen - © Schwabe Austria

Diese Urinfarben (beispielhafte Darstellung) verlangen ärztlichen Rat. – © Schwabe Austria

Was sagt Uringeruch aus?

Starker Uringeruch kann auf eine hohe Urinkonzentration (z. B. durch mangelnde Flüssigkeitszufuhr) hindeuten oder auf eine bakterielle Zersetzung, wenn der Urin nicht mehr frisch ist. Ungewöhnlicher Uringeruch kann aber auch durch bestimmte Lebensmittel entstehen oder auf Stoffwechselerkrankungen und Harnwegsinfektionen hinweisen.

Wie wird Urin definiert?

Urin ist ein Ausscheidungsprodukt, das durch die Harnleiter in die Blase geleitet wird und von dort durch die Miktion – also das Wasserlassen – ausgeschieden wird. Dieses Wasserlassen ist im gesunden Fall ein bewusster (willentlicher) Vorgang frei von Schmerzen. Damit das Urinieren funktioniert, müssen die inneren sowie äußeren Blasenschließmuskeln genauso wie der Harnblasenmuskel intakt sein. Die Harnröhre ist im Normalfall durchgängig und die Nervenimpulse zwischen Gehirn und Harnblase werden bei gesunden Menschen wie vorgesehen übertragen. Andernfalls können verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen.

Einteilung von Urin

Urin kann unter anderem über die Phasen des Wasserlassens, die sogenannten Miktionsphasen, eingeteilt werden:

Erststrahlurin Das ist der Harn, der am Anfang des Wasserlassens abgegeben wird. Er kann mit Mikroorganismen verunreinigt sein, weshalb der Erststrahlurin bei diagnostischen Untersuchungen meist nicht in den dafür vorgesehenen Behälter abgegeben werden soll.
Mittelstrahlurin Der Mittelstrahlurin wird aus dem bereits laufenden Urinstrahl gewonnen. Der Harn dieser Miktionsphase ist meist jener, der für bestimmte Untersuchungen herangezogen wird.
Endstrahlurin Der Endstrahlurin ist der Harn am Ende des Urinierens. Genauso wie der Erststrahlurin wird er für die Harnuntersuchung zumeist nicht benötigt.

Welche Funktion hat Urin?

Die Funktion der Urinausscheidung liegt in der Notwendigkeit, den Haushalt von Flüssigkeit sowie Elektrolyten im Körper zu regulieren. Gleichzeitig werden Abbauprodukte des Stoffwechsels (insbesondere Stickstoffverbindungen, die z. B. beim Proteinabbau entstehen) über den Urin ausgeschieden. Urin entsteht durch einen Filterprozess in den Nieren, bei dem eben jene Abbauprodukte, aber auch fremde bzw. giftige Substanzen durch das Urinieren aus dem Körper ausgeschieden werden.

Wie wird Urin produziert?

Wenn die menschlichen Zellen Nährstoffe aus Nahrung oder Getränken verwertet haben, befördern sie bestimmte Abfallstoffe wieder zurück ins Blut, das zu den Nieren transportiert wird. Damit Urin überhaupt produziert werden kann, müssen die Nieren das Blut nun im ersten Schritt einmal grob filtern und von unerwünschten Stoffen befreien. Die gefilterten Abfallstoffe werden dann gemeinsam mit dem Wasser in den Nieren gesammelt. Dabei ersteht der sogenannte Primärharn. Davon können täglich bis zu 200 Liter produziert werden. Weil sich aber in diesem Primärharn auch noch Stoffe wie Elektrolyte, Aminosäuren oder Traubenzucker befinden, die der Körper noch verwerten kann, und die daher nicht ausgeschieden werden sollen, werden sie im weiteren Prozess rückresorbiert. Aus den zahlreichen Litern Primärharn entstehen so dann die rund 1,5 Liter Harn pro Tag, die tatsächlich beim Urinieren ausgeschieden werden.

Welche Bestandteile hat Urin?

Urin enthält die folgenden Bestandteile:

Wasser Hauptbestandteil des Urins
Harnstoff Entsteht aus dem Abbauprozess von Proteinen.
Elektrolyte Dazu gehören beispielsweise Kalium- oder Natrium-Ionen.
Harnsäure Entsteht durch den Abbau von Nukleinsäuren.
Kreatin Entsteht durch den Phosphatabbau in den Muskeln.
Organische Stoffe Dazu zählt beispielsweise Zitronensäure.
Hormone Auch Hormone sind Bestandteil des Urins.
Urochrome Farbstoffe, die beim Hämoglobinabbau anfallen.
Vitamine Auch wasserlösliche Vitamine befinden sich im Urin.
Proteine Proteine können ebenso in sehr kleinen Mengen im Harn zu finden sein.
Fremdstoffe Beispielsweise Medikamentensubstanzen

Urinprobe: So werden Harnproben gewonnen und untersucht

Da man aus dem Harn des Menschen mehrere diagnostische Marker ableiten kann, gehört eine Urinuntersuchung zu vielen standardisierten Untersuchungen: zum Beispiel bei Verdacht auf Harnwegs- oder Blasenentzündungen, aber auch bei Diabetes, Störungen der Nierenfunktion oder bei vermehrter Urinproduktion. Wie weiter oben erwähnt, wird für die Urinanalyse zumeist der Mittelstrahlurin verwendet, aus dem der Urinstatus abgeleitet wird. Dieser besteht in der Regel unter anderem aus folgenden Beurteilungen:

pH-Wert Ist der pH-Wert des Urins größer als 6, weist dies auf einen Harnwegsinfekt hin. Liegt der ph-Wert des Harns unter 5 und ist damit sauer, kann das eine Folge von starkem Durchfall oder auch von der Zuckerkrankheit sein.
Farbe und Geruch Bereits Farbe und Geruch der Harnprobe können in der Diagnose wertvolle Hinweise geben.
Zucker Zucker im Urin kann auf Diabetes mellitus sowie auf einige Krebsarten hinweisen.
Eiweiß Eiweiß kommt im Urin gesunder Menschen nur in sehr geringen Mengen oder gar nicht vor. Zu viel Eiweiß kann auf eine Nierenerkrankung hinweisen.
Ketone Ketone im Urin deuten auf einen verstärkten Fettabbau hin, was beispielsweise an einer völlig kohlehydrat- und zuckerfreien Ernährung liegen, aber auch auf eine Entgleisung bei Diabetes mellitus hindeuten kann.
Nitrit Einige Erreger von Harnwegsproblemen bilden Nitrit. Der Nachweis des Stoffes kann daher auf eine Blasen- oder Harnwegsentzündung hindeuten.
Bakterien Auf Bakterien werden Urinproben zum Beispiel mittels Schnelltest untersucht, um Infektionen festzustellen.
Blut Während weiße Blutkörperchen im Urin auf Entzündungen der Niere oder Blase hindeuten können, können rote Blutkörperchen Hinweise auf eine Harnwegsentzündung oder Blasenkrebs sein.

Urin für eine Harnprobe kann übriges nichts nur durch eine klassische Harnabgabe gewonnen werden. Es ist möglich, eine Urinprobe auch mittels eines Einmal- oder Dauerkatheters zu gewinnen. In manchen Fällen kann auch Blasenpunktionsurin gewonnen werden. Davon spricht man, wenn Harn durch die Punktion einer vollen Harnblase gewonnen wird. Weiters gibt es in der Urindiagnostik auch die Möglichkeit, 24-Stunden-Urin zu untersuchen. Dabei wird der gesamte Urin über eine bestimmte Zeitspanne gesammelt.

Wie sieht gesunder Urin aus?

Im Normalfall ist der Harn eine klare Flüssigkeit, die nahezu farblos bzw. hellgelb bis bernsteinfarben sein kann. Wie genau die Farbe des Urins aussieht, wird von den weiter oben beschriebenen Urochromen (Farbstoffe) mitbestimmt. Auch bei gesunden Menschen kann die Gelbfärbung des Urins stark variieren. Wenn Sie zu wenig getrunken haben, kann der Urin nahezu dunkelgelb sein. Wenn Sie besonders viel Flüssigkeit zu sich genommen haben, dann kann der Harn fast so durchsichtig wie Wasser sein. Sollte der Urin allerdings eine andere Farbe als einen Gelbton annehmen, sollten Sie achtsam bleiben.

Warnzeichen: Diese Urinfarbe ist gefährlich

Urin kann eine Vielzahl unterschiedlicher Farben annehmen. Einige davon deuten beispielsweise auf die Einnahme von Medikamenten hin. Auch Lebensmittel, wie beispielsweise Rote Rüben, können den Urin verfärben. In einigen Fällen sollten Sie allerdings rasch ärztlichen Rat einholen.

Bei den folgenden abweichenden Farben des Urins sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen:

Was ist eine normale Urinmenge?

Pro Toilettengang scheiden wir zwischen 200 und 400 Milliliter Urin aus. Im Laufe des Tages kann das bei gesunden Menschen eine normale Urinmenge zwischen einem und zwei Litern Harn täglich ausmachen. Weicht die Urinmenge davon ab und handelt es sich um eine vermehrte Harnproduktion, spricht man von einer Polyurie. Von der Oligurie hingegen ist die Rede, wenn es sich um eine verminderte Harnproduktion handelt. Die abweichende Harnmenge ist dabei nicht mit einem abweichenden Harndrang zu verwechseln. Dieser kann beispielsweise unabhängig von der tatsächlichen Urinmenge verstärkt auftreten und beispielsweise auf Probleme mit der Prostata oder auf Infekte der Harnwege hinweisen.

Was sagt Uringeruch aus?

Im Regelfall ist Urin nahezu geruchlos. Für den typischen, an Ammoniak erinnernden sowie stechenden Geruch ist die bakterielle Zersetzung des Urins verantwortlich. Allerdings kann ebenso Flüssigkeitsmangel und die damit einhergehende starke Konzentration von frischem Urin für Ammoniakgeruch sorgen. Auch bestimmte Lebensmittel können den Uringeruch beeinflussen. Typischerweise sorgt beispielsweise Spargel bei manchen Menschen für einen ungewöhnlichen Geruch des Harns. Ein unangenehmer Geruch des Urins kann allerdings auch auf eine Harnwegsinfektion hindeuten. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können ebenso einen ungewöhnlichen Uringeruch erzeugen.

Quellen:

Apotheken Umschau,Veränderte Urinmenge, (abgerufen am 01.06.2022)

MSD Manual, Veränderung der Farbe oder des Geruchs des Urins, (abgerufen am 01.06.2022)

Leading Medicine Guide, Unrinuntersuchung, (abgerufen am 01.06.2022)

DocCheck Flexikon, Urin, (abgerufen am 01.06.2022)

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Prostagutt duo-Kapseln: 60 Stk.

 

Gebrauchsinformation

Kapseln zum Einnehmen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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