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Arthrose oder Arthritis? Das ist der Unterschied

Besonders im Alter sind Menschen zunehmend mit Beschwerden des Bewegungsapparats konfrontiert. Sind die Gelenke betroffen, ist eine häufige Frage, ob es sich um Arthrose oder Arthritis handelt. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied?

Schmerzen im Bewegungsapparat im Allgemeinen und in den Gelenken im Speziellen sind leider vor allem in Alter keine Seltenheit. Gut 14 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher sind von Arthrose betroffen. Frauen haben dabei ein höheres Risiko, Arthrosen zu entwickeln als Männer. Sieht man sich die Zahlen noch einmal in unterschiedlichen Alterskategorien an, wird deutlich, dass das Alter der größte Risikofaktor für Arthrosen ist. In der Altersgruppe der über 75-Jährigen ist bereits jeder vierte Mann und jede zweite Frau betroffen. Von der sogenannten Rheumatoiden Arthritis – welche die häufigste Form der Arthriden darstellt – sind 1,5 Prozent der Bevölkerung betroffen. Doch wo genau liegt nun der Unterschied der beiden Erkrankungen, die jeweils Gelenkschmerzen hervorrufen können? 

Überblick: Unterschied von Arthrose und Arthritis

Um den Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis wirklich zu verstehen, lohnt sich die Beschäftigung mit den folgenden Fragen, auf die wir in diesem Artikel näher eingehen:

Arthritis Arthrose Unterschied - © Cava

Das ist der Unterschied zwischen Arthritis und Arthrose – © Cava

Was ist der Unterschied zwischen Arthritis und Arthrose?

Im Volksmund wird der Unterschied gerne am „heißen“ bzw. „kalten“ Geschehen festgemacht. Bei Arthritis handelt es sich immer um einen entzündlichen (heißen) Prozess in den Gelenken, während es sich bei der Arthrose um den Verschleiß des Knorpels handelt. Man beschreibt mit Arthrose also den Zustand des Knorpels. Die Gelenkbeschwerden bei der Arthrose entstehen demnach durch z. B. altersbedingte Abnutzung der Gelenke, nicht jedoch durch Entzündungen in ebenjenen.

Wann wird aus Arthrose Arthritis?

Auch wenn es sich bei der Arthrose um einen reinen Abnutzungsprozess der Gelenke handelt, kann sich eine Arthrose „aktivieren“. Von einer aktivierten Arthrose spricht man dann, wenn aufgrund der mechanischen Reizungen durch den Knorpelverschleiß eine Entzündung des Gelenks entsteht, anstatt aufgrund infektiöser Abläufe oder eines Autoimmungeschehens, wie für gewöhnlich bei der Arthritis. Aus einer Arthrose kann, muss aber keine Arthritis entstehen.

Ist Arthritis die Vorstufe von Arthrose?

Arthritis ist keine Vorstufe von Arthrose. Denn Arthritis und Arthrose sind ganz unterschiedliche Erkrankungen. Bei der Arthrose handelt es sich um den Abbau des Knorpels in den Gelenken. Bei der Arthritis handelt es sich um einen entzündlichen Prozess in den Gelenken, der unabhängig vom Zustand des Knorpels auftreten kann. 

Was hilft gegen Arthritis und Arthrose?

Nachdem beiden Erkrankungen unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Erkrankungsform. Bei Arthritis, die häufig aufgrund eines autoimmunen Geschehens entsteht, wird auf rheumatische Behandlungsformen gesetzt. Bei Arthrose reicht die Behandlung je nach Schweregrad der Knorpelabnutzung von der Therapie der Schmerzen mit Medikamenten oder Salben und Gels bis hin zu Bewegungstherapien, Physiotherapie und Operationen. Bei Gelenkschmerzen kommen häufig Topika, das sind Arzneimittel zur äußerlichen Anwendung über die Haut, sowie pflanzliche Präparate aus der Phytotherapie zum Einsatz. So hat sich beispielsweise die Heilpflanze Arnika im Zusammenhang mit Beschwerden des Bewegungsapparates bewährt.

Was ist Arthritis?

Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. Arthritis kann ein einziges Gelenk betreffen oder in zahlreichen Gelenken des Körpers auftreten. Dass es sich bei der Arthritis um ein entzündliches Geschehen handelt, zeigt bereits die Endung „-itis“, die für Entzündungen in der medizinischen Fachsprache gebräuchlich ist. Eine Arthritis kann akut auftreten oder zu einer chronischen Belastung werden. Häufig entstehen Gelenkentzündungen im Zuge der Arthritis aufgrund einer rheumatischen Grunderkrankung. Es gibt allerdings noch andere Ursachen.

Mehr zum Thema im Hauptartikel zu Arthritis. 

Was ist die Ursache von Arthritis?

Die häufigste Arthritisursache ist rheumatisch bedingt und damit auf ein autoimmunes Geschehen zurückzuführen, von dem Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Andere Ursachen für das Entstehen von Arthritis sind beispielsweise die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken (Gicht) oder die Beteiligung von Erregern. So können sowohl Bakterien als auch Viren sowie selten auch Pilze Arthritis auslösen.

Symptome bei Arthritis

Typische Symptome bei Arthritis sind:

Was ist Arthrose?

Bei Arthrose wird der Zustand des Knorpels näher beleuchtet. Wenn man von einer Arthrose betroffen ist, dann kann die Abnutzung der Gelenke festgestellt und bildlich sichtbar gemacht werden. Bei der Arthrose kann der geschädigte Knorpel langfristig brüchig werden, wenn keine Therapie eingeleitet wird. Das sorgt dafür, dass irgendwann die Oberfläche der Knochen im spätesten Arthrose-Stadium frei liegt, wodurch bei Bewegungen und Belastungen zum Teil starke Schmerzen entstehen. Arthrose kann dabei in allen Gelenken des Körpers auftreten, trifft allerdings häufig jene Gelenke, die im Laufe unseres Lebens besonders beansprucht werden. Daher kann Arthrose beispielsweise für Hüftschmerzen oder Knieschmerzen verantwortlich sein.

Mehr zum Thema im Hauptartikel zu Arthrose. 

Was ist die Ursache von Arthrose?

Die häufigste Ursache von Arthrose ist der altersbedingte Verschleiß des Knorpels. Es gibt allerdings auch andere Ursachen, die zu einer Arthrose führen können: Dazu gehört beispielsweise eine Infektion der Gelenke mit Bakterien, die den Knorpel nachhaltig schädigt, eine Entzündung in Form einer Arthritis, die nicht ausreichend behandelt wird und Schäden am Gewebe verursacht, oder Verletzungen sowie Fehlstellungen.

Symptome bei Arthrose

Typische Symptome, die bei einer Arthrose auftreten, sind die folgenden:

Behandlung von Arthrose und Arthritis

Arthrosebehandlungen haben vor allem das Ziel, Schmerzen zu lindern und den Bewegungsapparat zu entlasten. Daher kommen neben schmerzstillenden Medikamenten auch physikalische Behandlungen, Massagen, Krankengymnastik und orthopädische Hilfsmittel zum Einsatz. Gerade bei Knie- oder Hüftarthrosen kann auch die Reduktion des Körpergewichts eine wichtige Maßnahme sein. Reichen konservative Möglichkeiten nicht mehr aus, gibt es die Möglichkeit des operativen Einsatzes eines künstlichen Gelenks. In ganzheitlichen Behandlungsansätzen kommen vermehrt auch sogenannte Komplexmittel in der Arthrose-Behandlung zum Einsatz, die zum Teil in Form von Salben, Gels und Tabletten eingesetzt werden, allerdings auch im Zuge von Injektionen verabreicht werden können.

Die Behandlung von Arthritis fußt auf drei Säulen: Sie kann medikamentös, nicht-medikamentös sowie operativ sein und richtet sich nach der Ursache der Arthritis. Ist diese beispielsweise durch Bakterien bedingt, werden Antibiotika zur Behandlung eingesetzt. Bei rheumatoider Arthritis kommen krankheitsmodifizierende anti-rheumatische Medikamente (DMARD) und Biologika zum Einsatz. Auch Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung, Einlagen, Gehstützen und Schienen können im Zuge der Arthritisbehandlung zum Einsatz kommen. Um dauerhafte Knorpelschäden zu vermeiden, können auch operative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. 

Selbsttest: Habe ich Arthrose oder Arthritis?

Dieser Selbsttest ersetzt keinesfalls die Diagnose durch fachärztliche Expert*innen. Abgesehen davon ist es unerlässlich, bei Verdacht auf beide Erkrankungen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, da sowohl die Arthrose als auch die Arthritis unbehandelt schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Dieser Selbsttest gibt daher maximal eine Orientierung, um welche der beiden Erkrankungen es sich möglicherweise handeln könnte, je nachdem, ob Sie in der linken (Arthrose) oder in der rechten (Arthritis) Spalte mehr zutreffende Punkte finden:

Symptom Eher Arthrose Eher (Rheumatische) Arthritis
Anzahl der Gelenke Zu Beginn ist eher ein Gelenk betroffen Befällt bereits anfänglich oft gleich mehrere Gelenke
Auftauchen der Beschwerden Die Beschwerden treten eher langsam und schleichend auf Akute und wiederkehrende Gelenkschmerzen tauchen in sogenannten Schüben eher plötzlich auf
Schwellung der Gelenke Schwellung der Gelenke möglich Eher starke Schwellung und deutliche Überwärmung typisch
Schmerzen in Ruhe Schmerzen lassen in Ruhe eher nach. Je weniger Bewegung, desto weniger Schmerzen. Anlaufschmerz zu Beginn der Bewegung Schmerzen halten unabhängig von Bewegung an, bessern sich allerdings eher bei moderater Bewegung
Abgeschlagenheit Kein Leitsymptom Entzündungsgeschehen der Gelenke kann zu Abgeschlagenheit und Müdigkeit führen.
Morgensteifigkeit Kann vorhanden sein Eher stark und lang anhaltend
Betroffenheit der Gelenke Betrifft z. B. eher Knie- und Hüftgelenk, stark betroffene Gelenke können instabil werden Betrifft z. B. eher Knöchel, kleine Zehengelenke, Kiefer oder Ellenbogen
Geräusche Knackende oder knirschende Geräusche in den Gelenken Eher keine besonders auffälligen Geräusche

 

Quellen:

Statistik Austria, Soziodemographische und sozioökonomische Determinanten von Gesundheit, (abgerufen am 17.11.2022)

Österreichische Rheumaliga, Was ist Rheuma, (abgerufen am 17.11.2022)

Deutsche Rheuma Liga, Arthrose, (abgerufen am 17.11.2022)
Gelenk-Klinik, Arthritis: Ursachen, Symptome und Behandlung von Gelenkentzündungen, (abgerufen am 17.11.2022)

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. online, S2e-Leitline: Therapie der rheumatoiden Arthritis mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten, (abgerufen am 17.11.2022)

Apotheken Umschau, Arthrose: Gelenkverschleiß aufhalten und behandeln, (abgerufen am 17.11.2022)

Rheumaliga Schweiz, Arthritis oder Arthrose, (abgerufen am 17.11.2022)

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Zeel®-Salbe: 50 g, 100 g
Zeel®-Tabletten: 50 Stk., 250 Stk.

 

Gebrauchsinformation

Salbe zur Anwendung auf der Haut. Tabletten zum Einnehmen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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