Fieber: Richtige Einschätzung, Ursachen und Behandlung von Fieber
Plötzlich zeigt der Fieberthermometer 38,7 Grad. Welche wichtige Funktion das Fieber hat, warum Sie es dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten. Woher das Fieber kommt und wie Sie es passend einschätzen können, lesen Sie hier ebenso wie hilfreiche Tipps, was Sie jetzt tun können.
Schlapp, müde, abgeschlagen, fröstelnd oder schwitzend, der Kopf tut weh, die Augen brennen – eines oder mehrerer dieser Symptome lässt uns meist zum Fieberthermometer greifen. Für viele Menschen ist Fieber das absolute Warnsignal, jetzt das Bett zu hüten. Und das ist auch gut so. Denn Fieber sollten Sie – besonders bei älteren Menschen oder Kindern – niemals auf die leichte Schulter nehmen.
Was ist Fieber und wie entsteht Fieber?
Von Fieber spricht man im allgemeinen dann, wenn sich die Körpertemperatur erhöht. Diese Erhöhung der Temperatur ist in den allermeisten Fällen eine Begleiterscheinung von Infekten. Bei viralen oder bakteriellen Infektionen hat das Fieber eine wichtige Funktion, denn die Erhöhung der Körpertemperatur durch fieberauslösende Stoffe hilft dem Organismus, die Krankheitserreger zu bekämpfen. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass nicht jeder Anstieg der Körpertemperatur klassisches Fieber sein muss. So kann etwa auch ein heißes Bad, ein Saunagang oder anstrengende körperliche Aktivität zur Erhöhung der Körpertemperatur führen. In diesem Fall spricht man von der sogenannten Hyperthermie. Auch hormonelle Schwankungen können zur Erhöhung der Körpertemperatur führen.
Was sind die Ursachen von Fieber?
Die häufigste Fieberursache sind körperliche Infekte. Dazu zählen beispielsweise:
- Durchfallerkrankungen
- Erkältungen
- Windpocken
- Lungenentzündung
- Masern
- Harnwegsinfektionen
- Masern
Dem Fieber kann allerdings auch eine andere Ursache zugrunde liegen. Dazu gehören unter anderem:
- Vorangegangene Impfungen
- Bestimmte Krebserkrankungen
- Rheuma
- Die Einnahme bestimmter Medikamente
Welche Symptome können bei Fieber noch auftreten?
Die Zahl der begleitenden Symptome zur Erhöhung der Körpertemperatur ist groß. Die meisten Menschen reagieren immer wieder ähnlich auf Fieber, viele können daher an bestimmten Begleiterscheinungen auch ohne Messen schon erahnen, dass sie Fieber haben. Zu den bekannten Symptomen von Fieber gehören:
- Hitzegefühl
- Schwitzen
- Frösteln
- glasige, brennende Augen
- Gliederschmerzen
- Kraftlosigkeit
- kalte Hände
- gerötete Haut
- Schwindel
- Schmerzempfindlichkeit
- Müdigkeit
- Anstieg von Puls- und Atemfrequenz
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Unruhe, Verwirrung
- hohe Licht- und Lärmempfindlichkeit
- Bei Kindern kann es zu Fieberkrämpfen kommen
Wie messen Sie Fieber richtig?
Es gibt unterschiedliche Fiebermessgeräte. Der Verkauf von Quecksilber-Exemplaren ist in der EU mittlerweile verboten, es gibt jedoch neue Glasfieberthermometer, die mit einer ungiftigen Flüssigkeit gefüllt sind. Besonders bequem und schnell sind aktuelle Digitalthermometer, bei Kindern haben sich sogenannte Ohrthermometer bewährt. Wesentlich beim Fiebermessen ist, dass Sie den Thermometer immer nach der Gebrauchsanweisung verwenden. Das Modell sollte eine Genauigkeit von +/- 0,1 Grad sowie einen Messbereich von 36 bis 44 Grad aufweisen und die gemessene Maximaltemperatur festhalten.
Die Körpertemperatur kann dabei
- unter der Zunge,
- im Ohr
- in den Achseln,
- rektal und
- vaginal
gemessen werden. Die speziellen Ohrthermometer messen die die Temperatur dem Namen entsprechend im Ohr – und das sehr genau, wenn das Gerät sachgemäß verwendet wird. Ansonsten ist die genaueste Messungsmethode die rektale Variante. Sie sollten das Fieber aber jedenfalls immer an der gleichen Stelle mit dem gleichen Thermometer messen, um einen aussagekräftigen Verlauf Ihres Fiebers bestimmen zu können. Denn je nach Körperstelle kann die Messung um bis zu 0,6 Grad variieren.
Wie können Sie Fieber richtig einschätzen?
Um richtig einschätzen zu können, wann Ihr Fieber bedenklich wird, ist es wichtig, die Temperaturbereiche des Körpers zu kennen. Die in der Tabelle genannten Temperaturen gelten als Richtwerte für Erwachsene. Beachten Sie, dass die Normaltemperatur von Mensch zu Mensch genauso wie die Temperaturwerte von Fieber etwas variieren können. Bei hohem Fieber sollten Sie jedenfalls Ihren Arzt konsultieren. Vor allem für ältere Menschen kann hohes Fieber besonders beschwerlich werden. Ihr Arzt entscheidet dann, welche Behandlung für Sie passend ist.
Temperatur |
Einschätzung bei Erwachsenen |
36 bis 37 Grad Celsius |
Normaltemperatur |
37 bis 38 Grad Celsius |
Erhöhte Temperatur |
38 bis 39 Grad Celsius |
Fieber |
39 bis 40 Grad Celsius |
Hohes Fieber |
Wann kann Fieber gefährlich werden?
Ein ungefährer Richtwert ist, dass Sie als Erwachsener bei etwa 39,5 Grad Körpertemperatur einen Arzt konsultieren sollten. Wenn das Fieber plötzlich sehr hoch ansteigt, kann das ein Hinweis auf die Grippe sein. Über 40 Grad wird die Körpertemperatur bei Erwachsenen bedenklich. Bei einer bestimmten Temperatur gerinnt das Eiweiß in den Zellen, was zum Tod führt. Diese Schwelle ist ab 42 Grad Celsius erreicht.
Fiebersenkende Medikamente ja oder nein?
Fiebersenkende Medikamente sollten bei infektbedingtem Fieber nur dann eingenommen werden, wenn die Körpertemperatur bedenklich hoch steigt oder Sie die begleitenden Fiebersymptome gar nicht mehr aushalten können. Denn die Fiebersenker sorgen nur dafür, dass die Temperatur wieder abnimmt und sind gegen die Ursache des Fiebers – also den Infekt – wirkungslos. Da der Körper fiebert, um die Krankheitserreger (diese sind an die Normaltemperatur des Körpers gewohnt) und damit die Ursache selbst zu bekämpfen, sollte die Einnahme eines fiebersenkenden Medikaments im Idealfall in Absprache mit Ihrem Arzt gut abgewogen sein.
Wie können Sie Fieber behandeln?
Sofern das Fieber nicht ursächlich bekämpft werden kann – also etwa durch Antibiotika bei bakteriell bedingtem Fieber – gibt es eine Reihe fiebersenkender Medikamente. Zu den fiebersenkenden Wirkstoffen gehören:
- Ibuprophen
- Acetylsalicylsäure
- Naproxen
- Metamizol
- Parazetamol
- Diclofenac
Wie oben beschrieben, ist die Einnahme eines Fiebersenkers bei moderatem Fieber aber nicht zwingend notwendig.
- Da das Fieber an sich aber eine wichtige Funktion beim Gesundwerden hat, gönnen Sie sich bei Fieber lieber ausreichend Ruhe und trinken Sie vor allem viel, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken.
- Bei infektbedingtem Fieber können Sie mit pflanzlichen Medikamenten Ihren Körper bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien unterstützen.
- Homöopathische Medikamente helfen Ihrem Körper bei der Selbstregulation während des Fiebers.
- Mit den klassischen Essigpatscherln können Sie dem erhitzten Körper sanft helfen.
- Zu bekannten Hausmitteln bei Fieber gehört auch der Lindenblütentee.