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Harnleiter (Ureter) – Transportweg für Urin

Die Harnleiter transportieren Urin von den Nieren in die Harnblase. Genau wie die Nieren sind auch die Harnleiter paarig im Körper angeordnet. Wo sie liegen, wie sie funktionieren und welche Probleme mit den Harnleitern auftreten können.

Wie der Name bereits sagt, leiten die Harnleiter den Urin aus den Nieren ab. Der Harnleiter wird medizinisch Ureter genannt und verbindet die Nieren mit der Harnblase. Im Bauchraum sind die beiden paarig angeordneten Harnleiter prinzipiell gut geschützt. Dennoch kann es zu Schädigungen oder Beschwerden mit den Harnleitern kommen.

Überblick zum Artikel Harnleiter

Der folgende Artikel erklärt anschaulich die wichtigsten Punkte zu den folgenden Themen:

Funktion der Harnleiter: Urintransport von den Nieren in die Blase - © Canva

Harnleiter: Befördert Harn aus den Nieren in die Blase – © Canva

Häufige Fragen zum Thema Harnleiter

Bevor wir auf die oben genannten Fragen näher eingehen, erläutern wir die häufigsten Fragen zu den Harnleitern kurz vorab:

Kann der Harnleiter schmerzen?

Ja, Harnleiter können schmerzen. Zum Beispiel dann, wenn die Schleimhaut im Inneren der Harnleiter entzündet ist. 

Wo schmerzen Harnleiter? 

Da sich die Harnleiter in mehrere Abschnitte gliedern, können Schmerzen im Harnleiter in unterschiedlichen Bereichen des Körpers verortet werden. Schmerzen im Harnleiter können sich in Bauchschmerzen, Unterbauchschmerzen oder auch in Rückenschmerzen äußern. 

Was ist die Aufgabe der Harnleiter?

Die Aufgabe der Harnleiter ist es, mit wellenförmigen Bewegungen (ähnlich der Peristaltik, die im Darm vorherrscht) den Harn aus der Niere in die Harnblase zu befördern. Durch die Peristaltik können die Harnleiter den Harn auch gegen eine Steigung transportieren.

Wo ist der Harnleiter bei der Frau? 

Die Harnleiter sind bei Männern und Frauen gleich angeordnet. Größere Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt es bei der Harnröhre. Das ist allerdings nicht das gleiche. Die Harnleiter leiten den Harn nämlich in die Blase. Dort sammelt sich der Urin. Über die Harnröhre hingegen wird der Urin dann aus der Blase aus dem Körper entlassen. Die Harnröhre des Mannes ist ca. fünf Mal länger als jene der Frau. Im Vergleich zu den Harnleitern ist die Harnröhre auch wesentlich dicker. 

Was sind die Harnleiter? 

Die Harnleiter (medizinisch Ureter genannt) sind paarig angeordnet. Jede der beiden Nieren im Körper verfügt über einen Harnleiter. Dabei handelt es sich um einen muskulösen Schlauch, der im Inneren mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Ein Harnleiter ist nur wenige Millimeter dick, kann aber über 30 Zentimeter lang sein. Beide Harnleiter, die zu den Harnwegen gehören, münden in die Harnblase. Dorthin transportieren sie den Urin von den Nieren.

Anatomie: Wo liegen die Harnleiter?

Der Harnleiter beginnt am unteren Ende der Niere, die sich zum Harnleiter hin verengt. Das ist in etwa auf jener Höhe der Fall, auf der sich auch der zweite Lendenwirbel befindet. Beim Verlauf der Harnleiter wird zwischen dem oberen und dem unteren Teil unterschieden. Als Pars abdominalis wird der Bereich bezeichnet, der unmittelbar nach dem Nierenbecken beginnt. Dort sammelt der Harnleiter trichterartig den Urin. Als Pars pelvetica beschreibt man jene Stelle, in der der Ureter in die Harnblase mündet. Dieser Bereich des Harnleiters ist ventilartig mit der Harnblase verbunden und muskulär verschlossen, damit der Harn nicht zurück in die Harnleiter fließen kann.

Wie verlaufen die Harnleiter?

Der Harnleiter verläuft retroperitoneal. Das ist der Fachausdruck dafür, dass er sich auf seinem gesamten Weg unter dem Bauchfell außerhalb des Bauchraumes befindet. Er trifft von hinten auf den oberen Teil der Harnblase, in die er mündet. Während seines retroperitonealen Verlaufes kommt es beim Harnleiter zu verschiedenen Engstellen. Diese befinden sich unmittelbar beim Übergang von der Niere zum Harnleiter, wo er eine Biegung von rund 90 Grad macht, weiter unten dort, wo sich der Ureter mit der Beckenarterie kreuzt, sowie bei der Mündung an der Harnblase selbst. Außerdem unterkreuzt der Harnleiter beim Mann die Hodengefäße und bei der Frau unterkreuzt der Ureter die Eierstockgefäße. Dieser Bereich gilt als eine weitere Verengung der Harnleiter.

Die Wand der Harnleiter (Ureter-Wand)

Die Wand der Harnleiter ist komplex aufgebaut und unterteilt sich in verschiedene Schichten:

Bindegewebsschicht Medizinisch wird diese Schicht auch Lamina propria genannt. Durch die Bindegewebsschicht erhält der Harnleiter seine charakteristische Sternform im Innenraum. Diese Schicht sorgt dafür, dass sich der Harnleiter beim Transport von Harn entfalten kann.
Schleimhautschicht Diese Schicht wird in der Fachsprache als Tunica mucosa bezeichnet. Es handelt sich um eine Schicht, die aus einem Drüsengewebe besteht und zu der auch die Bindegewebsschicht gehört. Das Drüsengewebe sorgt mit besonders stark verbundenen Zellen dafür, dass kein Harn in den Bereich zwischen den Zellen gelangen kann.
Muskelschicht Die Muskelschicht des Harnleiters wird als Tunica muscularis bezeichnet. Bei der Muskelschicht des Ureters handelt es sich um glatte Muskulatur. Sie sorgt für die Peristaltik der Harnleiter, mit der durch wellenförmige Bewegungen der Urin in die Harnblase transportiert wird.
Bindegewebe Weiters gibt es mit der Tunica adventitia auch noch eine umhüllende Bindegewebsschicht, die z. B. auch die Baucheingeweide umgibt. Sie ist wichtig, um Gefäße an angrenzende Strukturen zu verankern.

Funktion der Harnleiter

Die Aufgabe der Harnleiter ist der Urintransport von den Nieren in die Blase. Dies geschieht nicht alleine durch die Schwerkraft, sondern durch die glatte Muskulatur, die sich zusammenzieht, und so für eine Peristaltik sorgt. Eine solche kennt man auch von unserem Darm. Diese wellenartigen Bewegungen sorgen im Darm dafür, dass unsere Verdauung funktioniert. Im Ureter transportiert die Peristaltik den Harn aktiv Richtung Harnblase. Die Wellenbewegung ist dabei so stark, dass der Urin auch durch die oben genannten Engstellen bewegt werden kann. Selbst dann, wenn wir z. B. einen Kopfstand machen und die Harnblase dabei höher als die Nieren liegt. Die Harnleiter funktionieren so, dass sie in der Harnblase selbst eine Art Ventil bilden, das dafür sorgt, dass kein Urin zurückfließen kann.

Schmerzen im Harnleiter

Auch im Bereich der Harnleiter kann es zu Erkrankungen und Funktionsstörungen kommen, die bisweilen Schmerzen hervorrufen und medizinische Hilfe erfordern. Mögliche Harnleiterprobleme, die zum Teil mit Schmerzen einhergehen, können die folgenden sein.

Verengung der Harnleiter Bei einer Harnleiterverengung staut sich der Urin und kann nicht mehr ordnungsgemäß abfließen. Dadurch kann es zu Schmerzen im Flankenbereich oder Blut im Urin kommen. Harnleiterverengungen müssen unbedingt medizinisch abgeklärt werden, da es andernfalls neben Infektionen unter anderem zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion bis hin zum Absterben der Nieren kommen kann.
Harnleiterentzündung Durch eine Blasen- oder Harnwegsentzündung kann es zu einer sogenannten aufsteigenden Infektion kommen. Dabei gelangen Bakterien in den Harnwegen immer weiter nach oben und können bis ins Nierenbecken aufsteigen. Dabei kann es auch zu einer Entzündung der Harnleiterschleimhaut kommen.
Harnleiterfehlbildung In den Harnleitern kann es Fehlbildungen geben. Dazu gehören die oben genannte Verengung, aber auch eine Erweiterungen der Harnleiter oder Verschlüsse der Harnleiter.
Harnleiterverletzung Bei schweren körperlichen Verletzungen können die Harnleiter verletzt werden. Auch bei manchen Operationen besteht ein Risiko, den Harnleiter zu verletzen.
Harnleitertumore Beim Ureter können sowohl gutartige als auch bösartige Tumore auftreten.
Harnleiterverschlussstörung Wenn der ventilartige Verschluss an der Harnblase gestört ist, kann es zu einem Reflux, also dem Rückfluss von Harn in den Ureter kommen. Das kann wiederum zu Infektionen der Harnleiter oder des Nierenbeckens führen.

Schmerzen im Harnleiter durch Nierensteine

Schmerzen im Bereich der Harnleiter entstehen häufig auch als Folge von Nierensteinen. Dabei handelt es sich um steinartige Ablagerungen aus dem Nierenbecken. Von Nierensteinen sind Männer doppelt so oft betroffen wie Frauen. Zwischen 30 und 50 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit am größten, Probleme mit Nierensteinen zu entwickeln. Wenn diese Nierensteine in den Harnleiter gelangen, werden sie als Harnleitersteine bezeichnet. Diese können besonders an den weiter oben beschriebenen Engstellen hängen bleiben. Vor allem bei älteren Menschen finden sich immer wieder Steine in den Harnleitern. Der Ureter versucht allerdings durch das Zusammenziehen der Muskeln, diese Harnleitersteine abzutransportieren, was zu krampfartigen Schmerzen führen kann. Diese bezeichnet man als Harnleiterkoliken, die als überaus schmerzhaft gelten. Kleinere Harnleitersteine werden oft einfach im Laufe der Zeit mit dem Urin ausgeschieden. Ärztinnen und Ärzte können nach einer umfassenden Diagnostik meist anhand der Lage und Größe der Harnleitersteine abschätzen, ob sie von selbst ausgeschieden werden oder ob es medikamentöse Unterstützung braucht. Bestimmte Alphablocker, also Arzneimittel, die zur Muskelentspannung eingesetzt werden, können bei Steinen bis zu zehn Millimetern Größe den Abgang unterstützen. Größere Steine können durch bestimmte Verfahren zertrümmert werden oder aber mittels Endoskopie oder einer Operation entfernt werden.

Zusammenfassung Harnleiter

Hier finden Sie die wichtigsten Infos zum Harnleiter noch einmal im Überblick:

 

Quellen:

National Library of Medicine, Medical expulsive therapy for ureteric stones (abgerufen am 07.09.2022)

Urologie Amriswil, Harnleiterenge (abgerufen am 07.09.2022)

Leading Medicine Guide, Harnleiterentzündung (abgerufen am 07.09.2022)

Apotheken.de, Nierensteine und Nierenkolik (abgerufen am 07.09.2022)

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Prostagutt duo-Kapseln: 60 Stk.

 

Gebrauchsinformation

Kapseln zum Einnehmen. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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