Kinder und Unruhe: Ein belastendes Kapitel für Groß und Klein
Wo ist die Grenze zwischen natürlichem Bewegungsdrang und dem Zappelphilipp-Syndrom? Wie bedenklich ist die derzeitige Unruhe meines Babys? Was kann ich gegen Unruhe bei Kleinkindern tun? Diese Fragen beschäftigen viele betroffene Eltern. Hier finden Sie Antworten.
Wenn Kinder Unruhe verspüren und ausstrahlen kann das viele – ganz normale und harmlose – Ursachen haben: Ein spannendes bevorstehendes Ereignis wie die erste Geburtstagsfeier mit Freunden, Weihnachten oder eine längere Reise können für Kinder durchaus mit großer Aufregung und damit Unruhe verbunden sein. Doch es gibt auch ernstzunehmende Gründe für Unruhe bei Kindern. Je nach Alter der Kleinen gilt es dabei, Unterschiedliches zu beachten.
Unruhe bei Babys und Kleinkindern
Unruhe bei Babys äußert sich durch Quengeln, Weinen oder Schreien. Mit diesen Lautäußerungen kommunizieren Säuglinge und Babys und geben uns damit prinzipiell einen Hinweis darauf, dass sie sich in irgendeiner Form unwohl fühlen.
Gründe für Unruhe bei Babys und Kleinkindern
Wenn Babys unruhig sind bzw. Phasen erhöhter Unruhe aufweisen, kann das für Eltern durchaus zur schlafraubenden Belastungsprobe werden. Wichtig ist daher, alle möglichen Gründe für die Unruhe Ihres Babys in Betracht zu ziehen. Diese können sein:
- Das Baby hat Hunger
- Ihr Baby fühlt sich unwohl aufgrund zu enger, zu warmer oder zu kühler Kleidung
- Das Baby wünscht sich Körperkontakt
- Die Windel Ihres Babys ist voll
- Ein wunder Po beim Baby
- Ihr Baby bekommt die ersten Zähne
- Das Baby reagiert mit Unruhe auf die bei den Eltern vorhandene Unruhe oder Anspannung
- Bauchschmerzen, Koliken
- Das Baby ist krank (Ohrenschmerzen, Fieber, Husten)
- Das Baby quengelt aus Langeweile
Was können Sie gegen die Unruhe Ihres Babys oder Kleinkindes machen?
Wenn Ihr Baby gefüttert, gewickelt und bequem gekleidet ist und keine weiteren äußeren Anzeichen für die Gründe der Unruhe vorliegen, können folgende Tipps helfen:
- Beruhigen Sie Ihr Baby durch Tragen oder Schaukeln oder durch einen Spaziergang
- Massieren Sie den Bauch Ihres Babys im Uhrzeigersinn, falls Bauchschmerzen der Grund für die Unruhe sind
- Versuchen Sie es mit einem Beißring, wenn Ihr Baby gerade Zähne bekommt
- Informieren Sie sich in der Apotheke über natürliche Heilmittel zur Behandlung von Unruhe. Es gibt beispielsweise homöopathische Phiolen und Zäpfchen, die bereits für Babys ab 6 Monaten geeignet sind und die bei Unruhezuständen – beispielsweise aufgrund leichter Bauchbeschwerden oder beim Zahnen – helfen
In diesen Fällen der Unruhe Ihres Kleinkindes oder Babys sollten Sie ärztlichen Rat aufsuchen
Wenn Sie Ihr Baby nicht wie sonst durch bestimmte Maßnahmen zur Ruhe bringen können, könnten hinter der Unruhe Ihres Kindes auch behandlungsbedürftige Krankheiten stehen. Bei länger anhaltender Unruhe ohne klare Ursache, Fieber, Ausschlägen oder Husten sollten immer ärztlichen Rat beim behandelnden Kinderarzt suchen. Denn die Unruhe kann ebenso durch z. B. ernstzunehmende Darmerkrankungen oder Ohrenentzündungen entstehen. Wenn organische Ursachen ausgeschlossen wurden, kann auch der Besuch in einer Schreiambulanz Hilfe bieten.
Unruhe bei größeren Kindern
Kinder haben naturgemäß ein großes Energiepotenzial. Mangelnde Bewegung, lange Stunden bei den Hausaufgaben oder langweilige Autofahrten können demnach leicht zu Unruhe bei Kindern führen. Je größer Kinder werden, umso eher kommen auch Emotionen wie Angst zu tragen. Zu typischen Kinderängsten gehört etwa die Furcht vor der Dunkelheit, die für Unruhe sorgen kann.
Was Sie gegen die Unruhe von Kindern tun können
Mit bestimmten Ritualen und Möglichkeiten können Sie die Unruhe von Kindern vermindern.
- Sorgen Sie für ausreichend Bewegung während des Tages, damit Ihr Kind seine Energie abbauen kann.
- Achten Sie gleichzeitig auf die Ernährung Ihres Kindes: Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke sowie eine große Menge an Kohlehydraten kann die Unruhe zusätzlich fördern.
- Sorgen Sie für abwechslungsreiche, kinngerechte Pausen nach der Volksschule oder während der Hausaufgaben.
- Entsteht die Unruhe aufgrund eines aufregenden bevorstehenden Ereignisses, sprechen Sie mit Ihrem Kind offen darüber und lassen dabei Platz für Fragen, die Ihr Kind Ihnen stellt.
- Rituale helfen gegen die Unruhe in der Dunkelheit: Dazu gehören Gute-Nacht-Geschichten, ein Nachtlicht oder aber auch ein Raumspray mit beruhigenden ätherischen Ölen, den man z. B. als „Schutzspray“ vorstellen kann, so lange Kinder noch in ihrer magischen Phase sind, um dem Kind Sicherheit zu vermitteln.
- Geben Sie Ihrem Kind einen klaren Rahmen vor, den Sie konsequent Einhalten. Dazu gehört auch, dass Sie Versprechungen einhalten. Das gibt Sicherheit. Versuchen Sie gleichzeitig, ruhig und für Ihr Kind vorhersehbar zu agieren, damit Ihr Kind Unsicherheiten und damit verbundene Unruhe vermeiden kann.
- Für bestimmte kindliche Unruhezustände gibt es homöopathische Komplexpräparate, die über besonders unruhige Phasen hinweghelfen können.
- Achten Sie auf Ihre eigene Stimmung: Sorgen, Ängste und Unruhe sowie Stresssituationen, die Eltern empfinden können sich auf Ihr Kind übertragen und damit bei ihm Unruhe auslösen.
Wann sollten Sie professionelle ärztliche oder therapeutische Hilfe bei Unruhe von Kindern in Anspruch nehmen?
Die Grenzen zwischen natürlicher Verspieltheit, Hibbeligkeit sowie Bewegungsmangel und einer ungesunden Unruhe verfließen. Nicht jedes aufgeweckte Kind ist hat automatisch ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) und nicht jedes eher zurückhaltende Kind ist von behandlungsbedürftigen Ängsten betroffen. Sollten Sie an Ihrem Kind jedoch folgende Symptome der Unruhe bemerken, ist ein Gang zum Hausarzt, Psychiater oder Kindertherapeuten unerlässlich:
- vermehrt aggressives und und Hippies Benehmen
- deutliche Konzentrationsschwierigkeiten
- Sie erleben Ihr Kind zunehmend impulsiv und unkonzentriert, die Unruhe ist allgegenwärtig
- absolut unvorhersehbares Verhalten
- Ihr Kind ist besonders ungeduldig oder sehr rücksichtslos
- Sie bemerken Ein- und Durchschlafprobleme bei Ihrem Kind
- die Unruhe Ihres Kindes geht mit körperlich deutlichen Symptomen wie Schwitzen, Herzrasen, Schwindelgefühlen, vermehrter Gang zur Toilette, Verdauungsbeschwerden und Übelkeit in bestimmten Situationen einher
- die Unruhe Ihres Kindes zeichnet sich durch permanente intensive Ängste aus, Sorgen und Angst sind allgegenwärtig
- Ihr Kind ist von Zittern, Kopfschmerzen oder auch Verspannungen betroffen