Hausstauballergie: Wertvolle Tipps
Hausstauballergie ist die dritthäufigste Allergie nach der Pollen- und Tierallergie. Bei der Allergie gegen Hausstaubmilben ist es nicht das mikroskopisch kleine Tier selbst, das die typischen Allergie-Symptome wie z.B. Niesen oder gerötete Augen, auslöst, sondern sein Kot.
Hausstauballergie ist im Gegensatz zur Pollenallergie eine Allergie, die das gesamte Jahr über auftreten kann. Haustaubmilben lieben ein Milieu, in dem der Luftaustausch verringert und die Luftfeuchtigkeit erhöht ist.
Wogegen sind wir eigentlich genau allergisch bei der Haustauballergie?
Wichtig zu wissen ist, dass Menschen, die von einer Hausstauballergie betroffen sind, nicht gegen den Staub an sich allergisch reagieren, sondern gegen die Exkremente von winzig kleinen Lebewesen, die mit freiem Auge gar nicht ersichtlich sind: nämlich Milben. Dabei handelt es sich um Lebewesen aus der Gattung der Spinnentiere. Bei den Allergie verursachenden Milben wird zwischen folgenden Arten unterschieden:
- Vorratsmilbe bzw Hausstaubmilbe: Dermatophagoides pteronyssinus und farinae
- Pflaumenmilbe: Tyrophagus putrescensciae
- Mehlmilbe: Acarus siro
2.000 dieser Hausstaubmilben können in nur einem Gramm Staub enthalten sein. Sie ernähren sich hauptsächlich von menschlichen Hautschuppen, von denen ein Erwachsener täglich so viele „fallen lässt“, dass sich gut 100.000 Milben davon satt essen können. Die Ausscheidungen der Milben sind winzige Teilchen, die nicht nur an Textilien aller Art haften, sondern auch in der Luft herumschweben. Allergiker kommen so über die Schleimhäute und die Atemwege mit den allergieauslösenden Stoffen in Kontakt.
Symptome bei einer Hausstaubmilbenallergie
Da sich die Milben am liebsten bei eher wärmeren Temperaturen, einer höheren Luftfeuchtigkeit über 50 Prozent und vor allem in der Nähe ihrer Nahrungsquelle Mensch aufhalten, finden sie sich in besonders großer Zahl in unseren Betten. Das ist der Grund, weshalb sich die Symptome einer Hausstaubmilbenallergie vor allem in der Nacht und in den Morgenstunden zeigen. Typisch hierfür sind:
- Atemprobleme und pfeifende Atemgeräusche
- verstopfte oder laufende Nase
- Nesselausschlag
- gerötete und juckende Augen
- Niesen
- auftretende Ekzeme bzw. Verschlechterung von bestehenden Ekzemen
- vermehrte Schleimproduktion in Bronchien und Nase
- Reizhusten
- Bindehautentzündung
Verwechslung der Hausstauballergie mit Erkältungssymptomen
Viele der Beschwerden fühlen sich wie eine Erkältung an. Da die Wärme liebenden Hausstaubmilben in der Heizperiode ihre Hochsaison haben, denken viele Betroffene, sie seien in der kalten Jahreszeit schlicht dauerhaft erkältet. Vermehrte Niedergeschlagenheit im Winter und das Gefühl, dauerhaft erkältet zu sein, kann ein Warnhinweis sein und sollte jedenfalls den Besuch bei einem erfahrenen Allergenologen nach sich ziehen. Er klärt mit dem sogenannten Pricktest ab, ob hinter ihren vermeintlichen Erkältungssymptomen nicht vielleicht eine Allergie gegen Hausstaubmilben steckt. Aus einer unbehandelten Allergie kann sich allergisches Asthma entwickeln.
Wichtige Tipps bei der Hausstaubmilbenallergie
Die Allergie gegen Hausstaubmilben kann im Gegensatz zur Kontaktallergie ursächlich behandelt werden. Mit der immunisierenden Allergieimpfung (mehr dazu lesen Sie hier) wird der Körper an das Allergen kontrolliert gewöhnt. Neben der Pollenallergie wird dieser Methode auch bei der Allergie gegen Hausstaubmilben eine gute Erfolgsrate zugeschrieben.
Symptomatisch können die Beschwerden der Hausstaubmilbenallergie zum Beispiel mit natürlichen Allergiemitteln behandelt werden.
Wie bei allen anderen Allergien gilt es aber auch bei der Allergie gegen Hausstaubmilben, das Allergen, so gut es geht, zu minimieren. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:
Betten richtig machen | Auch wer gerne Betten richtig aufschüttelt, sollte als Hausstaubmilben-Allergiker am besten trotzdem darauf verzichten. Die Decke zurückzuschlagen reicht völlig und vermeidet, dass Sie die Allergene in der Luft herumwirbeln. |
Waschen der Bettwäsche | Achten Sie beim Kauf von neuer Bettwäsche darauf, dass sie bei 90 Grad waschbar ist. Prinzipiell sollten Sie als Allergiker Ihre Bettwäsche bei jedenfalls 60 Grad waschen. Das Wechseln der Bettwäsche ist bei der Hausstaubmilbenallergie häufiger notwendig als sonst. Das bedeutet, Sie sollten Ihr Bett mindestens einmal pro Woche neu beziehen. |
Matratze reinigen | Beim Wechsel der Bettwäsche sollte auch gleich die Matratze mitgereinigt werden. Spätestens alle zwei Monate sollten Sie jedoch mit einem speziellen Milbenstaubsauger die Matratzen von Milben befreien. Eigene Matratzenschoner, die waschbar sind, vereinfachen den Prozess. Außerdem gibt es mittlerweile Überzüge, die ihre Hautschuppen nicht zu den Milben durchlassen, was den Tierchen die Nahrungsgrundlage entzieht. |
Spezielle Reinigung | Es gibt eigene Staubsauger, die einen bestimmten Luftfilter haben, und damit auch feinsten Staub sicher im Staubsaugerbeutel festhalten. Wer von einer Milbenallergie betroffen ist, sollte darüber hinaus einmal täglich alle Oberflächen sowie den Boden mit einem feuchten Tuch wischen. |
Feuchtigkeit minimieren | Staubmilben lieben Wärme und Feuchtigkeit. Besorgen Sie sich daher ein Messgerät für Luftfeuchtigkeit und sorgen sie mit ausreichender Lüftung für eine Luftfeuchtigkeit, die jedenfalls bei unter 65 Prozent liegt. |
Reizende Stoffe vermeiden | Reizende Stoffe wie etwa Zigarettenrauch können die Allergiesymptome verschlimmern. Sie sollten daher auf alle Fälle auf das Rauchen in der Wohnung verzichten. Auch Passivrauch wirkt sich ungünstig auf die Allergiebeschwerden aus. |
Auf Möblierung achten | Zu viele Polstermöbel sollten Sie in Ihren vier Wänden vermeiden. Aber auch Staubfänger wie Kunstblumen und Stofftiere sollten Sie entweder ganz vermeiden oder sehr regelmäßig reinigen. Vorhänge sollten ebenso regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. |
Quellen: