Haustierallergie
Eine Haustierallergie wird häufig auch als Tierhaarallergie bezeichnet. Sie ist nach der Pollenallergie die zweihäufigste Allergie. Etwa 300.000 Menschen sind in Österreich davon betroffen. Wer gegen bestimmte Tiere allergisch ist, kann sich natürlich von den betreffenden Vierbeinern fern halten. Doch was tun, wenn bereits ein Tier im Haushalt lebt?
Es sind nicht die Haare bei der man Tierhaarallergie als Betroffener allergisch reagiert, sondern vielmehr die Eiweißbestandteile, die sich im Speichel, dem Talg oder auf den Hautschuppen der entsprechenden Tiere befinden. Bei einer Haustierallergie reagiert der menschliche Körper auf diese an sich harmlosen Eiweißbestandteile so, als würde es sich um gefährliche Erreger handeln und fährt sein Abwehrprogramm auf, das wiederum zu den bekannten Allergiesymptomen führt. Was genau bei einer Allergie im Körper passiert, können Sie hier ausführlich nachlesen.
Anzeichen und Symptome einer Haustierallergie
Wenn Sie bemerken, dass folgende Reaktionen bei Ihnen regelmäßig auftreten, wenn Sie Kontakt mit bestimmten Tieren haben oder sich auch nur in ihrer Nähe befinden, könnte das ein Hinweis auf eine Haustierallergie sein:
- Niesen und laufende Nase
- gerötete oder juckende Augen
- Bindehautentzündung
- Kribbeln in Augen oder in der Nase
- Asthmatische Symptome
- Verschlechterung von Ekzemen
Wie häufig ist eine Tierhaarallergie?
Wer gegen Tiere allergisch ist, reagiert nicht automatisch auf jede Rasse des entsprechenden Tieres gleich. Dennoch kommt häufig vor, dass Tierallergiker gegen mehrere Tiergattungen allergisch sind. Wer gegen Katzen allergisch ist, ist zum Beispiel in 30 Prozent der Fälle auch gegen andere Tiere allergisch. Katzen führen die Haustierallergie-Statistik dabei an. Denn zu den häufigsten Haustierallergien gehören:
- Allergie gegen Katzen
- Meerschweinchenallergie (hier sind die Allergiesymptome verhältnismäßig oft besonders intensiv)
- Allergie gegen Pferde
- Hundeallergie
- Allergie gegen Vogelfedern
Insgesamt schätzen Experten, dass bis zu 300.000 Österreicher von einer Tierhaarallergie betroffen sind. Über die Hälfte davon reagiert auf mehr als eine Tierart allergisch.
Diagnose einer Haustierallergie
Es ist wichtig zu wissen, ob Sie tatsächlich von einer Haustierallergie betroffen sind, denn wenn sich Tierallergiker sehr häufig mit den Reaktionen auslösenden Tieren umgeben, kann dies zu einer Verschlechterung der Allergiesymptome führen, wodurch mit der Zeit neben lästigem Schnupfen oder juckenden Augen ernstzunehmende Probleme wie Atemnot oder gar Asthmaanfälle auftauchen können. Um Sicherheit zu haben, ob Sie wirklich von einer Haustierallergie betroffen sind, stehen den Ärzten folgende Methoden zur Verfügung.
Pricktest | Hier wird mittels der Reaktion geritzter Hautstellen auf Allergene die Allergie diagnostiziert. |
Provokationstest | Bei diesem Verfahren wird zur Allergiediagnose das Allergen direkt an die reagierende Stelle des Körpers eingebracht. |
Blutscreening | Mit diesem Verfahren werden Allergene unmittelbar im Blut festgestellt. |
Wenn Sie mehr über die einzelnen Testverfahren wissen möchten, können Sie dies in unserem Hauptartikel zum Thema Allergien tun.
Behandlung einer Tierhaarallergie
Wie bei anderen Allergieformen auch kann die Allergenspezifische Immuntherapie die Ausprägung der eigentlichen allergischen Reaktion im Laufe der etwa drei Jahre dauernden Behandlung im Idealfall deutlich senken. Dabei wird der allergieauslösende Stoff in geringer Form in den Körper mittels Injektion oder durch Tabletten bzw. Tropfen eingebracht, damit sich das Immunsystem an das Allergen gewöhnt. Hier muss aber dazu gesagt werden, dass die Erfolgschancen bei der Immunisierung gegen Tiereiweiße geringer sind als dies etwa bei der Pollenallergie oder bei der Hausstaubmilbenallergie der Fall ist. Daher bleibt Tierhaarallergikern oftmals nur über, die Allergene zu vermeiden oder die auftretenden Symptome zu lindern.
Tipps zur Vermeidung von Allergenen bei einer Haustierallergie
Um tierische Allergene und damit die Allergiesymptome so gut wie möglich zu vermeiden oder zu schwächen, haben sich folgende Maßnahmen bewährt.
Ausflüge und Besuche planen | Fragen Sie bei Besuchen in den Wohnungen anderer nach Haustieren. So können Sie sich bereits im Vorhinein ein von Ihrem Arzt verschriebenes Antihistaminikum einnehmen oder symptomlindernde Medikamente mit einpacken. Sollten Ihre Allergiesymptome zu intensiv sein, so schlagen Sie einen anderen Treffpunkt vor. |
Besondere Sauberkeit | Wenn Sie dennoch mit dem Allergie auslösenden Tier in Kontakt kommen, sorgen Sie dafür, dass Sie Tierhaare von Ihrer Kleidung entfernen und sich die Hände regelmäßig waschen. Sie sollten vor allem darauf achten, dass sie sich mit Händen, die mit dem Tier in Kontakt gekommen sind, nicht in die Augen oder ins Gesicht fahren. Waschen Sie nach Kontakt mit dem Tier ihre getragene Kleidung. |
Begünstigende Faktoren meiden | Rauchen beeinflusst jegliche Art von Allergie negativ. Verzichten Sie am besten darauf. |
Was tun bei Allergie obwohl schon ein Haustier bei Ihnen lebt?
Häufig werden Tierbesitzer, die im Laufe des Zusammenlebens mit ihrem Tier eine Allergie entwickeln, belächelt. Besonders wenn aus gesundheitlichen Gründen ein Tier ins Tierheim abgegeben werden muss, wird manchen Allergikern unterstellt, sie würden es sich einfach machen. Immerhin wäre die Allergie davor ja gar nicht erst da gewesen. Doch Allergien können sich erstens im Laufe der Zeit beim Menschen entwickeln und zweitens kann auch das gleiche Tier im Laufe seines Heranwachsens unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Ältere Hunde beispielsweise entwickeln andere Allergene als junge. Es kann also durchaus sein, dass Sie sich einen Welpen ins Haus geholt haben, auf den sie erst mit seinem zunehmenden Alter allergisch reagieren. Sind Ihre Allergiereaktionen oder die von anderen im Haushalt lebenden Personen zu heftig, geht es darum, verantwortlich einen guten Platz für Ihr Tier zu finden. Tierschutzorganisationen und Tierheime können Sie hierbei unterstützen.
Wer auf das Haustier nicht verzichten möchte, kann mit folgenden Tipps die Allergiereaktionen mildern:
- Waschen, kämmen und bürsten Sie das Tier mehrmals pro Woche, um lose Allergene so gut wie möglich zu eliminieren.
- Die von der Allergie betroffene Person sollte allzu engen Körperkontakt mit dem Tier so gut es geht vermeiden.
- Weisen Sie dem Tier eigene Plätze zu und vermeiden Sie, dass es sich auf der Couch oder Stühlen aufhält, die Sie regelmäßig benutzen.
- Verzichten Sie auf alle Fälle darauf, das Tier ins Schlafzimmer zu lassen.
- Versuchen Sie mittels Kleiderroller und häufigem Waschen Ihres Gewandes Ihre Kleidungsstücke so gut wie möglich von Allergenen zu befreien.
- Entscheiden Sie sich bei Vorhängen, Polsterbezügen, Stofftieren für waschbare Produkte, die Sie regelmäßig in die Waschmaschine stecken kö Besonders auf Stoffe wie Angora- oder Schafwolle sollten Sie verzichten.
Reinigen Sie vor allem Teppiche mit speziellen Geräten, welche die Allergene eliminieren. - Reinigen Sie Oberflächen und Böden häufig mit dem Staubsauger sowie mittels Nassreinigung.
Mit diesen Maßnahmen können Sie die Allergenbelastung so gering wie möglich halten.
Symptomatische Therapie der Haustierallergie
Auch wenn Sie die oben genannten Tipps beherzigen, lässt sich weder der Kontakt mit Tieren gänzlich vermeiden noch jedes Allergen aus dem Haus vertreiben, wenn darin ein Tier lebt. Gerade in Fällen einer permanente Allergenbelastung wünschen sich viele Betroffene eine sanfte Möglichkeit zur Symptombekämpfung, die regelmäßig eingenommen werden kann. In diesem Fall helfen bewährte natürliche Medikamente, die wirksam gegen Reaktionen wie Niesen, laufende Nase, tränende Augen und Hautirritationen sind.
Quellen: