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Wozu sind Mandeln im Hals?

Die Tonsillen – so die Fachbezeichnung für unsere Mandeln – erfüllen wichtige Aufgaben im Zusammenhang mit unseren Abwehrkräften. Wenn sie sich entzünden, kann das zu starken Schmerzen führen.

Die Mandeln liegen in unserem Rachenraum, im Hals, und ihnen kommt eine wesentliche Funktion für unser Immunsystem zu. Doch die Mandeln können sich auch entzünden. Bei einer Mandelentzündung kommt es bisweilen zu starken Schmerzen im Hals, vor allem, wenn die Entzündung von Bakterien ausgelöst wurde. Halsschmerzen aufgrund entzündeter Mandeln können aber auch durch Viren im Zuge einer Erkältung entstehen. Doch wo liegen die Mandeln eigentlich genau? Wie sehen sie aus? Welche Aufgabe haben sie? Und wie viele Mandeln hat der Mensch überhaupt?

Überblick: Mandeln

Im Artikel zu den Mandeln erhalten Sie Antworten auf die folgenden Fragen, die im Bezug zu Tonsillen häufig gestellt werden:

Was sind die Mandeln?

Die Mandeln, die aus einem bis zu zwei Zentimeter dicken lymphatischen Gewebe bestehen, bilden gemeinsam den lymphatischen Rachenring. In der Medizin werden sie als Tonsillen bezeichnet. Wenn wir von den Mandeln sprechen, sind meist die Gaumenmandeln gemeint. Diese können sich entzünden und zur typischen Mandelentzündung führen. Es gibt aber noch drei weitere Mandeln, die den Rachenring bilden. Die Mandeln sind reich an Leukozyten sowie Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) und sind Teil des Abwehrsystems in unserem Körper.

Wie viele Mandeln hat der Mensch?

Wir Menschen besitzen insgesamt vier Mandeln:

  Umgangssprache Fachsprache
1 Gaumenmandel Tonsilla palatina
2 Tubenmandel Tonsilla tubaria
3 Rachenmandel Tonsilla pharyngealis
4 Zungenmandel Tonsilla lingualis

Wo liegen die Mandeln?

Mandeln, Tonsillen, Lage im Körper - ©canva.com

Lage der Mandeln im Körper – ©canva.com

Die Mandeln bilden gemeinsam den sogenannten „Rachenring“. Einen wirklichen Ring darf man sich darunter nicht vorstellen, sondern eher eine ringförmige, aber nicht geschossene Ansammlung einzelner Inseln von Gewebe. Der Rachenring wird in der Fachsprache lymphatischer Rachenring oder auch Waldeyer-Rachenring (nach dem deutschen Anatom Wilhelm von Waldeyer) genannt. Von lymphatisch spricht man dann, wenn etwas auf die Lymphe oder auf lymphatische Organe bezogen ist. Der lymphatische Rachenring ist ein solches lymphatisches Gewebe, das sich über den Bereich von Rachen, Mundhöhle und Nasenhöhle erstreckt. Die unterschiedlichen Mandeln findet man hier:

Mit freiem Auge – also ohne Hilfsmittel – zum Teil sichtbar sind für uns nur die paarig angelegten Gaumenmandeln. Wenn wir den Mund weit öffnen, sehen wir sie links und rechts in den Schleimhautfalten der Gaumenbögen.

Aufgabe der Mandeln

Die Mandeln gelten als bedeutender Teilbereich unserer Abwehrkräfte. Wenn Erreger, wie Pilze, Viren oder Bakterien in unseren Rachen gelangen, sollen die Mandeln sie bereits ganz am Anfang abwehren. Sie sind demnach die erste Barriere gegen krankmachende Keime, die über die Atmung in unsere Atemwege eindringen wollen. Das Konzept der primären Abwehrbarriere wird allerdings aktuell immer wieder infrage gestellt. Es könnte sein, dass der lymphatische Rachenring eher die Aufgabe der Antigenstruktur-Erkennung verfolgt. Die Mandeln könnten somit durch die Funktion der Keimerkennung dazu beitragen, dass das systemisch agierende Immunsystem rascher seine Arbeit aufnimmt.

Mandel-Erkrankungen und Probleme mit Mandeln

Mandeln können von Entzündungen betroffen sein. Sowohl die Gaumenmandeln als auch die Tubenmandeln können sich entzünden. Sind die Gaumenmandeln von einer Entzündung betroffen, spricht man von einer Tonsillitis. Bei einer Entzündung der Tubenmandeln ist von einer Seitenstrang-Angina die Rede. Bakterielle Mandelentzündungen gehen häufig mit dem typisch weißlich-gelben eitrigen Belag auf den Mandeln, starken Halsschmerzen, Rötungen sowie Schwellungen und Fieber einher.

Ein Problem mit den Mandeln kann auch ihre Vergrößerung sein. Vor allem Kinder können von stark vergrößerten Gaumenmandeln oder Rachenmandeln betroffen sein. In der Alltagssprache werden vergrößerte Rachenmandeln auch als Polypen bezeichnet. Da vergrößerte Mandeln Probleme bei der Atmung oder beim Schlaf verursachen können, ist in manchen Fällen eine Operation angezeigt.

Ein bekanntes Problem mit den Mandeln sind auch sogenannte Mandelsteine. In den Spalten (Krypten) an der Oberfläche der Gaumenmandeln sammeln sich Bakterien und kleinste Speisereste an, die regelmäßig von den Mandeln entleert werden. Dann werden sie durch Kaubewegungen transportiert und einfach geschluckt. Ist der Transportmechanismus jedoch gestört, so kann sich das Gemisch in den Spalten vermehren und verhärten, bis es zu einem weißen „Stein“ wird. Gefährlich sind solche Mandelsteine – die keine Steine, sondern lebendige Biofilme sind – nicht. Allerdings können sie ein unangenehmes Fremdkörpergefühl verursachen und zu starkem Mundgeruch bei Betroffenen führen. Grund dafür ist, dass die Mikroorganismen stinkende Schwefelgase bilden.

Soll man Mandelsteine entfernen?

Die Bildung von Mandelsteinen ist Teil normaler anatomischer Prozesse und an sich nicht gefährlich. Sie sind auch nicht zwingend für Entzündungen oder andere krankmachende Prozesse verantwortlich. Prinzipiell ist es also gesundheitlich nicht notwendig, Mandelsteine zu entfernen. Da sich Mandelsteine jedoch unangenehm anfühlen können und Mundgeruch zu einer sozialen Belastung werden kann, wünschen Betroffene meist, dass die Ablagerungen entfernt werden.

Was kann man gegen Mandelsteine tun?

Man kann selbst versuchen, die Mandelsteine zu lösen. Man kann dafür vorsichtig mit einem frischen Wattestäbchen sanften Druck auf den Bereich neben dem Mandelstein ausüben, um sie so aus der Spalte zu bugsieren. Der Mandelstein kann dann geschluckt oder ausgespuckt werden. In hartnäckigen, vereinzelten Fällen sollten HNO-Äzrt:innen aufgesucht werden, um Mandelsteine zu entfernen. Hierfür gibt es spezielle Absaugemethoden.

Quellen:

Haider-Strutz, I. (2018) Anatomie – Biologie – Physiologie für Gesundheitsberufe (2. Aufl.). Facultas

DocChek Flexikon, Tonsille, (abgerufen am 25.04.2023)

HNO-Ärzte im Netz, Mandelentzündung, (abgerufen am 25.04.2023)

 

Darreichungsformen und Packungsgrößen

Angin-Heel®-Tabletten: 50 Stück

Angin-Heel®-Halsspray: 20 ml

 

Gebrauchsinformation

Tabletten zum Einnehmen. Halsspray zur örtlichen Anwendung im Mund- und Rachenraum. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.

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