Wirkt die Homöopathie? Eindeutig ja, wie Studien zur Wirkung zeigen.
Alles nur Placebo? Auch wenn der Placeboeffekt häufig in Verbindung mit Homöopathie genannt wird, geht die Wirkung der Homöopathie darüber weit hinaus.
Wie viele ärztliche Methoden wird auch die Homöopathie immer wieder kritisch betrachtet. Und das ist gut so: Denn nur durch kritische Auseinandersetzung mit allen medizinischen Therapieformen entsteht eine sich konstant weiterentwickelnde, verantwortungsvolle Medizin für die Patienten. Denn Konsumenten erwarten zurecht sichere und wirksamen Arzneimittel – ganz gleich, ob in der konventionellen oder in der komplementären Medizin. Doch wie kann Sicherheit und Wirkung in der Welt der Medikamente garantiert werden? Mit Studien und Untersuchungen: Und die gibt es selbstverständlich auch zur Homöopathie.
Wirkung der Homöopathie auf den menschlichen Körper
Die Homöopathie ist eine sogenannte Regulationstherapie. Ihre Wirkung basiert demnach auf dem Ausgleich von Körper und Geist, sodass der Organismus dazu angeregt wird, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Prinzipien der Wirkung gehen auf ihre Wirkweise zurück. Darüber können Sie sich hier ausführlich informieren.
Wirkung und Sicherheit der Homöopathie im Österreichischen Arzneimittelgesetz
Dass die Homöopathie eine sichere und wirkungsvolle Form der Medizin ist, zeigt schon alleine die österreichische Gesetzgebung zu homöopathischen Medikamenten. Denn im strengen Arzneimittelgesetz unseres Landes gelten für die Homöopathie die gleichen Auflagen wie für alle anderen Medikamente auch. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist hierzulande für die Überprüfung der Wirksamkeit von Arzneimitteln zuständig. Damit ein homöopathisches Präparat in der Apotheke verkauft werden darf, muss es also zuerst einige gesetzliche Stationen durchlaufen:
- Für die Zulassung homöopathischer Medikamente muss der Nachweis einer spezifischen homöopathischen Wirksamkeit erbracht werden.
- Die Wirkung kann zum Beispiel durch Literaturangaben erbracht werden, die zeigen, dass ein bestimmtes homöopathisches Mittel bei einem bestimmten Symptom wirksam ist.
- Neben der Zulassung können Homöopathika auch registriert werden: Dafür muss der Hersteller vor dem Gesetz einen Nachweis erbringen, dass die homöopathische Verwendung der Ausgangssubstanz belegt ist und dass sowohl Unbedenklichkeit als auch Qualität des Medikaments garantiert werden können.
- Speziell ausgebildete Gutachter untersuchen alle vorgelegten Daten und ermöglichen nur dann eine Zulassung oder Registrierung, wenn alle Voraussetzungen für Sicherheit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der homöopathischen Medikamente gegeben sind.
Wie ist der Forschungsstand zur Wirkung in der Homöopathie?
Da Homöopathen und Herstellern homöopathischer Arzneimittel daran gelegen ist, die Wirkung und Sicherheit ihrer Medikamente sicherzustellen, wird im Rahmen der Möglichkeiten zur Homöopathie intensiv geforscht. Zahlreiche Untersuchungen beschäftigen sich mit der Wirkung in der Homöopathie. Zuletzt konnte beispielsweise belegt werden, dass es Homöopathie-Untersuchungen gibt, die dem Goldstandard in der Medizin entsprechen. Wissenschaftlich ausgedrückt heißt dass, dass die Evidenz – also der Nachweis auf Wirkung – auch bei homöopathischen Medikamenten in den ersten beiden medizinischen Evidenzstufen erbracht werden kann.
Ist die Wirkung der Homöopathie nur Placebo?
Häufig hört man das Argument „Homöopathie ist doch nur Placebo“. Ein Mythos – denn auch in Homöopathie-Studien wird die Wirkung des homöopathischen Mittels oftmals gegen die Wirkung des Placebo-Effekts getestet. Nur wenn das Homöopathikum signifikant über den Effekt des Placebos wirkt, kann es klinisch als wirksam eingestuft werden. Der Placebo-Effekt beruht darauf, dass Menschen überzeugt sind, eine Substanz würde wirken, weshalb sie sich alleine aufgrund dieser Überzeugung nach der Einnahme einer wirkstofffreien Tablette besser fühlen. Dass die Homöopathie allerdings auch die Symptome und Beschwerden von Tieren und Säuglingen bessern kann, die sich jener Überzeugung gar nicht bewusst sind, zeigt, dass das Argument – Homöopathie sei nur Placebo – nicht greift.
Warum muss die Wirkung der Einzelmittel-Homöopathie in Studien differenziert betrachtet werden?
Richtig ist hingegen, dass in der klassischen Homöopathie – also der Einzelmittel-Homöopathie – die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. In Untersuchungen, die eine Vielzahl von Studien zum Thema berücksichtigen (sogenannte Metaanalysen), konnte längst gezeigt werden, dass die Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinausgeht. So ist zum Beispiel bereits nachgewiesen worden, dass bei Infektionen weniger Antibiotika eingesetzt werden müssen, wenn eine Behandlung mit Homöopathie erfolgt ist.
Wie sieht die Studienlage zur Wirkung der Komplexmittel-Homöopathie aus?
In der Komplexhomöopathie sieht das hingegen wieder anders aus. Denn in sogenannten Komplexmitteln sind viele bewährte Einzelmittel miteinander kombiniert, sodass das daraus entstehende Homöopathikum sehr wohl auf eine bestimmte Erkrankung oder ein Symptom zugelassen werden kann. Und das so entstehende Mittel lässt sich in seiner Wirkung – wie in der konventionellen Medizin – relativ einfach gegen herkömmliche Medikamente und gegen Placebos testen. Die Ergebnisse können darüber hinaus reproduziert werden. Auf diesem Gebiet der Homöopathie gibt es daher verschiedene Studien, die ihre Wirkung eindrucksvoll belegen:
- Einedoppelblinde, randomisierte und kontrollierte Studie beweist etwa, dass die Injektion mit zwei bewährten homöopathischen Komplexmitteln bei Patienten mit Kniearthrose zu einer Schmerzreduktion um mehr als 60 Prozent führt.
- Eine weitere homöopathische Komplexarznei gegen Schwindelzustände konnte in Studien sogar eine gleichwertige Wirksamkeit wie ein chemisches Schwindelpräparat zeigen und wurde daher in Deutschland auch als Homöopathikum in die allgemeinmedizinischen Leitlinien zur Behandlung von Schwindel aufgenommen.
- Außerdem untersuchte der Intensivmediziner Robert G. Hahn, der übrigens kein Homöopath ist, zahlreiche Daten zu placebo-kontrollierten, klinischen Homöopathie-Studien. Und er kam zu dem Ergebnis, dass man 90 Prozent aller klinischen Studien ignorieren müsste, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Homöopathie nicht wirkt.
Kennt man Nebenwirkungen in der Homöopathie?
Wenn es allerdings eindrucksvolle Nachweise für die Wirkung der Homöopathie gibt, wie sieht es dann mit den Nebenwirkungen aus? Bislang sind keine Nebenwirkungen von homöopathischen Arzneimitteln bekannt. Dies liegt vor allem daran, dass die Homöopathie da regulierend ansetzt, wo der Körper Anregung zur Selbstheilung benötigt. Sie greift nicht chemisch in den Organismus ein, sondern bringt ihn in Balance. Auf die wahllose Einnahme unterschiedlicher homöopathischer Einzel- und Komplexmittel sollten Sie allerdings dennoch verzichten. Denn Sie könnten – wenn Ihr Körper keine Regulation benötigt und damit also gesund ist – dadurch Symptome einer Arzneimittelprüfung durchlaufen bzw. können sich einzelne Mittel gegenseitig in ihrer Wirkung behindern. Deshalb sollten Sie auch homöopathische Arzneimittel immer in Absprache mit Ihrem behandelnden Homöopathen oder nach den Anweisungen in der Gebrauchsanweisung einnehmen.