Wie Sie Ihre Scheidenflora wieder aufbauen
Bestimmte Medikamente oder eine vorangegangene Scheideninfektion können die Scheidenflora nachhaltig angreifen. Es ist daher wichtig, sie wieder aufzubauen. Hier lesen Sie, mit welchen Methoden das möglich ist.
Die gesunde Scheidenflora ist natürlichen Schwankungen sowie äußeren und inneren Einflüssen unterlegen. Ist sie gestört, kann es zu Scheideninfektionen wie der Bakteriellen Vaginose oder einem Scheidenpilz kommen. Häufig ist es die Therapie mit Antibiotika, wodurch die Scheidenflora ins Ungleichgewicht kommt und anfälliger für Infektionen wird. Doch auch andere Einflüsse können zu einem ungünstigen Milieu der Vagina führen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gesunde Scheidenflora: So sieht sie aus
In einer gesunden Scheide herrscht ein saurer pH-Wert, für den hauptsächlich die Milchsäurebakterien (auch Laktobazillen genannt) verantwortlich sind. Kommt es nach einer medikamentösen Therapie zu einer Reduktion der Milchsäurebakterien, begünstigt dies bestimmte Scheideninfektionen. Deshalb ist es wichtig, die Scheidenflora nach der Therapie wieder aufzubauen. Auch nach einer durchlebten Scheideninfektion ist es wichtig, die Scheidenflora wieder aufzubauen, um einen Rückfall oder eine weitere Infektion zu vermeiden.
Welche Möglichkeiten gibt es, um die Scheidenflora wieder aufzubauen
Es gibt heute zahlreiche Methoden, um wieder ein Gleichgewicht der Milchsäurebakterien in der Vagina herzustellen. Bestimmte Präparate stehen hierfür in der Apotheke zur Verfügung. Aber auch einige Lebensmittel sollen hilfreich sein, wenn es darum geht, die Scheidenflora wieder aufzubauen. Einen Überblick dazu finden Sie hier.
Lokale Anwendung von Präparaten zum Wiederaufbau der Scheidenflora
Es gibt in der Apotheke zahlreiche Präparate – zum Beispiel Vaginal-Kapseln oder Vaginalzäpfchen –, die durch Milchsäure den pH-Wert der Scheide wieder senken, oder die durch Zufuhr von Milchsäurebakterien, die eine schützende Schicht an der Scheidenschleimhaut aufbauen, die Scheidenflora wieder normalisieren.
Scheidenflora aufbauen durch die orale Einnahme von Milchsäurebakterien
Nicht alle Frauen schätzen die lokale Anwendung von Milchsäure bzw. Milchsäurebakterien, da es nach dem Einführen am Abend am Morgen zu vermehrtem Ausfluss kommen kann oder sie sich während der lokalen Anwendung beim Geschlechtsverkehr unwohl fühlen. Milchsäurebakterien können mit passenden Präparaten jedoch auch in ausreichender Zahl oral aufgenommen werden, wodurch der Aufbau der Scheidenflora ohne das Einführen von Zäpfchen, Kapseln und Co. ermöglicht wird.
Den Aufbau der Scheidenflora mit bestimmten Lebensmitteln fördern
Zucker sollte während und nach einer Scheideninfektion weitgehend vermieden werden, da sich zu viel davon ungünstig auf die Scheidenflora auswirken kann. Dafür sollten Sie zum Aufbau einer gesunden Scheidenflora auf bestimmte Lebensmittel zurückgreifen, die sich sehr günstig auf das Milieu der Vagina auswirken sollen:
- Das Gärgetränk Kombucha enthält ebenso wie Joghurt Milchsäure und kann daher den Wiederaufbau der Scheidenflora unterstützen.
- Bestimmte Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin-E wirken sich günstig auf unsere Körperzellen aus. Dazu gehören Avocados, Süßkartoffeln oder auch Johannisbeeren.
- Ein niedriger Östrogenspiegel kann zu Scheidentrockenheit und damit zur Infektanfälligkeit der Vagina führen. Soja enthält beispielsweise das Hormon Östrogen.
- Viel Wasser zu trinken ist generell eine gesunde Maßnahme für unseren Körper. Beim Aufbau der Scheidenflora sollte man besonders auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
Geeignete Maßnahmen zum Erhalt einer gesunden Scheidenflora
Um nach einem geglückten Wiederaufbau der Scheidenflora das Milieu in der Vagina konstant in Balance zu halten, gibt es einige geeignete Maßnahmen, die eine gesunde Scheidenflora unterstützen. Darüber welchen Einfluss zum Beispiel übertriebene Intimhygiene oder nasse Badesachen haben können Sie sich hier informieren.
Weiter zu wichtigen Tipps für eine gesunde Scheidenflora.
Quellen:
Mendling, Vaginose, Vaginitis, Zervizitis und Salpingitis, 2. Auflage Springer (2006)
Houda Battikh, Kamel Chaieb, Amina Bakhrouf, Emna Ammar. Antibacterial and antifungal activities of black and green Kombucha teas (2012)
Dietary Reference Intakes for Vitamin C, Vitamin E, Selenium, and Carotenoids (2000)
Semmens, J., Tsai, C., Semmens, E., Loadholt, C. Effects of estrogen therapy on vaginal physiology during menopause. Obstet Gynecol. 1985