Häufige Ursache für Gelenkschmerzen: Arthrose
Der Abbauprozess in den Gelenken betrifft bei Arthrose vor allem ältere Menschen. Doch auch jüngere können von Arthrose betroffen sein. Hier finden Sie Antworten rund um Fragen zu Arthrose-Symptomen und ihrer Behandlung.
Arthrose ist eine Diagnose, die vor allem Menschen jenseits der 50 von Ärzten gestellt bekommen. Denn sie ist eine Form der Degeneration. Deshalb spricht man bei der Arthrose auch von „Gelenkabnutzung“. Arthrose wird oft mit Arthritis verwechselt.
Der Unterschied:
- Arthrose: durch Abnutzung der Gelenke entstehen Schmerzen
- Arthritis: Entzündliche Prozesse lösen Schmerzen in Gelenken aus
Was genau versteht man unter Arthrose
Die Arthrose, oder auch Periarthritis humeroscapularis bzw. Osteoarthrose, ist eine prinzipiell nicht entzündliche degenerative Erkrankung der Gelenke. Deshalb sind vor allem auch jene Gelenke betroffen, die viel beansprucht werden:
- Handgelenke
- Kniegelenke (Gonarthrose)
- Finger- und Hüftgelenk (Coxarthrose)
Arthrose ist für den Großteil aller Gelenkschmerzen verantwortlich und betrifft bis zu 80 Prozent aller Personen im Alter über 50 Jahren. Ist der degenerative Prozess eines Gelenks erst einmal in Gang gesetzt, kann man ihn nicht mehr aufhalten, sondern nur mehr verlangsamen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Arthrose ist daher wichtig, um den Krankheitsverlauf zumindest einzudämmen und im Idealfall für ein nur langsames Voranschreiten sowie für möglichst lange schmerzfreie Perioden zu sorgen. Besonders im Alter sind Gelenkabnutzungen in jedem Gelenk eines Menschen nachzuweisen. Das muss jedoch nicht automatisch zu Schmerzen führen.
In welche Grade kann Arthrose eingeteilt werden?
Man kann die Arthrose in vier verschiedene Schweregrade einteilen:
Grad 1 | Der Knorpel hat sich verfärbt und zeigt Erweichungen |
Grad 2 | Die Knorpeloberfläche ist mit kleinen Rissen durchzogen und aufgeraut |
Grad 3 | Es zeigt sich ein Defekt, der bis zum Knochen reicht |
Grad 4 | Der Knochen liegt durch den totalen Knorpelverlust komplett frei |
Wichtig zu wissen ist, dass diese Abstufungen der Abnützung des Gelenks zwar im Röntgen, Ultraschall oder im Kernspintomografen ersichtlich sind, aber die Schmerzen der betroffenen Person nicht unbedingt mit dem Grad des Knorpelschadens einhergehen müssen.
Welche Symptome für Arthrose gibt es
Dass es zu einer Arthrose gekommen ist, können schon im Frühstadium der Erkrankung bestimmte Anzeichen zeigen:
- In der Früh bemerken Sie, dass Ihre Gelenke nach dem Schlafen etwas versteift sind.
- Sie hören Geräusche, zum Beispiel Knirschen, in den Gelenken, wenn Sie sie bewegen.
- Wenn Sie längere Zeit in Ruhelage waren oder lange gesessen sind, schmerzt etwa das Kniegelenk bei der ersten Belastung. Der Schmerz vergeht jedoch, wenn Sie sich wieder bewegen. Man spricht hier auch vom sogenannten „Anlaufschmerz“.
- Unabhängig von Schmerzen bemerken Sie, dass manche Bewegungen eingeschränkt sind.
- Ihnen fällt auf, dass betroffene Gelenke immer wieder kraftlos sind.
Was sind Symptome einer fortgeschrittenen Arthrose
Ist die Gelenkabnutzung bereits weiter fortgeschritten, zeigt sich das durch beispielsweise folgende Symptome:
- Sie spüren in der Nacht gleichmäßige Gelenkschmerzen.
- Sie verspüren Schwellungen am betroffenen Gelenk und es schmerzt, wenn Sie darauf Druck ausüben.
- Ihre Gelenkschmerzen nehmen witterungsbedingt zu.
- Schmerzen können dauerhaft werden.
- Bewegungseinschränkungen an den Gelenken sind chronisch vorhanden.
Wie man die Arthrose behandeln kann
Bei der Arthrose unterscheidet man zwischen der konservativen Behandlung, der operativen Behandlung sowie der ganzheitlichen Behandlung.
Konservative Behandlung der Arthrose
Bei der konservativen Arthrosebehandlung geht es vor allem um Entlastung der betroffenen Gelenke. Möglichkeiten hierfür sind:
- Reduktion des Körpergewichts (vor allem bei Knie- und Hüftarthrose)
- Orthopädische Hilfsmaßnahmen wie Krücken oder Schuhinnenranderhöhungen
- Moderate Bewegung ohne Gelenkbelastung (beispielsweise Schwimmen)
- Krankengymnastik
- Ergotherapie
- Massagen
- Wärme- und Kältebehandlungen
- Elektrotherapie
- Muskulaturstärkende Maßnahmen
Auch schmerzstillende oder kortisonhaltige Medikamente sind Teil der konventionellen Arthrose-Behandlung.
Operative Behandlung der Arthrose
Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr helfen, um für Schmerzfreiheit sowie für Beweglichkeit des betreffenden Gelenks zu sorgen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Dazu stehen arthroskopische Verfahren, sogenannte Umstellungsoperationen oder auch der Einsatz eines Gelenkersatzes zur Auswahl. Gelegentlich kommen auch gelenkversteifende Operationen zum Einsatz.
Ganzheitliche Behandlung der Arthrose
Neben konventionellen Bewegungs- und Entlastungsmaßnahmen gibt es heute auch weitere ganzheitliche Behandlungsmethoden der Arthrose. Es gibt mittlerweile moderne Komplexmittel, die von manchen Ärzten als besonders wirksame Werkzeuge in der Behandlung von Gelenkerkrankungen gesehen werden und deren Wirksamkeit in Studien gezeigt werden konnte. Teilweise werden diese Wirkstoffe von Ärzten bei der Gelenkbehandlung mittels einer Injektion direkt ins betroffene Gelenk eingebracht, um eine Operation zu verhindern bzw. zumindest hinauszuzögern.
Arthrose vorbeugen
Es wird vermutet, dass es bei der Arthrose einen Zusammenhang zwischen genetischen aber vor allem auch Lifestyle- und Ernährungsfaktoren gibt. Experten geben an, dass folgende Maßnahmen eine sinnvolle Arthrosevorbeugung darstellen können:
- Gesunde und ausgewogene Ernährung, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen (besonders gut für die Gelenke sollen Rindssuppe und Braunhirse sein)
- Rauchen aufgeben
- Moderate, gelenkschonende Bewegung machen (Schwimmen, Radfahren in einem niedrigen Gang)
- Bestimmte gelenkstrapazierende Sportarten oder Fitnessübungen vermeiden (z. B. die Beinpresse im Fitnessstudio)