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Aktualisiert: 04.06.2025

Uhrentest: Zur Früherkennung von Demenz

Ziele des Uhrentests

Der Uhrentest (engl. „Clock Drawing“) ist ein psychometrischer Test, der zur Früherkennung einer Demenz angewendet wird. Mit dem Test werden die räumliche Wahrnehmung und die Gedächtnisleistung untersucht. Der Uhrentest wird angewendet im Rahmen  der Diagnose und Überwachung des Verlaufs einer Demenz durch den Arzt, wobei er sich mit seiner einfachen Durchführung großer Beliebtheit erfreut.

Uhrentest - © Schwabe Austria
Uhrentest - © Schwabe Austria

Uhrentest zur Früherkennung von Demenz

Demenz ist leider noch nicht heilbar, doch ist es möglich den Krankheitsverlauf zu verlangsamen, geeignet dafür ist unter anderem ein Extrakt der aus Ginkgo gewonnen wird,  die Durchblutung fördert und somit die Gehirnleistung stärkt. Eine Früherkennung ist deshalb sehr wichtig, um dem Patienten so lange wie möglich eine gute Lebensqualität bieten zu können.

Beim Uhrentest stellen sich dem Arzt folgende Fragen:

  • Wird die Anleitung verstanden?
  • Kann das Vorgehen beim Zeichnen richtig geplant werden?
  • Werden komplexe Muster richtig erfasst?
  • Ist die Funktion des visuellen Gedächtnisses eingeschränkt?

Anleitung zum Uhrentest nach Shulman

Der Proband bekommt ein Blatt Papier mit einem Kreis und einem Stift. Der Arzt gibt die Anweisung eine Uhr zu zeichnen und die Uhrzeit 11:10 einzuzeichnen. Diese letzte Anweisung kann auch erst gegeben werden, wenn die Uhr bereits gezeichnet wurde. Andernfalls könnte dieses Vorwissen die Zeichnung negativ beeinflussen, weil sich der Proband zu sehr auf die Uhrzeit konzentriert und somit Abstände schlampiger werden.

Der Arzt beobachtet die Vorgehensweise und macht sich Notizen zu:

  • Reihenfolge in der die Zahlen eingetragen werden
  • Korrekturen die vorgenommen werden
  • Zeit die gebraucht wird
  • Schwierigkeit

Auswertung des Uhrentests

Punkte

1

Kennzeichen

  • Perfekte Uhr
  • Zahlen richtig positioniert
  • Uhrzeit korrekt eingezeichnet
Uhrentest mit perfektem Ergebnis - © Schwabe Austria
Beispiel

Punkte

2

Kennzeichen

  • Leichte visuelle Fehler
  • Fehlerhafte Abstände
  • Hilfslinien
  • Zahlen außerhalb des Kreises
Uhrentest mit leichten visuellen Fehlern - © Schwabe Austria
Beispiel

Punkte

3

Kennzeichen

  • Uhrzeit fehlerhaft
  • Nur ein Zeiger
  • Uhrzeit als Text erfasst
  • Keine Uhrzeit vorhanden
Uhrentest mit fehlerhafter Uhrzeit - © Schwabe Austria
Beispiel

Punkte

4

Kennzeichen

  • Korrektes Einzeichnen der Uhrzeit wäre unmöglich
  • Ziffern fehlen
  • Zu viele Ziffern
  • Falsche Anordnung
  • Unleserlich
Uhrentest: falsche Anordnung  - © Schwabe Austria
Beispiel

Punkte

5

Kennzeichen

  • Wie bei vier Punkten, nur stärker ausgeprägt
Unleserlicher Uhrentest - © Schwabe Austria
Beispiel

Punkte

6

Kennzeichen

  • Keine Uhr erkennbar
  • Kein Versuch unternommen eine Uhr zu zeichnen
Uhrentest: keine Uhr im Ergebnis sichtbar - © Schwabe Austria
Beispiel

Ab dem Erreichen von 3 Punkten könnte eine Demenz vorliegen.

 

Vorteile des Uhrentest

Vorteile des Uhrentests sind:

  • Kurze Dauer von 5 – 10 Minuten
  • Sprachunabhängig anwendbar
  • Simple Erklärung und Anwendung

Für eine bessere Diagnose empfiehlt es sich mehrere Tests durchzuführen die auf Demenz schließen lassen. So bittet sich auch TFDD (Test zu Früherkennung von Demenz mit Depressionsabgrenzung) an oder MMST (Mini-Mental-Status-Test) an um das Ergebnis zu stützen und sicher zu gehen. Der TFDD ist ein großer Test, welcher viele kleine Tests umschließt. Der MMST wie auch der TFDD beinhalten beide auch den Uhrentest.

Verschiedene Versionen des Uhrentests

Es gibt verschiedene Versionen des Uhrentests. Ihre Unterscheidung liegt in der Vorbereitung, der Durchführung, Bewertung und deren Begründer.

Uhrentest Unterschiede zwischen Shulman und Sunderland

Während bei Shulman ein vorgefertigter Kreis verwendet wird, muss der Proband bei der Methode nach Sunderland auch das Ziffernblatt, also den Kreis, selbst zeichnen. Ein weiterer Unterschied ergibt sich im Punktesystem, den bei Sunderland können bis zu zehn Punkte erreicht werden. Wobei unter acht auf eine kognitive Beeinträchtigung hinweist und unter fünf die Wahrscheinlichkeit auf Demenz gegeben ist.

Uhrentest nach Watson

Auch der Methode nach Watson liegt ein fertiger Kreis zugrunde. Die Methode ist die simpelste da auf ein Einzeichnen der Uhrzeit verzichtet wird. Hier werden lediglich die Zahlen einer Uhr eingetragen. Die fertige Zeichnung wird vom Arzt geviertelt, wobei der Ausgangspunkt die Zahl zwölf ist. In jedem Viertel sollen drei Zahlen liegen, Zahlen auf den Linien zählen jeweils zum nächsten Teil. Bei einer falschen Anzahl gibt es in den ersten drei Quadranten einen Punk und im letzten vier. Somit ist ein Maximum von sieben Punkten zu erreichen. Bei mehr als drei kann von einer „Hirnleistungsstörung“ gesprochen werden.

Uhrentest schnell erklärt

Es gibt viele verschiedene Versionen des Uhrentests. Die Komponente der Einzeichnung der Ziffern bleibt bei allen gleich. Auch das Ziel und die Folgen bei einer positiven Testung sind bei allen Verfahren dieselben. Die Demenz soll so früh wie möglich erkannt und mit einer passenden Behandlung begonnen werden.

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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria

Disclaimer: Die Informationen auf dieser Website sind keinesfalls ein Ersatz für den persönlichen Besuch bei Arzt, Apotheker oder anderen medizinischen Fachpersonen. Die Gesundheitsartikel sind als Impulse zu verstehen, mit dem Ziel, sich näher mit Themen der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen und entsprechende Unterstützung zu suchen.

Quellen:

https://d-nb.info/1000775887/34 (Abgerufen am 06.08.2020)

https://kcgeriatrie.de/Assessments_in_der_Geriatrie/Documents/cct.pdf (Abgerufen am 06.08.2020)

https://www.universimed.com/at/fachthemen/uhrentest-erkennt-demente-hypertoniker-2117582 (Abgerufen am 06.08.2020)

https://kcgeriatrie.de/Assessments_in_der_Geriatrie/Documents/tfdd-manual.pdf (Abgerufen am 06.08.2020)