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Efeu im Garten

Wer im Garten eine Kletterpflanze setzen möchte, die auch im Winter grünt und möglichst robust ist, denkt häufig an den Efeu. Mit sogenannten Haftwurzeln kriecht und klettert der Efeu am liebsten an schattigen Plätzen an Bäumen, Sträuchern sowie an Hausmauern entlang. Das stark verzweigende, robuste Holzgewächs mit den charakteristisch geformten Blättern gilt als beliebte immergrüne Zierpflanze, die keinen allzu grünen Daumen erfordert. Kinder sollte man von den dunkelblauen bis schwarzen Früchten der Pflanze fernhalten. Bei ihnen können die Beeren zu Vergiftungssymptomen führen. In Form von sicheren pharmazeutischen Extrakten kommt der Gewöhnliche Efeu als schleimlösendes Mittel bei produktivem Husten, zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Bronchien und bei erkältungsbedingten Infekten oder Beschwerden an der Schleimhaut der Atemwege zum Einsatz.

Efeu im Garten

Der Efeu im Garten – © Canva

Botanik: Efeu auf einen Blick

Namen: Efeu, Hedera helix
Weitere Bezeichnung: Gemeiner Efeu, Gewöhnlicher Efeu
Familie: Araliaceae (Efeugewächse)
Herkunft: Europa, Türkei
Standortbedingungen: Schattenlage, bedeckt Böden oder klettert an Bäumen vorwiegend in Laubwäldern, bevorzugt frischen, lockeren, humusreichen Boden mit vielen Nährstoffen, er blüht nur in Tieflagen, kommt aber bis in mittlere Gebirgslagen vor
Wuchs: Bis zu 20 Meter hoher Kletterstrauch mit unterschiedlichen Blättern: 3- bis 5-lappige, dunkelgrüne, ledrige, glänzende Blätter mit herzförmigem Grund an schattig gewachsenen Zweigen; rautenförmig bis lanzettlich, spitz ungelappt an zum Licht wachsenden Trieben. Blüht mit Halbdolden im Herbst, daraus reifen im kommenden Jahr blauschwarze Beeren
Blütezeit: September bis Oktober
Einstufung (HMPC) Efeublätter: pflanzliches Arzneimittel / „well-established use“ 

Der Efeu ist eine äußerst bekannte Pflanze, die sowohl in den Wäldern des Landes als auch in städtischen Gebieten in Gärten als Hecke oder an Hausmauern häufig zu sehen ist. Wer ihn im Garten als schnellwachsende und durchaus anspruchslose Pflanze ranken lassen möchte, sollte dafür einen absonnigen oder schattigen Platz wählen. Dann kann die in jeder Saison grüne Pflanze viele Meter hoch klettern. Entgegen der landläufigen Meinung gehört der Efeu nicht zu den schmarotzenden Gewächsen. Einem gesunden Baum setzt der Efeu im Normalfall also nicht zu. Als Pflanze ist der Efeu stark mit der europäischen Kulturgeschichte verbunden. So galt er als Zeichen des ewigen Lebens sowie als Symbol für immerwährende Liebe. Deshalb war es früher auch Brauch, Hochzeitspaaren Efeuzweige zu schenken. In der Medizin hat der Efeu ebenso eine äußerst lange Tradition: In der Antike wurden seine Früchte und Blätter in Salben zur Schmerzstillung sowie bei Verbrennungen eingesetzt. In der evidenzbasierten Phytotherapie ist die arzneiliche Wirkung des Efeus heute für die Anwendung bei Husten belegt.

Efeu in unserem Arzneipflanzengarten

Damit der Efeu im Arzneipflanzengarten gut gedeiht, haben wir auf ideale Wachstumsbedingungen für die Kletterpflanze geachtet: Zwar stellt der Efeu an den Boden keine sonderlich großen Bedingungen und gilt generell als anpassungsfähig – am liebsten hat er allerdings einen feuchten, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Helle Efeusorten benötigen generell mehr Licht als dunkelgrüne, Mit einem absonnigen Standort macht man allerdings bei dieser Pflanze zumeist kaum etwas falsch. Sie gedeiht auch an schattigen Plätzen. Beim Zurechtstutzen muss man etwas Vorsicht walten lassen. Der Kontakt mit frischen Blättern und deren Saft kann zu allergischen Hautreaktionen kommen. Kinder sollte man insbesondere auch von den dunklen Früchten des Efeus fernhalten. Sie sind für sie giftig und können zu Durchfall und Übelkeit bis hin zum Erbrechen führen. Als Arzneidroge kommen die Blätter des Efeus – pharmazeutisch Hederae helicis folium genannt – bei Hustensymptomen zum Einsatz.

Schwabe Austria hat derzeit kein Arzneimittel mit Efeu im Portfolio, aber wir finden nicht nur „unsere“, sondern auch andere Arzneipflanzen spannend und interessieren uns für alles, was in Österreich wächst. So ist unser Arzneipflanzengarten auch zur Freude aller Mitarbeitenden angelegt.

Eigenschaften: So wirkt Efeu

Die Wirkung dieser Arzneipflanze ist nur in entsprechenden Trocken- oder Fluidextrakten aus der Apotheke gesichert. Die Blätter der Efeus enthalten unter anderem Triterpensaponine, Flavonoide, Sterole sowie Kaffee­säurederivate. Sie werden bei Husten mit zähflüssigem Schleim sowie bei Husten infolge einer Erkältung eingesetzt. Als unterstützende Ergänzung werden Efeublätter auch bei akuten Atemwegsentzündungen mit Husten als Begleitsymptom sowie bei chronisch entzündlichen Bronchialkrankheiten angewendet.

Efeu wirkt:

Medizinische Anwendungen

In Apotheken findet man Efeublätter in verschiedenen Zubereitungen und Darreichungsformen als Fertigarzneimittel zur Behandlung von produktivem Husten, zur Anwendung bei Erkältungskrankheiten der Atemwege und zur Unterstützung entzündlicher Bronchialerkrankungen. Diese Zubereitungsformen sind zum Beispiel:

Bei Kindern unter 2 Jahren sollten Zubereitungen aus Efeublättern nicht zum Einsatz kommen, da sich Atemsymptome bei ihnen dadurch noch verschlechtern können. Bis Kindern zwischen 2 und 4 Jahren ist bei der Anwendung von Efeuzubereitungen genauso ärztlicher Rat einzuholen, wie bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Hustenpräparate, in der Schwangerschaft oder bei Atemnot und Fieber. Auch bei einer bestehenden Gastritis oder einem Geschwür im Magen sollte Efeu nicht angewendet werden.

Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.

>> Tipp: Lesenswerte Pflanzen-Porträts finden Sie des Weiteren in Fritz-Gameriths-Phytoblog.

Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 18.11.2024
Aktualisiert am: 24.01.2025

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