Schwabe Austria

Kürbis im Garten

Der Kürbis ist im Herbst und Winter eine hervorragende saisonale sowie regionale Möglichkeit, gesundes Gemüse auf den Tisch zu bringen. Er liefert wertvolle Ballaststoffe für die Verdauung und enthält je nach Sorte Vitamin-A-Vorstufen der Carotinoide, die wichtig für die Aufrechterhaltung unseres Immunsystems sind. Auch Kalium und Kieselsäure sind im Fruchtfleisch des Kürbisses enthalten. Sie haben richtig gelesen: Es handelt sich tatsächlich um Fruchtfleisch, denn botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beere – und damit die größte ihrer Art.

Kürbis im Garten

Aus den Kürbissen, die im Arzneipflanzengarten von Schwabe Austria wachsen, wird im Herbst für alle Mitarbeitenden herzhafte Suppe gekocht. Verfeinert wird sie selbstverständlich mit einem kräftigen Schuss Kürbiskernöl, das aus den Samen der Pflanzen gewonnen wird. Ebenjene Samen – die Kürbiskerne – sind es auch, die in der Phytotherapie eine zentrale Rolle spielen. Sie werden bei Miktionsbeschwerden, also Beschwerden der Harnwege infolge der Reizblase oder der Benignen Prostatahyperplasie (BPH) eingesetzt.

Botanik: Kürbis auf einen Blick

Namen: Kürbis, Cucurbita pepo
Weitere Bezeichnung: Garten-Kürbis, Panzerbeere
Familie: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)
Herkunft: Südamerika, heute weltweit verbreitet
Standortbedingungen: Geschützter, sonniger Standort, optimaler Platz am Kompost, gedeiht jedoch bei gleichmäßig feuchter und nährstoffreicher Erde auf sandigen und lehmigen Böden gleichermaßen
Wuchs: Einjähriges Gewächs mit bis zu 10 m langen rau behaarten Sprossen, die am Boden kriechen, daraus erwachsen handförmig gelappte große lang gestielte Blätter, aus Blattachseln entspringen männliche sowie weibliche einhäusige Trichterblüten von gelber Farbe mit 0,2 mm große Pollen
Blütezeit: Von Juni bis August
Einstufung (HMPC) Kürbissamen (Cucurbitae semen): traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Die Früchte des Kürbisses werden bis zu 30 Kilogramm schwer und zählen damit zu den größten der Welt. Sie werden im Herbst geerntet und können an kühlen sowie dunklen Orten teils monatelang gelagert werden. Aus der Kürbisurform, die in Texas heimisch ist, haben sich weltweit mittlerweile zahlreiche Zier- sowie Speisesorten in unterschiedlichen Farben und Formen entwickelt. Zu den beliebten essbaren Sorten gehört etwa der hellbraun-orange Muskatkürbis mit seinem fruchtig-nussigen, süßlichen und leicht an Muskat erinnernden Geschmack. Oder der hell- bis dunkelorange Hokkaido Kürbis, der leicht nach Maroni schmeckt und durch sein faserarmes Fruchtfleisch besticht. Im Fruchtfleisch des Kürbisses sind die grünen bis hellbraunen oval-platten Samen zu finden, die man als Kürbiskerne kennt. Sie enthalten Proteine, Öl, Tocopherole, Kohlenhydrate und Phytosterole. Das kräftig dunkelgrüne nussige Kürbiskernöl wird aus ihnen gewonnen. Für pharmazeutische Zwecke werden die reifen Samen getrocknet und so unter anderem zu Pulver oder Trockenextrakten für die Arzneimittelherstellung verarbeitet.

Kürbis in unserem Arzneipflanzengarten

Der Kürbis für unseren Arzneipflanzengarten wird in den zuvor von Unkraut befreiten, tiefgründig gelockerten sowie mit Kompost angereicherten Boden zwischen Ende April und Anfang Mai direkt in den Boden ausgesät. Wenn es in dieser Zeit nochmals sehr kalt wird, sollten bereits sichtbare Keimlinge abgedeckt werden, um seine Entwicklung nicht zu verzögern. Je nach Sorte und Wuchsverhalten muss man bis zu drei Quadratmeter Beetfläche für den Kürbis rechnen.

In trockenen Phasen braucht der Kürbis reichlich Wasser. Ist bei sogenannten Lagerkürbissen der Stängel hart und trocken und hat er am Ansatz eine netzartige Struktur gebildet, ist der Kürbis reif für die Ernte. Einen reifen Kürbis erkennt man auch an einem hohlen Klang, wenn man auf ihn klopft sowie an einer der Sorte entsprechenden kräftigen Färbung der Schale. Sind sie wirklich reif, sind Kürbisse zumeist auch leichter, als man aufgrund ihrer Größe annehmen würde. Im Garten von Schwabe Austria gedeihen die Kürbisse außerordentlich gut. Das gilt auch für viele andere Regionen des Landes. Denn Österreich gehört zu den Ländern, die getrocknete, reife Kürbissamen auch als Arzneidroge in andere Länder zu pharmazeutischen Zwecken exportieren.

Schwabe Austria hat derzeit kein Arzneimittel mit Kürbiskernen im Portfolio, aber wir finden nicht nur „unsere“, sondern auch andere Arzneipflanzen spannend und interessieren uns für alles, was in Österreich wächst. So ist unser Arzneipflanzengarten auch zur Freude aller Mitarbeitenden angelegt.

Eigenschaften: So wirkt Kürbis

Kürbissamen haben eine durch Studien belegte Zulassung bei nächtlichem und unwillkürlichem Harnabgang. Als traditionell pflanzliches Arzneimittel werden Kürbiskerne auch bei den Symptomen einer Reizblase sowie bei Beschwerden im Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie) eingesetzt. Dazu zählen nächtlicher Harndrang, schmerzhaftes Wasserlassen, Harnverhalten, häufige Blasenentleerung und die Bildung von Restharn.

Kürbissamen wirken:

Medizinische Anwendungen

In Apotheken findet man Kürbissamen in verschiedenen Zubereitungen und Darreichungsformen in Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Harnwegsbeschwerden im Zuge einer Reizblase oder benigner Prostatahyperplasie. Diese sind zum Beispiel:

Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.

>> Tipp: Lesenswerte Pflanzen-Porträts finden Sie des Weiteren in Fritz-Gameriths-Phytoblog.

Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 21.01.2025
Aktualisiert am: 24.01.2025

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