Wer gerne an heißen Tagen ein sommerliches Erfrischungsgetränk oder einen Obstsalat mit der Pfefferminze verfeinert, hat sie im Töpfchen am Fensterbrett oder im eigenen Garten vielleicht griffbereit. Immerhin gilt sie nicht nur als robuste, sondern auch als pflegeleichte Pflanze, die sich durch einen besonders hohen Mentholgehalt auszeichnet.
Als wertvoller Rohstoff in der Phytotherapie hat die Pfefferminze im Arzneigarten von Schwabe Austria einen festen Platz. Sie wird in der modernen Pflanzenmedizin u. a. bei Magen-Darm-Problemen wie Völlegefühl und verdauungsbedingten Bauchschmerzen zur Krampflösung und Schmerzlinderung eingesetzt. Schon im 17. Jahrhundert wurde ihre Wirkung bei „Magenschwäche“ schriftlich festgehalten.
Namen: | Pfefferminze, Mentha x piperita |
Weitere Bezeichnung: | Echte Pfefferminze, Englische Minze, Gartenminze, Teeminze, Edelminze, Mitcham-Minze |
Familie: | Lamiaceae (Lippenblütler) |
Herkunft: | England |
Standortbedingungen: | Bevorzugt nährstoffreichen, frischen und leicht feuchten Boden, im Halbschatten oder lichten Schatten |
Wuchs: | Aufrechte, buschige Staude, die starke Ausläufer bildet, wird bis zu 50 cm hoch, mit kleinen, ährenförmigen blassrot-violetten Blüten und grünen Blättern mit gesägtem Rand |
Blütezeit: | Juli bis September |
Die Pfefferminze ist eine Kreuzung aus der Wasserminze und der Grünen Minze, die wiederum eine Kreuzung aus der Rossminze und der Rundblättrigen Minze ist. Man nennt diese Kreuzung daher auch „Tripelbastard“. Entstanden ist sie vermutlich bereits im 17. Jahrhundert durch Züchtungen in England. In einem damaligen Vorort von London – in Mitcham – ist ihr Anbau ab 1750 dokumentiert. Daher wird sie auch als Mitcham-Minze bezeichnet. Neben verschiedenen Sortengruppen und Subtypen, die aus der Pfefferminze mittlerweile entstanden sind, stammt der Großteil der Arzneidrogen heute weiterhin von der Gruppe der Mitcham-Pfefferminzen.
Die Pfefferminze ist eine winterharte Pflanze mit einem hohen Gehalt an ätherischem Öl. Zur Ölgewinnung wird die Pflanze in vielen Ländern – darunter auch Österreich – angebaut. In unserem Arzneipflanzengarten gedeiht sie hervorragend, sofern man darauf achtet, dass sie im Sommer genügend Wasser erhält. Wesentlich bei der Pflanzung von Pfefferminze im Garten ist das Abbringen einer Wurzelsperre, da sie zum Wuchern neigt. Alternativ kann Pfefferminze mit einem Topf ins Beet gesetzt werden. Alle paar Jahre sollte man die Pflanze verjüngen. Am besten gelingt das, wenn man sie nach der Blüte teilt. Auch ein Standortwechsel ist nach drei bis fünf Jahren für die Pfefferminze angeraten, da die Staude den Boden erheblich auslaugen kann.
Schwabe Austria verwendet das medizinische Arzneiöl der Pfefferminze gemeinsam mit Kümmelöl in einer magensaftresistenten Weichkapsel bei Verdauungsbeschwerden. Dazu gehören Blähungen, Völlegefühl oder Bauchkrämpfe. Das Arzneiöl der Pfefferminze wirkt krampflösend und schmerzlindernd bei verdauungsbedingten Bauchschmerzen. Weitere Informationen dazu lesen Sie unter Gaspan®
Die Blattdroge der Pfefferminze enthält ätherisches Öl, das 30 bis 55 % Menthol als Hauptkomponente beinhaltet. Auch Kaffeesäurederivate und Flavonoide gehören zu den Inhaltsstoffen. Die Pfefferminze wirkt in ausreichend hoher Dosierung bei innerlicher Einnahme spasmolytisch – also krampflösend – und choleretisch. Das bedeutet, dass sie den Gallenfluss anregt. Ihr Öl ist bei krampfartigen Verdauungsproblemen, vor allem auch beim Reizdarmsyndrom, medizinisch anerkannt. In einer verdünnten Form ist Pfefferminzöl u. a. auch zur äußeren Behandlung bei Spannungskopfschmerzen anerkannt.
In Apotheken findet man die Pfefferminze in zahlreichen Zubereitungen und Darreichungsformen sowie in Fertigarzneimitteln bei Magen-Darm-Problemen. Diese sind zum Beispiel:
Pfefferminzöl darf innerlich nicht von Patient:innen mit Gallenbeschwerden oder Leberproblemen angewendet werden. Auch Sodbrennen oder eine Refluxerkrankung können sich unter der Einnahme von Pfefferminzöl verschlechtern, da die Arzneipflanze auch den ösophagealen Schließmuskel entspannt. Äußerlich darf Pfefferminzöl in verdünnter Form nur auf intakter Haut, nicht auf Schleimhäuten und auch nicht in der Nähe der Augen angewendet werden. Bei Kindern und Babys ist Pfefferminzöl nicht empfohlen, besonders nicht im Bereich des Gesichts, da Menthol bei Kindern zu Reizungen bis hin zu Atemproblemen führen kann.
Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.
>> Tipp: Lesenswerte Pflanzen-Porträts finden Sie des Weiteren in Fritz-Gameriths-Phytoblog.
Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 05.06.2024