Die Hamamelis virginiana – oder auch Zaubernuss genannt – kam im 18. Jahrhundert von ihrer ursprünglichen Heimat im östlichen Nordamerika nach Europa. Hierzulande wächst sie als sommergrüner Strauch, der mehrere Meter hoch werden kann. Als winterharter Busch gilt die Zaubernuss als beliebte Zierpflanze in Gärten sowie in Parks. Denn ihre dekorativen gelben Blüten bildet die Hamamelis im Spätherbst bzw. im Winter aus. So stellt sie einen dekorativen Farbklecks in der ansonsten schon kargen winterlichen Landschaft dar.
Als Arzneipflanze wird die Hamamelis bei bestimmten Beschwerden mit der Haut eingesetzt. Sowohl aus den kurz zugespitzten, eiförmigen Blättern als auch aus der Rinde des Strauches werden Arzneidrogen gewonnen.
Namen: | Hamamelis, Hamamelis virginiana |
Weitere Bezeichnung: | Zaubernuss, Zauberhasel, Zauberstrauch |
Familie: | Hamamelidaceae |
Herkunft: | Aus dem Osten Nordamerikas |
Standortbedingungen: | Bevorzugt kalkarmen Untergrund, wächst auf mäßig nährstoffreichem Boden |
Wuchs: | Sommergrüner Strauch, zumeist als Unterholzgewächs, mit an Haselblätter erinnernden Blättern und korallenförmigen gelben Blüten |
Blütezeit: | Im späten Herbst und frühen Winter |
Als sogenannte „Witch Hazel“ kam die Zaubernuss im Jahr 1736 von Amerika nach England, von wo aus sich der Busch in Mitteleuropa verbreitet hat. Das Zauberhafte, das der Pflanze ihre verschiedenen Namen gab, geht auf die frühere Verwendung ihrer Zweige als sogenannte „Wünschelrute“ zurück. Damit suchte man nach Wasseradern. Womöglich erschien allerdings den Namensgebenden auch ihre Fruchtreife als etwas Magisches: Wenn die reifen Früchte im Sommer aufplatzen, schleudert die Pflanze die Samen aus ihren Kapseln teils mehrere Meter weit. Das Öffnen der Kapseln kann man sogar mit einem Geräusch wahrnehmen.
Im Arzneipflanzengarten wurde darauf geachtet, dass die Zaubernuss geschützt steht. Denn zu viel Wind bekommt der Pflanze nicht. Am liebsten hat Hamamelis einen sonnigen Standort, doch auch im Halbschatten gedeiht sie auf einem gut durchlässigen, sandigen und lehmigen Boden, der mäßig nährstoffreich ist. Staunässe verträgt die Hamamelis nicht besonders gut. Zu achten ist bei der Pflanze auch auf Pilzerkrankungen, für die Hamamelis-Arten anfällig sind. Die gelben Blüten, die in ihrer Form an Korallen erinnern, verströmen in Herbst einen strengen Geruch. Arzneilich verwendet werden allerdings nicht die Blüten, sondern ihre Blätter und die Rinde. Diese ist an frischen Zweigen grau und rötlich behaart. Ältere Äste und der Stamm zeigen eine hellbraune Färbung der äußeren Rinde, die im Inneren rotviolett erscheint.
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Die Wirkung von Hamamelis kann nur in entsprechenden Zubereitungen aus der Apotheke gesichert ein. Sie kommen bei unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz. Darunter fallen etwa die äußere Anwendung bei lokalen Hautentzündungen oder leichten Entzündungen der Schleimhaut, in den Anfangsstadien eines Hämorrhoidalleidens sowie bei Sonnenbrand, Insektenstichen und Blutergüssen. Man erhält Zubereitungen aus den Hamamelisblättern sowie aus ihrer Rinde. Auch das Destillat der Blätter und Zweige – das sogenannte Hamameliswasser – wird für die Herstellung von Lotionen, Salben und Flüssigkeiten verwenden. Für eine Wirkung sind Qualität und Dosierung ausschlaggebend.
In Apotheken findet man Hamamelis in verschiedenen Zubereitungen und Darreichungsformen in Fertigarzneimitteln. Diese sind zum Beispiel:
Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.
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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 04.06.2024