Waldmeister im Garten
  
  Der Waldmeister (Galium odoratum), auch Maikraut genannt, ist eine altbekannte Heilpflanze, die vielerorts in Europa und Asien verbreitet ist. Sein charakteristischer Duft, der an Heu und frisches Gras erinnert, wird durch das in ihm enthaltene Cumarin verursacht. Der Waldmeister findet sich häufig in schattigen Laubwäldern, er kann wie ein schöner Bodendecker ganze Teppiche zaubern und hat in der Volksheilkunde einen festen Platz erobert. Der Waldmeister wird nicht nur für seine beruhigenden und entkrampfenden Eigenschaften geschätzt, sondern ist des Weiteren auch eine beliebte Zutat in der Küche, wie zum Beispiel als unverkennbarer Bestandteil der sogenannten Maibowle.
  
  Botanik: Waldmeister auf einen Blick
| Namen: | Waldmeister, Galium odoratum | 
| Weitere Bezeichnung: | Maikraut, Waldtee, Leberkraut, Maiblume, Waldmutterkraut u.v.m. | 
| Familie: | Rötegewächse (Rubiaceae) | 
| Herkunft: | Weit verbreitet auf der Nordhalbkugel – Europa und Asien | 
| Standortbedingungen: | Der Waldmeister wächst vielerorts, besonders in Laubwäldern. | 
| Wuchs: | Typische Blätter in Quirlform an langem Stängel, wird meist 30 cm hoch, weiße Blüten | 
| Blütezeit: | April bis Juni | 
| Einstufung (HMPC): | Bisher keine Monografie, keine Einstufung als Arzneimittel | 
Der Waldmeister gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Er erreicht eine Höhe von 10 bis sogar 50 Zentimetern und zeichnet sich durch seine quirlförmig angeordneten Blätter aus, die in Gruppen von sechs bis neun um den Stängel stehen. Die kleinen, sternförmigen Blüten sind weiß und blühen von April bis Juni. Waldmeister bevorzugt schattige und feuchte Standorte, besonders in Laubwäldern, wo er dichte Teppiche bildet. Die Pflanze ist bekannt für ihren süßen, frischen Duft, der vor allem nach der ersten Blütezeit intensiv wird.
Eigenschaften: So wirkt Waldmeister
Die Eigenschaften des Waldmeisters sind vielfältig und werden uns seit Jahrhunderten überliefert. Der Hauptwirkstoff Cumarin, der wohl auch für den charakteristischen Duft verantwortlich ist, hat beruhigende und entkrampfende Effekte. Die krampflösenden Eigenschaften des Waldmeisters wurden in der Volksheilkunde bei Kopfschmerzen, Krämpfen und Venenleiden zur Linderung der Beschwerden genutzt. Vom Inhaltsstoff Cumarin ist bekannt, dass es die Elastizität der Blutgefäße und die Durchblutung fördert.
Überlieferte, plausible Wirkungen:
• Krampflösend
• Gefäßstärkend
• Beruhigend
Aufgrund des überlieferten Wirkprofils gibt es beispielsweise Venentees, die speziell in Apotheken aus dem getrockneten Waldmeisterkraut zubereitet werden, inklusive genauer Dosierungsangaben. Denn Waldmeister sollte in Maßen genossen werden: hohe Dosen von Cumarin können sich gesundheitsschädlich auswirken. Bei Überdosierung treten folgende unerwünschte Wirkungen auf: Kopfschmerzen, Schwindel bis hin zu Leberschädigungen. Waldmeister wird daher auch nur noch selten als Heilmittel eingesetzt, obwohl die Heilpflanze bekannte Anwendungsgebiete und Wirkweisen bieten würde.
Anwendungen: Volksmedizin und Küche
In der Volksheilkunde wurde der Waldmeister früher sehr vielseitig eingesetzt. Als Tee zubereitet, soll er bei der Linderung von Schlafproblemen unterstützen, da ihm eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Hierfür wurden die getrockneten Blätter und Blüten der Pflanze verwendet. Die bekannteste volksheilkundliche Anwendung von Waldmeister ist jedoch die Behandlung von Kopfschmerzen bis hin zu Venenbeschwerden: Dafür wird das blühende Kraut ebenfalls in Form von Tee zubereitet.
Aber auch als ein interessantes Küchenkraut ist der Waldmeister bekannt. Zu den weiteren beliebten Verwendungsmöglichkeiten von Waldmeister zählt die Waldmeisterbowle, die normalerweise im Mai zubereitet wird und für ihren erfrischenden und wohltuenden Geschmack geschätzt wird. Auch als Aromastoff in der Küche ist Waldmeister beliebt, zum Beispiel für Desserts wie Pudding, Sirup oder Limonaden.
Hinweis:
Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.
Tipp:
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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Aktualisiert am: 06.05.2025
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