Die Ringelblume schmückt mit ihren gelben bis kräftig orangen Blüten viele heimische Blumenbeete und Bauerngärten. In der Landwirtschaft war die Ringelblume nicht nur als optisch reizvolle Zierde beliebt, sondern sie galt auch als Wetteranzeiger: bei aufkommendem Schlechtwetter mit Regen faltet sie ihre Blüten zusammen.
Besonders ist an der Ringelblume, die sich selbst aussäen kann, dass sie während der Sommermonate immer wieder blüht. Darüber hinaus ist die Ringelblume eine jener Pflanzen, die sowohl in der Volksheilkunde als auch in der modernen Phytotherapie einen hohen Stellenwert haben. Schon im 12. Jahrhundert ist ihre Heilwirkung durch Hildegard von Bingen dokumentiert. Die Heilkundige beschrieb die Arzneipflanze als wirksam bei ekzemartigen Erkrankungen der Haut. Zur Heilung von leichten Wunden und Hautentzündungen ist die Ringelblume in der evidenzbasierten Pflanzenheilkunde auch heute anerkannt.
Namen: | Ringelblume, Calendula officinalis |
Weitere Bezeichnung: | Ringelrose, Goldblume, Totenblume, Garten-Ringelblume |
Familie: | Asteraceae (Korbblütler) |
Herkunft: | Europa, Westasien, USA, Nordafrika |
Standortbedingungen: | Vollsonnig, auf nicht zu feuchtem, leicht lehmigem Boden |
Wuchs: | Einjährig, aufrecht buschige, krautige Sommerpflanze mit kantigem, verzweigtem Stängel, an dessen Ende sich goldgelbe Körbchenblüten befinden. Hell- bis mittelgrüne, wechselständige behaarte Blätter. |
Blütezeit: | Juni bis September |
Ihren Namen haben die Ringelblumen aufgrund ihrer ringförmigen Früchte, die im inneren des Blütenstandes wurmartig gekrümmt sind. Je nach Sorte bildet die Ringelblume im Sommer ihre bis zu 5 cm breiten Blütenkörbe aus, die farblich zwischen Hellgelb und fast schon dunklem Orange erscheinen können. Die Acker-Ringelblume gilt als die einzige in Mitteleuropa wild vorkommende Ringelblume. Ihre Blütenkörbe blühen in hellem Gelb. Ringelblumenblüten sind essbar, weshalb man sie in Restaurant etwa als dekoratives, essbares Element zu Speisen gereicht bekommt. Essbar sind allerdings auch die filzig behaarten Blätter der Ringelblume. Mit ihnen kann man beispielsweise Salaten einen würzigen Touch verleihen. Am besten geeignet sind dafür die jungen, pikanten Blätter. Werden sie älter, bekommen sie nämlich einen bitteren Geschmack.
Zur Herstellung pflanzlicher Arzneimittel aus den Ringelblumenblüten werden heute größtenteils Arzneipflanzen aus Mittel- sowie Osteuropa und aus dem nordafrikanischen Mittelmeerraum herangezogen. Die Blüten der Ringelblume enthalten unter anderem Triterpenalkohole, Polysaccharide, Triterpensaponine, Flavonoide und Carotinoide. Für die medizinische Verwendung wurde eine eigene europäisch Sorte kreiert, die einen besonders hohen Faradiolestergehalt aufweist. Für die Aussaat von Ringelblumen im Garten gibt es hingegen zahlreiche verschiedene Sorten. Man kann Ringelblumen ab März einfach im Beet säen. Im Normalfall keimen sie rasch und zuverlässig. Wir haben für die Ringelblumen in unserem Arzneipflanzengarten einen vollsonnigen Standort gewählt. Je sonniger es die Pflanze hat, desto intensiver ist ihre Blüte. Am besten gedeihen Ringelblumen auf einem leicht lehmigen Boden, der weder zu viel Stickstoff enthält, noch zu feucht ist.
Schwabe Austria hat ein Produkt im Portfolio, in dem die Ringelblume gemeinsam mit anderen Arzneipflanzen (Beinwell, Arnika, Kamille, Roter Sonnenhut) verwendet wird. Die daraus entstehende Salbe kombiniert auf bewährte Weise Extrakte aus den Arzneipflanzen, die den körpereigenen Regenerationsprozess anregen sollen, und wird zur Behandlung von Sportverletzungen und stumpfen Verletzungen wie Verstauchungen oder Prellungen eingesetzt. Weitere Informationen lesen Sie unter Traumeel®.
Für die Herstellung pflanzlicher Arzneimittel werden die Blüten der Ringelblume verwendet. Auf manchen Präparaten ist auch der pharmazeutische Name „Calendulae flos“ zu lesen. Als traditionell pflanzliches Arzneimittel werden Ringelblumenblüten zur Linderung von leichten Hautentzündungen, wie etwa bei einem Sonnenbrand, zur Heilung kleiner Wunden und auch bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum angewendet. Neben der beschleunigenden Wirkung bei der Wundheilung gibt es Studien, die eine antimikrobielle Wirkung der Ringelblume zeigen. Auch zur Vorbeugung von Dermatitis und zur Behandlung von Scheidenpilz existieren vielversprechende Studien mit der Ringelblume. Es gibt sogar Hinweise auf eine mögliche antitumorale Wirkung bestimmter isolierter Inhaltsstoffe aus der Calendula.
Man findet die Ringelblumenblüten in der Apotheke sowohl zum Bereiten eines Aufgusses als auch in Form von Fertigarzneimitteln. Die Darreichungsformen sind vielfältig, z. B.
Wenn eine Allergie gegen Korbblütler besteht, müssen Behandlungen mit der Ringelblume und Zubereitungen aus ihren Blüten vermieden werden.
Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.
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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 21.06.2024