Kümmel gilt als eines der wichtigsten und vermutlich auch ältesten Gewürze in der österreichischen Küche. Dabei handelt es sich um die in Teilfrüchte zerfallenen, getrockneten sichelförmigen Früchte der Pflanze. Darüber hinaus wären auch die frischen Blätter des Kümmels essbar. Im Norden Europas werden sie als erstes Gemüse im Frühjahr geschätzt. Allerdings beschränken sich die Eigenschaften der Pflanze keineswegs nur auf kulinarische Möglichkeiten.
Der Echte Kümmel ist eine herausragende Arzneipflanze, deren medizinisches Öl insbesondere bei verdauungsbedingten Blähungen und damit einhergehenden Bauchkrämpfen eingesetzt wird. Der Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, die sowohl in Asien als auch in Europa wild wächst. Im Arzneipflanzengarten kann man sich im Sommer an seinen weißen bis rosafarbenen doldenförmig angeordneten Blüten erfreuen.
Namen: | Kümmel, Carum carvi |
Weitere Bezeichnung: | Echter Kümmel, Wiesenkümmel, Gemeiner Kümmel |
Familie: | Apiaceae (Doldengewächse) |
Herkunft: | Europa und Asien |
Standortbedingungen: | Schätzt kühleres Klima, findet sich im Mittelgebirge, auf Weiden und Fettwiesen in den Alpen, bevorzugt lehmigen Untergrund |
Wuchs: | Aus der im ersten Jahr gebildeten Blattrosette wächst im Folgejahr ein Spross bis zu 1 Meter Höhe. Aus ihm bilden sich gefiederte Blätter. Blüten zeigen sich als kleine Einzelblumen in Doppeldolden |
Blütezeit: | Von Mai bis Juli |
Die reifen Früchte des Kümmels sind bis zu 6 mm lang. Sie zerfallen in Teilfrüchte, bevor sie abfallen. Zerreibt man diese Früchte zwischen den Fingern, kann man den typischen würzig süßlichen Geruch des Kümmels deutlich wahrnehmen. Sowohl dieser Geruch als auch der Geschmack des Kümmels werden durch das ätherische Kümmelöl (Carvon) verursacht. Gemeinsam mit anderen Vertretern der Doldenblülter wie etwa Fenchel oder Anis gilt der Kümmel als blähungstreibende Heilpflanze. Man nennt diese Wirkung, die beim Kümmel am stärksten ist, in der Fachsprache auch „karminativ“.
Kümmel wird als Lichtkeimer im Frühjahr gesät und nur leicht mit Erde zugedeckt. Der Kümmel ist ein Mittelzeherer, das heißt, er hat zwischen Wachstumsphase und der Fruchtreifung nur einen mäßigen Bedarf an Nährstoffen. Ansonsten fühlt sich die Pflanze auf nährstoffreichen und tiefgründigen Böden wohl. Kümmel schätzt es feucht, weshalb er regelmäßig bewässert werden sollte. Staunässe ist dabei aber jedenfalls zu verhindern. Für das optimale Wachstum des Echten Kümmels ist ein sonniger bis maximal halbschattiger Platz im Arzneipflanzengarten zu wählen.
Schwabe Austria verwendet Kümmel gemeinsam mit der Arzneipflanze Pfefferminze in magensaftresistenten Weichkapseln. Sie werden zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, leichte Krämpfe, Völlegefühl und Bauchschmerzen eingesetzt. Weitere Informationen dazu lesen Sie unter Gaspan®
Die Wirkung des Kümmels als Arzneipflanze kann als medizinisches Arzneiöl in Form von speziellen Fertigarzneimitteln zur innerlichen Anwendung zum Einsatz kommen. Für diese Wirkung sind jedoch Qualität und Dosierung ausschlaggebend. In Form von Salben kann das Kümmelöl auch zu Präparaten verarbeitet werden, die zur äußeren Anwendung – etwa zum Einreiben des Bauches – gedacht sind.
In Apotheken findet man Kümmel in verschiedenen Zubereitungen sowie in Fertigarzneimitteln. Dazu gehören:
Sowohl Kümmel als auch Kümmelöl sind als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft und können innerlich zur Linderung von Verdauungsproblemen wie Flatulenzen und Blähungen eingesetzt werden kann. Als Salbenzubereitung kann Kümmel auch zur äußeren Einreibung zur Anwendung kommen.
Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.
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Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 05.06.2024