Schwabe Austria

Hagebutte / Hundsrose im Garten

Wenn von der Hagebutte als Gartenpflanze die Rede ist, so ist damit die Hundsrose gemeint. Die Hagebutten selbst sind die roten Sammelnussfrüchte, die von der Hundsrose ausgebildet werden und die im Herbst in Erscheinung treten. Besonders an den Hagebutten ist ihr äußerst hoher Vitamin C-Gehalt. Schon acht Stück Hagebutten enthalten durchschnittlich so viel Vitamin C, wie es der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Auch Vitamin E ist in relativ großer Menge in den Früchten zu finden.

Kein Wunder, dass der Tee aus den Schalen der Hagebutten seit Langem als Hausmittel zur Stärkung des Immunsystems und bei Erkältungen eingesetzt wird. Zur Unterstützung bei Erkältung und Grippe sind Hagebutten und ihre Schalen auch in der modernen Phytotherapie anerkannt. Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) hat dieses medizinische Anwendungsgebiet anerkannt.

Hundsrose, Hagebutte im Garten

Botanik: Hagebutte auf einen Blick

Namen: Hundsrose, Rosa canina
Weitere Bezeichnung: Heiderose, Heckenrose, Hagrose, Dornrose, Hagebuttenstrauch
Familie: Rosaceae (Rosengewächse)
Herkunft: Nordamerika, Asien, Europa
Standortbedingungen: Sonnig bis absonnig bzw. halbschattig, am besten auf frischem oder mäßig trockenem, tiefgründigem Boden
Wuchs: bis zu drei Meter hoher, mehrjähriger Strauch, zumeist drei Fiederpaare pro unpaarigem Blatt, Blüten sind von rosa Färbung, Sammelnussfrüchte fleischig rot mit innen liegenden behaarten Samen
Blütezeit: Mai und Juni

Die Hundsrose kommt bei uns in Mitteleuropa als häufigste wild wachsende Rosenart vor. In den Alpen reicht ihr Verbreitungsgebiet bis in Höhenlagen von rund 1600 Metern. Sowohl in Gebüschen als auch an Wegrändern kann man sie finden. Ihr bei uns häufiges Vorkommen ist auch namensgebend für die Pflanze. Hundrose kommt von „hundsgemein“ im Sinne von „weit verbreitet“. Die Rosenart gilt als extrem winterhart und ihre Zweige haben Stacheln. Im Volksmund wird dazu oft Dornen gesagt, doch botanisch ist das nicht korrekt. Dornen sind Blätter oder Sprossen die zu einem spitzen Ende umgebildet und mit den Zweigen fest verwachsen sind. Die Hundsrose hingegen bildet bis zu 10 Millimeter lange Stacheln aus, die im Gegensatz zu Dornen leicht von Zweigen zu entfernen sind.

Hagebutte in unserem Arzneipflanzengarten

In unserem Arzneipflanzengarten kann man dem Hagebuttenstrauch nahezu beim Wachsen zusehen. Denn die Hundsrose wächst außerordentlich schnell. Im Frühsommer erscheinen ihre angenehm duftenden, kleinen, weiß bis rosa gefärbten Blüten, die sowohl fünf Kelch- als auch fünf Blütenblätter aufweisen. Die Blüte zeigt sich zwar in großer Fülle zwischen Mai und Juni, ist dabei aber leider nur sehr kurzlebig. Die Hagebutten selbst bilden sich im Herbst aus. Reif sind die roten Früchte, wenn sie weich werden. Das kann man testen: Geben sie nach, wenn man mit den Fingern leicht darauf drückt, sind sie bereit zur Ernte. Will man aus Hagebutten selbst Tee herstellen, sollte man sie halbieren und die Samen entfernen. Diese sind behaart und können Reaktionen auf der Haut erzeugen. Die Härchen sollten gänzlich entfernt werden, daher ist es ratsam, die halbierten und entkernten Schalen nochmals zu waschen, bevor man sie trocknet. Etwa zwei Teelöffel solcher getrockneter Hagebuttenschalen ergeben eine Tasse Tee.

Schwabe Austria hat derzeit kein Arzneimittel mit Hagebutten im Portfolio, aber wir finden nicht nur „unsere“, sondern auch andere Arzneipflanzen spannend und interessieren uns für alles, was in Österreich wächst. So ist unser Arzneipflanzengarten auch zur Freude aller Mitarbeitenden mit den wichtigsten, mittlerweile heimischen Arzneipflanzen angelegt worden.

Eigenschaften: So wirkt Hagebutte

Pharmazeutisch werden von der Essigrose, der Damazener-Rose und der Hundertblättrigen Rose die Kronblätter vor dem gänzlichen Aufblühen verwendet. Die getrockneten, geschnittenen oder ganzen Blüten sind in Form von traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln bei leichten Entzündungen der Haut sowie bei leichten Mund- und Rachenentzündungen als wirksam eingestuft.

Rosenblüten wirken:

Medizinische Anwendungen

Hagebuttenschalen bzw. Hagebutten – in der Fachsprache Rosae pseudofructus  bzw. Rosae pseudofructus cum fructibus genannt – werden in Arzneitees bei Erkältungen vorwiegend zur Verbesserung des Geschmacks als „sonstiger Bestandteil“ beigefügt. Grundsätzlich gelten Hagebutten und ihre Schalen als Lebensmittel, weshalb man sie in Früchtetees häufig vorfindet.

In der Apotheke findet man die Hagebutten der Hundsrose lose bzw. in Teebeuteln als Bestandteil von Teemischungen. Rosenblütenblätter von Essigrose, Hundertblättriger Rose und Damazener-Rose sind geschnitten zur Zubereitung eines Aufgusses in Apotheken erhältlich.

Hinweis: Achten Sie beim Kauf von pflanzlichen Produkten auf die Qualität. Nur bei einem Arzneimittel können Sie sicher sein, dass Qualität und Wirkungsprofil zur Behandlung passen. Die Phytotherapie ist nämlich: die Behandlung einer Erkrankung / Beschwerde mit einem pflanzlichen Arzneimittel. Pflanzliche Arzneimittel sind genau wie andere Medikamente zu sehen.

>> Tipp: Lesenswerte Pflanzen-Porträts finden Sie des Weiteren in Fritz-Gameriths-Phytoblog.

Autoren: Redaktionsteam Schwabe Austria
Erstellt am: 14.06.2024